Komposition in Blau

Farbenpracht im Garten

Blumen im Garten. Dieses Jahr besonders schön. Man kann sich an diesen Blumen, der Natur erfreuen. So wie sie ist. Ich bearbeite die Natur. Ich will aus einem natürlichen Bild ein unnatürliches, ein künstliches Bild machen. Es ist vielleicht nicht unbedingt schöner. Aber anders. Mich fasziniert diese andere Sicht der Dinge.

Aus meinem Rosengarten

Aus meinem Rosengarten

Die liebste meiner Ehefrauen behauptet,

die Rosen seien wunderschön.

So schön wie noch niemals.

Dies sagt sie jedoch jedes Jahr.

Aber ich stimme ihr zu.

Die Rosen werden immer schöner.

Sie putzen sich heraus, dass es eine wahre Pracht ist.

Sie geizen nicht mit Farbe,

übertrumpfen sich an Fülle.

Dick und fett und doch zärtlich wiegen sie sich im Sommerwind.

Jedes einzelne Blütenblatt ist ein göttliches Kunstwerk.

Ich beobachte sie,

nehme Anteil an ihrem Leben:

Von der Knospe bis zum Verfall.

Aber auch im Verfall bleibt die Schönheit unangetastet.

Ich sage zu der liebsten meiner Ehefrauen:

Die Rosen symbolisieren die Liebe.

Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als die Liebe.

Und natürlich die Rosen.

 

Natürlich musste ich trotz aller Schönheit die Rosenbilder bearbeiten. Ich suche nach bildlichen Ausdrücken, die über die Grenzen der Realität hinausgehen. Unterschiedliche Ergebnisse sind herausgekommen. Die Schönheit blieb hoffentlich bestehen, aber ich habe eine Tür geöffnet für andere Sichten.

Volksaufstand

Gedanken zum Volksaufstand

Volksaufstand

Ein Wort

Unverfänglich?

Ein Volk steht auf.

Weil es etwas verändern will.

Das Ziel ist nicht konkret formuliert.

Ein Anlass.

Daraus ergibt sich das Ziel.

Die Forderung.

Weg mit der Regierung.

Am 17.6.1953 fand in der DDR ein Volksaufstand statt.

Das Volk stand auf.

Die Vopos und die russischen Panzer schossen.

Tote, Verletzte, Inhaftierte.

Das Volk fiel um.

Der Tag wurde später gefeiert.

Nationalfeiertag.

Warum feiert man eine Niederlage?

Wegen der Helden.

Dem Heldengedenken.

Da dämmert das Jahr 1990 herauf.

Wieder steht das Volk auf.

Es steht.

Die Staatsmacht greift nicht zu den Waffen.

Die Russen halten still.

So bleibt das Volk stehen.

Am 3. Oktober wird Geschichte geschrieben.

Der Nationalfeiertag verschoben.

Auf den Siegertag.

Es ist wohl so etwas wie ein

Wunder

gewesen.

Viele Völker warten darauf aufzustehen.

Die Russen, die Iraner, die Völker in Myanmar, die Saudis, die Afghanen.

Andere verharren.

Zuerst muss einer aufstehen.

Dann sein Nächster, der Übernächste, und einer weiter.

Dann steht das Volk.

Die Waffen müssen schweigen.

Nur das Volk redet.

Ich kann nur wünschen – voller Sehnsucht.

Ein Herz und eine Seele sein

Ein Herz und eine Seele sein

Ein Herz und eine Seele sein

Apg 4,32: Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.

Jeder Mensch hat ein Herz.

Ohne Herz kein Leben.

Manche Menschen haben kranke Herzen.

Hoffen auf Austausch.

Manche Menschen haben Kummerherzen.

Sie hoffen auf Freude.

Ein Menschenherz wiegt 300 Gramm.

Vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger.

So groß wie die Faust eines Menschen.

Die Faust kann zuschlagen.

Das Herz ist verletzlich.

Standort: links versetzt von der Mitte des Brustkorbs.

Nicht zu viel interpretieren.

Das Herz ist nur ein Muskel.

Zweiteilig.

Jeweils ein Vorhof mit Kammer.

In den Vorhöfen sammelt sich das Blut.

Versorgen die Herzkammern.

Ohne Blut stirbt das Herz.

Manche Menschen haben kein Herz.

