Über die Weisheit und über die Dummheit

Die beiden Schwestern: Weisheit und Dummheit

Es geht um Dummheits- und Weisheitsgeschichten

 

Eigenartigerweise gibt es keine Dummheitsgeschichten. Die Menschheit kennt nur Weisheitsgeschichten. Diese Tatsache beruht auf dem Gedanken, dass solche Geschichten Weisheit lehren. Das ist vielfach richtig. Aber häufig beginnen diese Geschichten mit Dummheiten. Es wird dann zunächst beschrieben, wie der Akteur sich dumm benimmt, dumme Entscheidungen trifft oder einfach übertriebene Erwartungen und Vorstellungen hat. Im Laufe der Geschichte kommt er zur Einsicht und beginnt, weise zu handeln. In diesem Sinne sind solche Geschichten Dummheits- und Weisheitsgeschichten in einem. Das ist kein Widerspruch, sondern leicht nachvollziehbar. Es muss erst eine Dummheit geben, aus der man lernen kann, um zur Weisheit zu gelangen. Wir können also von Weisheitsgeschichten sicherlich viel profitieren, weil sie uns auch die menschlichen Dummheiten offenbaren. Somit könnte man sie mit Recht auch Dummheitsgeschichten nennen. Doch sind wir ehrlich: Weisheitsgeschichten klingen besser.

 

Morbider Sonnenblumen-Charme

Morbider Sonnenblumen-Charme

Im August beginnt der Herbst. Besonders gut kann man dies an den Feldern der Sonnenblumen erkennen. Im Sommer stehen sie prächtig in Reih und Glied, aufrecht und entschlossen, ihren Blütenkranz der Sonne entgegen reckend. Dann verlieren sie so allmählich ihren Glanz. Die Blüten neigen sich. Der Betrachter hat den Eindruck, dass die Blumen ihre Köpfe hängen lassen. Gerade bei den Sonnenblumen hinterlässt dies einen traurigen Eindruck. Das Leben geht zu Ende. Die Sonnenblumen verlieren ihre Pracht, strahlen nicht mehr, und neigen ihre Häupter zur Erde hin. Auf mich wirkt dieser morbide Charme mit einer großen Anziehung. Gerade der Verfall steht für sehr schöne Stimmungsbilder. Einige davon habe ich hier abgespeichert.

Kunst aus Abfall

Kunst aus Abfall

Wenn man eine Reise macht, dann kann man etwas erzählen. Man kann meistens auch sehr viele Bilder zeigen. So habe auch ich auf meiner Kaukasus Reise sehr viele Bilder gemacht. Meine Städteporträts sind auf meiner Homepage gespeichert. Viele andere Bilder ruhen aber sanft in meinem Computer. Weiterhin gibt es viele Bilder, die einfach Schrott sind: verwackelt, verzogen, verkehrt belichtet, ein schlechter Ausschnitt. Normalerweise übergibt man diese Bilder sehr schnell dem elektronischen Papierkorb. Dann sind sie weg. Ich habe sie dieses Mal gesammelt, in einer Extradatei. Dann habe ich mit allen möglichen Tricks der Bildbearbeitung an diesen Bildern Korrekturen vorgenommen. Es ist ganz interessant, was dabei herausgekommen ist. Es entstanden nämlich neue Bilder, die für sich fotografisch ernst genommen werden müssen. So können gute Bilder, kleine Kunstwerke aus dem Fotomüll einer Reise entstehen.

Baku, die Hauptstadt von Aserbaidschan

Baku, die Hauptstadt von Aserbaidschan

Baku, die Moderne – Hauptstadt Aserbaidschans

 

Baku ist Hauptstadt, aber Baku ist nicht Aserbaidschan. Baku ist ein moderner Klecks in einer ärmlichen, traditionellen, von Wüste und karger Vegetation geprägten Landschaft. Aber auch das stimmt nur bedingt, denn in den Ausläufern zu Georgien wird das Land grün, schön. Dort wachsen die besten Weinreben.