Man sagt, sie seien herzlos.

Jeder Mensch kann sich ein Herz vorstellen.

Das ist gut.

Denn die Seele können sich viele Menschen nicht vorstellen.

Wie viel wiegt die Seele?

Sie wiegt häufig mehr als ein Lebensschicksal.

Die Denker unter den Menschen

verstehen unter Seele

das Denken, das Fühlen, dass Empfinden.

Es gibt Menschen, die fühlen ihr Herz.

Andere Menschen denken an ihre Mit-Menschen

mit Herz, herzlich, herzlos.

Wieder andere Menschen empfinden Leid in der Tiefe ihres Herzens.

Wenn sich das Herz und die Seele nähern,

entsteht eine Einheit.

Eine Krafteinheit.

Wenn zwei Menschen,

drei Menschen,

vier Menschen,

vielleicht mehr,

ein Herz und eine Seele sind,

sind sie ein Kraftpaket.

Können sie die Welt verändern.

Im Großen und im Kleinen.

Historisch gesehen

verdanken wir dem Begriff

den Ur-Christen,

die miteinander lebten,

teilten,

sich halfen und kräftigten.

Wie eben auch

die Seele

das Herz

kräftigt und belebt.

 

Himmelfahrts-Gedanken

Himmelfahrts-Gedanken

Himmelfahrt.

Ein zusammengesetztes Wort.

Aus zwei mach eins.

Zwei Worte mit positivem Inhalt.

Zunächst Fahrt.

Einfach Bewegung. Ohne Anstrengung.

Wir werden vermutlich gefahren.

Ticket lösen. Fahrkartenschalter.

Es folgt der Himmel mit Wolken und Sonne.

Der begleitet uns das ganze Leben.

Positiv, wenn die Mischung stimmt.

Negativ, verheerend, wenn ein Element die Obermacht erhält.

Zu viel Sonne, zu viel Regen, zu viel Sturm.

Wir erkennen, dass im Himmel die Macht liegt.

Himmelfahrtskommando.

Ein zusammengesetztes Wort.

Aus zwei und eins mach drei.

Drei Worte mit positivem Inhalt.

Fahrt wie Bewegung.

Himmel wie Macht.

Kommando wie Befehl.

Deutet aber auch auf unsere Grenzen hin.

Himmelfahrtskommando klingt stark nach Tod.

Ich denke an Soldaten im Schützengraben.

Alle warten auf den Angriff.

Jesus hat so ein Himmelfahrtskommando auf sich genommen.

Als er die Welt betrat.

In der Tat, er starb.

Unter Himmelfahrt kann man sich nichts vorstellen.

Konnte sich noch nie jemand etwas vorstellen.

Sie überschreitet unsere Macht der Vorstellung.

Den Himmel erforschen wir, sodass wir uns vor seiner Macht schützen können.

Das Kommando hat Gott übernommen.

Er hat die Fahrtrichtung umgedreht.

Gott ist zu Geist im Menschen geworden.

Dort entwickelt er die Liebe und den Frieden.

Emsig und ohne Unterlass.

Noch hat er nicht alle Menschen erreicht.

Er braucht unsere Unterstützung.

Es bedarf weiterer Himmelfahrtskommandos.

Es ist nicht immer gefahrlos den Menschen Liebe und Frieden zu bringen.

Auch nicht für Gott.

Psalmen Trilogie

Psalmen Trilogie

Es sind drei Psalmenbücher geworden. Aus unterschiedlichem Anlass. Aber zueinander passend.

November 2021 erschien:

Psalmen für Christen und Andere

Ich stellte dieses Buch unter das Stichwort: „Psalmen machen frei“.

Es gibt in der Bibel 150 Psalmen. Vielleicht waren sie ursprünglich ein „Andachts- oder Erbauungsbuch“, wobei man sich bei manchen Psalmen keine Erbauung vorstellen kann. Die Psalmen sprechen Lob, Hoffnung und Klage aus. Die Themen sind durchaus modern, sie können auch für die Gegenwart gelten.

Psalmen sind also Gebete, gerichtet an einen Gott, geschrieben von Menschen, die ihre Kümmernisse und Freuden in aller Offenheit darlegen. Daraus leitet der Autor ab, dass jeder Mensch, der betet auch Psalmen verfassen kann. Es ist jedenfalls keine Anmaßung, einen Psalm zu verfassen.

Die vorliegende Sammlung an Psalmen stammen aus dem Leben, Empfinden, Denken des Autors. Sie sind selbstverständlich subjektiv und auch egoistisch. Er Beter will von seinem Gott meistens etwas. Dafür muss man sich nicht schämen.

Diese Psalmensammlung möchte den Anstoß geben, dass der eine oder andere Leser sich wagt, einen eigenen Psalm zu schreiben, zu entwerfen, zu beten. Er muss nicht perfekt formuliert sein. Es genügt, in einfachen Worten das auszudrücken, was man gerade empfindet an Freude, Kummer, Dank, Angst und Hoffnung. Allein durch einen selbst entworfenen Psalm in Gedanken oder Worten befreit man sich von vielen Fesseln des tätigen Lebens.

Psalmen machen frei.

Im September 2022 erschien:

Psalmen revised.

Der Anlass für dieses Buch war recht einfach. Ich war wegen einer Knieoperation auf Reha. Es war mir sehr langweilig. Im Zimmer lag eine Bibel und ich habe die 150 Psalmen auf einen Satz durchgelesen. Dabei kam ich zu dem Schluss, dass diese Gebete, vor über 2000 Jahren geschrieben, immer noch aktuell sind. Vielleicht sollte man sie einfach in eine neue Sprache bringen. So schrieb noch während der Reha-Zeit die Psalmen um.

Der Faszination der Psalmen kann man sich nur schwer entziehen. Psalmen sind Gebete, eine Zwiesprache mit Gott. Wenn man mit Menschen redet, ist man meistens mit seinen Worten vorsichtig. Schließlich will man die andern nicht verletzen und sich selbst positiv präsentieren. Das alles ist in Gebeten mit Gott nicht notwendig. Man kann Gott einfach alles sagen, ungeschminkt, voller Freude, voller Angst. Die Psalmen sind authentisch. Es gab eine Person oder mehrere Personen, die haben diese Psalmen gebetet und irgendjemand hat sie aufgeschrieben. Sie sind keine große Literatur, sie sind auch keine Lehrmeinung, sondern einfach erlebtes Leben. In diesen Psalmen wiederholen sich viele Aussagen. Es geht eigentlich immer um zwei Themen: eine Bitte an Gott und die Danksagung an Gott. Die Sprache ist teilweise ziemlich deftig. Es handelt sich in vielen Psalmen um Krieg. Viele Autoren waren anscheinend mit Kriegen konfrontiert. Daraus entsteht ein Lebensgefühl, das wir in Europa nicht mehr gewohnt sind. Bei uns gab es seit über 80 Jahren keinen Krieg mehr. So kommen uns auch selten Bitten über die Lippen, dass wir aus Kriegsgefahr befreit werden müssen. Wie anders ist es in der Ukraine. Plötzlich sind wir ganz nah an dem Sachverhalt, von dem auch die Autoren der Psalmen ausgehen. Wenn Bomben auf ein Haus fallen, wird man viele Psalmen besser verstehen. Somit sind die Psalmen in der Tat sehr aktuell. Viele der Autoren bringen ihre Lebenserfahrungen als Israeliten ein. Das heißt, für sie sind der Auszug aus Ägypten, die Teilung des Meeres Erfahrungen, die nicht so weit im Denken zurückliegen. Darüber würden wir uns heute keine Gedanken mehr machen. Wir haben eben andere Probleme. Zum Beispiel unsere Natur, unsere Klimakatastrophe, Waldbrände und Überschwemmungen. Darüber lässt sich auch gut beten. Daher habe ich beschlossen, die Psalmen etwas zu verändern, sie anzupassen, sprachlich und inhaltlich. Ich wollte den Grundgedanken eines jeden Psalms aufnehmen und ihn an den heutigen Gegebenheiten spiegeln. So kommen wir wieder zu einer Sammlung von 150 Psalmen, inspiriert von alten Quellen, aber übertragen auf das heutige Leben. Authentisch sind sie immer noch, denn ich habe sie geschrieben und letztendlich auch gebetet.

Im Januar 2023 brachte ich das Buch Politische Psalmen heraus.

Diese Texte kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Es sind die Klagen von heute.