Baku liegt am Kaspischen Meer mit einer Altstadt, die seit 2000 als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet ist. In Baku mischen sich viele Kulturen und Baustile, insbesondere treffen türkisch-islamische Elemente auf starke westeuropäische und russisch-osteuropäische Einflüsse. In den letzten Jahren entstanden im Zuge des aserbaidschanischen Wirtschaftsaufschwungs zahlreiche Wolkenkratzer und hochmoderne Bürogebäude. Das Vorbild ist Dubai. Man strengt sich an.

Aserbaidschan ist das bevölkerungsreichste Land im Südkaukasus: Hier leben rund zehn Millionen Menschen. Ein Viertel der Bevölkerung lebt in Baku.

Politisch denkt man meistens zuerst an das Schlechte: Korruption, Öl, Krieg. Doch lässt sich das Land nicht allein darauf reduzieren und nicht alle Vorurteile sind richtig.

Besonders mit seiner modernen Architektur punktet die Stadt. Nationale und internationale Top-Architekten haben das Stadtbild geprägt. Besonders eindrucksvoll sind neben Hadids Heydar Aliyev Center der SOCAR Tower, das Teppichmuseum, das aussieht wie ein eingerollter Teppich, und die Flame Towers. Letztere symbolisieren das Feuer, das in Aserbaidschan – dem „Land des Feuers“ – eine große Rolle spielt.

Baku wurde auch die „schwarze Stadt“ genannt und damit auf den Ölreichtum angespielt. Die Brüder Robert und Ludwig Nobel – Verwandte des Nobelpreis-Stifters Alfred Nobel – machten ab 1878 mit aserbaidschanischem Erdöl ein Vermögen. Die Region um die Hauptstadt Baku ist reich an Ölvorkommen, auf den Ölfeldern wurde zeitweise fast die Hälfte der weltweiten Ölproduktion gefördert. In Baku bauten die Nobels die Villa Petrolea, in der heute das Nobel-Museum untergebracht ist. Die Umweltverschmutzung durch die Ölförderung erinnert auch heute noch an die „schwarze Stadt“. Das Erdöl ist Fluch und Segen zugleich: Segen, weil es lange Zeit viel Geld für den Staat bedeutete; Fluch, weil es abhängig macht. Als die Ölpreise 2014 in den Keller fielen, geriet die aserbaidschanische Wirtschaft ins Taumeln. Es gab Massenproteste, weil das Geld immer weniger wert war, die Preise für Lebensmittel enorm gestiegen waren. Mit dem Ende des Ölbooms stellt Aserbaidschan nunmehr seine Wirtschaft breiter auf und will in die Bereiche wie Technologie und Innovation investieren.
Auf dem World Press Freedom Index belegt Aserbaidschan nur Platz 167 von 180 Staaten, was einen guten Blick auf die Situation der Gesellschaft zulässt. Das autoritäre Regime nimmt auch auf anderen Wegen Einfluss. Aserbaidschan „kauft“ seit Jahren mit teuren Geschenken und Reisen Politiker im Europarat und im Deutschen Bundestag.

Wichtigster Krisenherd des Landes ist Bergkarabach. Die Region wird von Aserbaidschan und seinem Nachbarland Armenien gleichermaßen beansprucht. Dort existiert die nicht international anerkannte Republik Arzach, in der fast ausschließlich Armenier leben, die jedoch mitten im Staatsgebiet von Aserbaidschan liegt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann der Konflikt zu eskalieren, Armenien und Aserbaidschan führten einen blutigen Krieg, der 1994 mit einer Kontrolle Armeniens über das Gebiet endete. Seitdem flammt der Konflikt immer wieder auf. 2020 eroberte Aserbaidschan große Teile Bergkarabachs zurück. Der Waffenstillstand wurde seither immer wieder gebrochen und gipfelte im Mai 2021 in den letzten Grenzkonflikt.

Im Mai 1918 wurde die Aserbaidschanische Demokratische Republik ausgerufen. Aserbaidschan war damit der erste mehrheitlich muslimische Staat, der demokratisch war und nicht auf muslimischen Überzeugungen gründete. Als einer der ersten Staaten weltweit führte Aserbaidschan 1918 das Frauenwahlrecht ein – im gleichen Jahr wie Deutschland und als erster mehrheitlich muslimischer Staat überhaupt.

Baku liegt auf der Apscheron-Halbinsel. Archäologische Funde belegen, dass dieses Gebiet bereits seit 8000 Jahren besiedelt war. Im 12. Jahrhundert wurde sie Hauptstadt des Reiches. Der Palastbereich und die Wohnbauten befanden sich innerhalb der Festungsanlage, der heutigen Altstadt. Die Erdöllagerstätten sind zwar seit dem 8. Jahrhundert bekannt, wurden aber kommerziell erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von europäischen Erdölförderunternehmen, ausgebeutet. Zum Ende des 20. Jahrhunderts waren die Ölreserven an Land erschöpft, der Förderung wurde danach ins Kaspische Meer verlagert.

Seit 1918 war Baku die Hauptstadt der „Aserbaidschanischen Demokratischen Republik,“ zwischen 1922 bis 1991 die der Aserbaidschanischen Sowjetrepublik und ist seitdem die Hauptstadt des selbständigen Aserbaidschans.

Jerewan, die Hauptstadt Armeniens

Jerewan, die Hauptstadt Armeniens

Mit einem Fuß in der Zukunft

 

Die armenische Hauptstadt hat seit dem Ende der Sowjetzeit einen großen Sprung nach vorn gemacht. Häufige Besucher behaupten, die Stadt habe sich in den letzten fünf Jahren zur Metropole entwickelt. Sie galt lange Zeit als die traurige, die dunkle, die geheimnisvolle Stadt am Fuß des ewig mit Schnee bedeckten Ararat. Nun befinden sich in der Altstadt viele neue Cafés und Restaurants, die auch voller Menschen sind. Früher sah man vielerorts ein vergilbtes Bild von Charles Aznavour – dem berühmtesten aller Armenier. Er verkörperte den Traum von westlicher Lebensart. Da er aber viele traurige Lieder im Repertoire hatte, brachte er auch wieder die Traurigkeit nach Armenien. Mit einem Fuß zurückgekehrt sind viele Armenier aus dem Libanon oder aus Syrien, die in dem Land ihrer Vorväter Geschäfte machen wollen und der Stadt eine Erfrischungskur verordnet haben. So ganz sicher sind sich viele aber noch nicht. Der Konflikt um Bergkarabach steckt allen in den Gliedern. Die Russen sind präsent und geben sich als Schutzmacht. Ob das für die Zukunft des Landes spricht, ist ungewiss.

Eine gewisse Veränderung kann man auf jeden Fall bei der Kleidung der jungen Leute erkennen. Gab es noch vor wenigen Jahren russische, eher praktische Klamotten, stehen heute farbiges Outfit, sportlich und elegant, im Vordergrund. Bunt heißt sich freuen, sagen die alten Armenier. Gut so. In Gesprächen stößt man aber immer wieder auf die kultivierte armenische Traurigkeit. Die Wirren um die Karabach-Politik sind ja noch nicht vorbei, Türken und Aserbaidschaner gelten als Feinde. Auch die Plattenbauten des Sowjetsozialismus kann man nicht so schnell überwinden, denn die Menschen benötigen diesen Wohnraum. Von Marktwirtschaft kann nur in Grenzen die Rede sein. Das Land wird in weiten Teilen von einer Oligarchie beherrscht, mit Wurzeln in Karabach und KGB-Vergangenheit, die dem Wirtschaftsleben ihre Prägung aufgezwungen haben. Sie haben ausreichend Rubel, um das Leben zu genießen und gleichermaßen zu gestalten. Im Krieg haben sie verdient, ihren Reichtum wollen sie noch nicht aufgeben. Politik und wirtschaftliche Macht sind undurchsichtig miteinander verwoben, Korruption ist ein alltägliches Problem.

Das Leben ordnet sich langsam und auf gewundenen Wegen. Der Glaube an die Zukunft nimmt zu. Doch es gibt auch eine weit verbreitete Sowjetnostalgie, besonders unter den Älteren. So wirkt auch das Stadtbild nach wie vor. Es gibt noch die Ensemblebauten aus der Stalinzeit: massive Häuser aus lokalem rötlichem Tuffstein mit angenehmer Traufhöhe, Säulen, Balkons, verziert mit armenischen Ornamenten. Glücklicherweise ist es kein sowjetischer Einheitsstil geworden. In den Vorstädten kann man die schäbigen Plattenbauten begutachten. Sie werden nicht so schnell verschwinden.