Ein Satz ist bei mir hängengeblieben, den ich irgendwo gelesen habe: „Betet für die Toten und kämpft wie der Teufel für die Lebenden!“ In der Welt unserer Krisen bietet sich häufig als letzte Lösung das Gebet an, auch wenn wir uns über die Gebetswirkung nicht klar sind, nie klar sein können. So können wir jedoch im Gebet oder in der Mediation unser Leben betrachten und gleichzeitig über das Leben klagen. Die meisten Psalmen widmen sich ohnehin dem Klagen. Daher passen sie gut in unsere heutige Welt.

Ich habe die Psalmen „politisch“ genannt, weil die Idee für dieses Buch von den Psalmen von Ernesto Cardenal initiiert wurde, die er einmal in Bürgerkriegsnot geschrieben hat. Natürlich sind alle Psalmen politisch. Weil sie von unserem Handeln und von unserer Gesellschaft handeln. Wenn wir davon ausgehen, dass unser Leben politisch ist, dann sind auch alle Psalmen politisch. Wir Menschen können im Gebet Gott an Gott erinnern. Unseren Kummer hinausschreien und unsere Wünsche äußern. Mit einer kleinen Hoffnung, denn es heißt in Bibel: „Bittet, dann wird Euch gegeben. (Mt 7,7).“ Ein paar Kapitel später folgt die Bestärkung: „Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt (Mt 21,22).“ Die Psalmen in diesem Buch stammen aus der Mitte der Gesellschaft. Sie sind politische Gebete für die bedrohte Welt.

Die Form eines Psalms kann ein Gedicht oder ein Essay sein. In ihm spiegelt sich unser Leben. Mit einem Gedicht können wir über unser Leben reflektieren.

Nun sind Psalmen auch Gebete. Sie sind damit sehr authentisch. Die alten Psalmen der Bibel sind „ungeschminkte Meinungen“ von Menschen der damaligen Zeit, von den Autoren. Wir müssen nicht mit allen übereinstimmen, wir können uns aber darüber freuen und nachdenken. In diesem Sinne kann man auch selbst Psalmen verfassen, sozusagen das eigenen Befinden kundtun.

Gebete und damit auch die Psalmen wenden sich an jemanden: an Gott. Glaube ich an Gott? Ja, ich glaube an Gott und zweifle an ihm. Ich bin ihm nahe, aber auch sehr fern. Ich habe aber bemerkt, dass ich selbst in Zweifelzeiten Gebete formuliere, vielleicht nur Stoßgebete. Aber sie sind immer an jemanden gerichtet. Ich bete also tatsächlich zu Gott – Zweifel hin, Zweifel her. Ich hoffe also inständig, dass es Gott gibt. Es tut mir gut. So habe ich mich entschieden, nicht nur die Psalmen der Bibel zu lesen, sondern auch selbst Psalmen zu schreiben.

101 Bücher und noch kein Ende

101 Bücher und noch kein Ende

Ich glaube, ich habe meine Buchveröffentlichungen noch nie gezählt. Aber eines Tages zum Ende des Jahres 2022 hin überkam es mich, und ich zählte meine Bücher: Bücher, die ich bei Verlagen herausgebracht habe, Übersetzungen und Lizenzausgaben, Bücher, die ich im Eigenverlag publiziert habe. Da war ich doch sehr überrascht. Ich zählte 101 Bücher.

Eigentlich wollte ich das 100. Buch feiern. Aber das geht nun nicht mehr. Ich bin zu spät dran.

Ich schreibe schon mein Leben lang. Die Frage, warum ich schreibe, habe ich mir eigentlich nie gestellt. Es verspürte einfach einen Antrieb, zu schreiben. Es ging nicht ohne. Schreiben kann auch zur Sucht werden. Aber sie ist jedenfalls ungefährlich. Ich bin glücklich, wenn ich schreiben kann.

Wenn ich nun über die 101 Bücher nachdenke, dann schmuggelt sich die Frage nach dem Warum in dem Vordergrund. Warum schreibe ich? Nun gut, die eine Antwort ist, ich schreibe, weil ich schreiben muss. Aber als zweite Antwort möchte ich betonen, dass ich schreibe, um anderen Menschen zu helfen. Um ihnen ein Mehrwissen meinerseits, das ich mir erarbeitet habe, weiterzugeben.