Jerewan ist ziemlich alt. Die Gründung der Stadt geht auf das Jahr 782 vor Christus zurück. Es ist mythisches Land. Babylon hinterließ in der Festung Erebuni seine sichtbaren Einflüsse. Und später wollte man gerne den Erzählungen vertrauen, dass der biblische Garten Eden nicht weit ist und dass am Gipfel des allgegenwärtigen Ararat Noah mit seiner Arche gestrandet ist. Leider liegt der Ararat auf türkischem Staatsgebiet.

Armenien ist das älteste christliche Land der Erde, seine Kirche ist 20 Jahre älter als die des Vatikans. Wichtig ist auch, dass das Land eine eigene Schrift und Sprache hat. Gleichzeitig isoliert dies auch die Bevölkerung. Aber Anfang des 19. Jahrhunderts war Jerewan immer noch ein Marktflecken mit 12 000 Einwohnern. Er entwickelte sich langsam, nachdem die Russen 1827 die Stadt den Persern abgenommen hatten. Der große Wachstumsschub setzte jedoch erst nach dem Ersten Weltkrieg ein. Das Land wurde damals Zufluchtsort für die Überlebenden des osmanischen Völkermords an den Armeniern (1915/16). Sie brachten auch eine lähmende Traurigkeit mit, die heute noch nicht ganz überwunden ist. Heute leben in der Stadt deutlich über eine Million Einwohner.

Mittelpunkt ist der belebte Platz der Republik im Zentrum der Stadt, umgeben von den wichtigsten Regierungsgebäuden, dem Historischen Museum und der staatlichen Gemäldegalerie. In den Abendstunden hüpfen die Wasserfontänen zu lockerer Musik. Viele Schaulustige wollen dabei sein.

Nicht weit entfernt ist die hundert Meter hohe Kaskade mit einer Parkanlage an ihrem Fuß. In dieser Parkanlage stehen viele beeindruckende Skulpturen internationaler Künstler, alle von großer Schönheit, aber in der Unruhe der Anlage mit vielen Menschen auch etwas gewöhnungsbedürftig.

Beeindruckend ist natürlich der Besuch in Tsitsernakaberd, was wörtlich so viel wie Schwalbenfestung bedeutet. Auf dieser Anhöhe steht seit 1968 ein großer Denkmalkomplex für die Opfer des Völkermords: ein 44 Meter hoher Obelisk, zwölf Pylonen rings um eine ewige Flamme und eine 100 Meter lange Mauer mit den Namen der Städte und Dörfer, aus denen die Opfer der Massaker stammten.

Viele Exil-Armenier investieren in der Stadt, um mit neuer Architektur oder Denkmälern das sowjetische Erbe und die orientalische Mentalität zu überwinden. Erfolg ist ihnen zu wünschen.

Tiflis, Hauptstadt von Georgien

Tiflis, die Hauptstadt Georgiens

Tiflis (Tbilissi), die Hauptstadt von Georgien

Ein Slogan verkündet: Tbilissi ist die „Stadt, die Dich liebt“. Das könnte von Alexander Dumas stammen, französischer Schriftsteller, 1858, der völlig überrascht war von der Weiträumigkeit und großzügigen Architektur. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass kaum eine Stadt in der Vergangenheit so viele vollständige Zerstörungen erlitten wie diese. Damit verbunden war aber auch eine immer wieder gewachsene Völkervielfalt. Sie hat dem modernen Tbilissi einen besonderen Reiz gegeben: Die frische Atmosphäre einer modernen Weltstadt mit einem Hauch Orient.

Bereits im 4. Jahrhundert befand sich Tbilissi auf einer römischen Karte, sie lag an der Kreuzung wichtiger Karawanenrouten der Heer- und Seidenstraße, die vom Schwarzen Meer nach Persien, Indien und China führten. Schon in der Antike war diese Route von Trapesunt über Georgien und Aserbaidschan nach China bekannt. Im 5. Jahrhundert wurde der Stützpunkt zur Hauptstadt erklärt und entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einer der blühendsten und reichsten Städte des Mittelalters. In den Jahren zwischen 627 und 1795 wurde Tbilissi in mehr als 40 Überfällen der Perser, Mongolen, Choresmier und Osmanen immer wieder vollständig zerstört und niedergebrannt, so dass heute außer einigen wenigen Kirchenbauten kaum mehr Reste aus diesen Zeiten zu sehen sind. (Übrigens die Heerstraße gibt es heute noch. Auf ihr stauen sich wegen intensiver Grenzkontrollen die Lastwagen von Tibilissi bis zur russischen Grenze.)

Tbilissi war kulturelles Zentrum des gesamten Kaukasus mit engen Verbindungen zu Venedig, Paris und Sankt Petersburg. Bis ins 20. Jahrhundert hinein hatte Tbilissi sich den Ruf erhalten, eine der vornehmsten Städte im persischen und südkaukasischen Raum zu sein. „Tbilissi“ bedeutet „Ort der warmen Quellen“, leitet sich aus dem georgischen Wort „tbili“ (warm) ab. Die heißen Schwefelquellen wurden schon früh genutzt und ermöglichten Bewohnern und Besuchern einen angenehmen Lebensstil. Tbilissi war berühmt für seine luxuriösen Badehäuser.

Dieser Zeit kann man heute noch in der Tbilisser Altstadt folgen. Die zahllosen winkeligen Gassen mit Jugendstilbauten, prächtige Treppenaufgänge, kunstvolle Schmiedearbeiten der Geländer, entzückende Balkone und Balustraden geben einen spannenden Eindruck von unglaublicher Gestaltungsvielfalt. Nach Jahrzehnten der kommunistischen Beherrschung und wirtschaftlicher Krisen, konnten die Bauten der Jahrhundertwende bis auf wenige Ausnahmen nicht restauriert werden und befinden sich glücklicherweise vielfach noch im Originalzustand. Natürlich gibt es in der Stadt auch kommunistische Monumentalbauten. Aber ihre Wucht wird von großzügigen Fensterfronten abgemildert, das Innenministerium und der Präsidentenpalast von Tbilissi lassen eine gewisse Transparenz erahnen. Über den Mtkwari Fluss schwingt sich sogar glitzernd provokant die extravagante „Brücke des Friedens“.

1991 erhielt Georgien seine Unabhängigkeit, wobei in den ersten Jahren der Unabhängigkeit die wirtschaftliche und soziale Lage katastrophal war und teilweise Bürgerkriegszustände herrschten. Die Bewohner sprechen heute noch von den dunklen Jahren. Schuld daran war unter anderem Präsident Eduard Schewardnadse. Die Korruption zerstörte fast den Staat. Erst als ihn Micheil Saakaschwili ablöste (Rosenrevolution) änderte sich die Lage. Die Versorgung mit Strom, Wasser und Gas funktioniert inzwischen fast lückenlos, die Korruption wurde durch eine radikale Polizeireform unterbunden, dadurch auch kriminelle Aktivitäten stark zurückgedrängt, besonders der Einfluss organisierter Verbrecherbanden minimiert. Tiflis ist heute eine der sichersten Städte der Welt. Interessant am Rande war der Beschluss, Bauten des Innenministeriums und die Polizeistationen im Lande mit Glasfassaden zu erstellen, um so die neue Transparenz zu symbolisieren. So kam das Land jedenfalls zu einigen schönen Bauwerken.

Georgien fühlt sich von seinem großen Nachbarn Russland bedroht und wünscht sich eine Aufnahme in die EU.

In Tbilissi gibt es einiges zu entdecken. Am bekanntesten ist die Ruine der Festung Nariqala, die auf dem Gipfel des Sololaki-Gebirges über der Stadt thront. Weitere beliebte Ziele ist die Zminda-Sameba-Kathedrale, die Sioni-Kathedrale, die Schwefelbäder im Bäderviertel Abanotubani und natürlich die Altstadt von Tbilissi. Sie ist geprägt von vielen Häusern mit großzügigen Balkonen und gepflasterten Straßen. Kleine Handwerker haben ihre Werkstätten im Erdgeschoss und zeigen ihre Kunst.