Mein erstes Buch war ein Lehrbuch über Exportfinanzierung. Es entstand aus meinem aktuellen Brotberuf heraus, in dem ich mich intensiv mit der Lehrlingsausbildung beschäftigte. Für diese Ausbildung sammelte ich Material, Fallbeispiele und viele Unterlagen. Irgendwann war ich der Meinung, dass es sei einfacher sei, ein Buch zu machen, als viele Einzelpapiere an die Schüler zu verteilen. Ein Buch kann auch anderen Lehrlingen, Auszubildenden helfen, denen ich keinen Direktunterricht gebe. So wurde das erste Buch geboren.

Kurz darauf ereilte mich eine Aufgabe für mein Unternehmen in Brasilien. Ich war im Vertrieb tätig und unternahm im Land sehr viele Reisen. Damals gab es erst wenige Reiseführer. Über Brasilien gab es schon gar nichts Vernünftiges. Nun sammelte ich wieder Material, machte mir unterwegs sehr viele Notizen. Dabei kam letztendlich mein erster Reiseführer heraus: Brasilien. Für dieses Buch gibt es zwei Motivationsstränge. Der eine ist, dass ich selbst eine große Neugierde auf das Land hatte, es kennenlernen und entdecken wollte. Nachdem ich einfach gerne schreibe, notierte ich meine Eindrücke. Und die zweite Art der Motivation war, mein Wissen über das Land weiterzugeben. Was liegt näher, als einen Reiseführer zu schreiben. In dieser ersten Phase meines Schaffens schrieb ich über so manche Länder einen Reiseführer.

Ich stelle fest, dass ich immer in gewissen Themenperioden gearbeitet habe. Die erste Phase belegten die Reiseführer. Die zweite Phase beschäftigte mich mit dem Thema Management. Es war für mich eine der wichtigsten Fragenstellungen, mit der ich mich in meinem Beruf auseinanderzusetzen hatte. Ich machte in meinem Unternehmen Karriere bis kurz unter die Vorstandsebene. Dabei war es wichtig, sich selbst immer wieder in gutem Management zu trainieren. Ich hatte in dieser Zeit sehr viel in China zu tun, studierte daher auch die chinesischen Weisen wie Sun Tze, Konfuzius oder Laotse und überlegte mir, welche Ratschläge sie einem Manager wohl gegeben hätten. So handelten die Bücher in dieser Phase von den Ratschlägen der chinesischen alten Weisen, die sie den Managern von heute wohl gegeben hätten. Diese Bücher kamen im Markt sehr gut an und auch in meinem Unternehmen wurde man auf mich, den Schreibenden, aufmerksam. Gut für meine Entwicklung.

Im Laufe der Jahre verdiente ich gut, sowohl in meinem Brotberuf wie auch mit meinen Büchern und ich musste mich zwangsweise mit Geldanlage beschäftigen. Ich finde es spannend, sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen, wie man sein Geld bestmöglichst vermehrt. Ich informierte mich daher ausführlich über alle Arten der Geldanlage und probierte sie mit meinem eigenen Budget aus. Schließlich empfand ich mich durchaus als Fachmann und schrieb für diverse Verlage über Geldanlage, von Aktien bis Optionsscheine. Es entstanden einige Bestseller. Dies hatte wohl weniger mit meinen Büchern, als mit dem Schicksal der Stunde zu tun. Die Telekom Aktie befeuerte den Markt, viele Menschen wollten sich über Aktien informieren. Was lag näher, als ein übersichtlich geschriebenes Buch über Aktien zu kaufen. In späteren Jahren verlegte ich mich auf die „nachhaltige Geldanlage“. Diese Bücher wurden alle Flops. Die Geldanleger interessierten sich, trotz gegenteiliger Pressemeldungen, nicht für die Nachhaltigkeit in den Geldanlagen. Ich selbst konnte aber in dieser Zeit mein eigenes Depot schärfen und nach meinen eigenen Regeln ausrichten, sodass sich allein mit meiner Geldanlage viel Geld verdienen konnte.

Die nächste Phase führte mich zurück in die Reisesparte. Es gab mittlerweile sogenannte Reiseverführer, die nicht mehr die Gesamtheit eines Landes abbildeten, sondern ganz besondere unbekannte Flecken und Sehenswürdigkeiten aus der Region. Da ich in Franken lebe und in Franken viel herumgekommen bin, hat es sich angeboten, dass ich mich um diese Region kümmerte. So schrieb ich Bücher über Mittelfranken, Unterfranken und Oberfranken. Diese Art von Büchern wurden auf dem Markt sehr begrüßt. Daher kamen die Bücher auch auf hohe Auflagen. In dieser Konzeption schrieb ich auch ein Buch über den Lutherweg und eines über die innerdeutsche Grenze. Bei diesen Büchern wurden in Text und Bild ausgewählte Orte, Sehenswürdigkeiten oder Gedenkstätten beschrieben – verbunden durch eine historische Idee. Für alle diese Bücher war eine ausführliche Recherche unbedingt notwendig. Ich lernte viel über die Region, denn man lernt ja bekanntlich nicht aus. Diese Kenntnis durfte ich an die Leser weitergeben. Für diese Bücher fotografierte ich und verwendete meine eigenen Bilder. Somit konnte ich mich neben dem Schreiben auch in der Fotografie weiterbilden. Über Nürnberg erschien sogar noch ein eigener Bildband.

Durch einen persönlichen Schicksalsschlag in meiner Familie entwickelte sich das Schreiben für mich zu einer therapeutischen Selbst-Behandlung. Ich war meinem Gott sehr kram über unser Schicksal. Dies verarbeitete ich nun schreibend, indem ich ihn anklagte.  Es entstanden drei Bücher, die ich als Gattung Reli-Fiction bezeichnen möchte. Es handelt sich um romanhafte religiöse Fiktionen. In ihnen kam ich zu der Meinung, dass wir Menschen unser Schicksal wohl weitgehend selbst zu verantworten haben, es uns aber besser gehen könnte, wenn wir intensiver auf Gott oder Jesus hören. So geht es in diesen drei Büchern darum, wie Gott vor den Menschen sichtbar wird. Ich muss dabei eingestehen, dass es wohl keine literarischen Meisterwerke waren. Der Verkauf ließ zu wünschen übrig, in Summe waren es wohl Flops. Auch die These ist wohl gewagt, dass die Menschen ein besseres Leben führen, wenn sie Gott erkennen, sie seine Existenz erfahren. Aber mir half die Schreib-Therapie. Ich kam wieder in mein Lebensgleichgewicht.

Diese Phase habe ich abgeschlossen mit zwei Psalmenbüchern. Ein weiteres wird noch folgen. Ich hatte früher kein großes Vergnügen, Psalmen zu lesen, da die Autoren sich sehr kriegerisch und rustikal äußern. Gott möge ihre Feinde vernichten. Seit dem Ukrainekrieg glaube ich jedoch, dass solche Gebete auch heute noch legitim sind. Ich habe die Psalmen sprachlich und inhaltlich in die heutige Zeit gehoben.

Damit bin ich bei meinem 101. Buch angelangt. Im Jahr 2023 folgen noch ein Psalmenbuch und wahrscheinlich drei Bücher über Oberfranken. Außerdem das Geschenkbuch „Ostern“. In ihm wird die Ostergeschichte in einer neuen, knappen, schnellen Sprache erzählt. Es könnte mit diesem Buch wieder eine neue Themen-Phase beginnen.

Ostern neu erzählt

Ostern neu erzählt

 

  • Sätze.
  • Na ja, meistens.
  • Aber kurze.

 

Die Geschehnisse rund um die Passion und die Auferstehung Jesu gehören zu den zentralsten und bekanntesten Passagen des Neuen Testaments. In der Zeit um Ostern werden sie in allen Kirchen gelesen. Wer in der Bibel liest, hat die Geschichten im Ohr. Vielen sind sie auch aus der geistlichen Musik bekannt.

Manchmal hilft es, ein bisschen am Regler zu drehen, um altvertraute Töne anders zu hören, hinzuhören, neu zu hören – und dann auch neu zu verstehen. Man sieht Werner Schwanfelder manchmal förmlich ein bisschen in den Knien federn und leicht mit den Fingern schnippen, wenn er die Ereignisse vom Einzug Jesu in Jerusalem bis zum Erscheinen des Auferstandenen in schnellen rhythmischen Sätzen nacherzählt und dabei die Grenzen zwischen Damals und Heute zu fließen beginnen. Die altvertraute Geschichte – näher herangeholt und überraschend neu erschlossen. Im Hosentaschenformat als sympathischer Begleiter von Gründonnerstag bis Ostermontag.