Großzügig gestaltet sind die vielen Parkanlagen, in denen sich die Bewohner treffen, spazieren gehen, spielen oder Sport treiben.

Tbilissi hat sich den Charme der Vergangenheit bewahrt und wartet, wie sich die Zukunft entwickelt. Wichtig ist vor allen Dingen Frieden mit dem russischen Nachbar.

Zeitenwende

Zeitenwende


Wenn die Gräser sprießen,

Die Rosen vor Farbenpracht strotzen,

Die Hecken unverschämt blühen.

Dann ist Zeitenwende.

Vom nasskalten Winter in den staubigtrockenen Sommer.

Zeitenwende ist in der Natur immerdar.

Unsere Zeitenwende

Definiert sich durch rohe, blutige Gewalt,

Wenn ein Volk,

Wenn einige Barbaren aus diesem Volk

Davon überzeugt sind,

Ein anderes Volk ausrotten zu müssen.

Dann Zeitenwende.

Russen bemühen sich mit vielen tausend Bomben,

Die Ukrainer auszurotten.

Wie die Türken vor 100 Jahren

Dies mit den Armeniern veranstalteten.

Und heute noch leugnen,

Dass dies geschah.

Wie die Russen leugnen,

Dass sie Bomben über Städte abwerfen.

Krank wirkt die Zeitenwende,

Wenn die Ungarn den Russen Beistand schicken,

Den Westen beschuldigen, Hort des Bösen zu sein.

Nur die Milliarden aus der EU-Kasse hätten sie

Schon gerne.

Wenn der höchste orthodoxe Christ das Bombardement

Gottgewollt bezeichnet.

Keine Zeitenwende ist,

Wenn ein kranker junger Mann,

Eine Schnellfeuerwaffe kauft.

In seiner Schule flugs

Ein paar Lehrer und Schüler erschießt,

Allein, weil es ein Kinderspiel ist,

Eine Waffe zu kaufen.

Sie so auszuprobieren.

Schuss auf Schuss.

Keine Zeitenwende,

Denn es war schon immer so.

Die Rifle Association fordert bewaffnete Wachleute vor jedem Klassenzimmer.

Die Republikaner bestehen darauf,

Mehr Waffen an die Guten zu geben.

Nur was,

Wenn die Guten zu den Bösen werden?

Die Amerikaner wollen jede Abtreibung verbieten.

Aber die Todesstrafe erneut einführen.

Ein Ungeborenes zu töten ist sündhafter

Als einen Verurteilten,

Der manchmal auch ein Justizopfer ist,

Auf den elektrischen Stuhl zu binden.

Den Stecker in die Steckdose klemmen.

Der amerikanische Trump forderte seine Anhänger auf,

Das Kapitol zu stürmen.

Putscht. Ich habe die Wahl gewonnen.

Die Republikaner bestehen darauf,

Dass der Mob aus Patrioten bestand.

Die Russen bombardieren ein Nachbarland, töten unzählige Zivilisten,

Beschweren sich aber weinerlich, wenn ein Munitionsdepot im

Russischen Grenzland in die Luft gesprengt wird.

Der russische Teufel Putin stielt in der Ukraine das Getreide

Verkauft es auf dem Weltmarkt zu Höchstpreisen.

Ob die Ärmsten in der Sahel-Zone verhungern

Stört ihn nicht.

Hungergestalten wanken durch das Sahel-Land.

Der türkische Erdogan will die Freiheit der Frauen eindämmen,

Weil er sich Stimmen von Konservativen erhofft.

Niemand spricht von Myanmar,

Wo korrupte Militärs das Volk ausrauben.

Niemand empört sich über den Jemen,

Weil ohnehin keiner mehr weiß,

Wer für wen kämpft.

Wer was verteidigt.

Der englische Boris ist gewohnt zu lügen.

Er gibt nur zu,

Was nachgewiesen ist.

Es gibt kein Gesetz, dass sich Politiker

An die Regeln halten müssen, die sie selbst aufgestellt haben.

Es scheint,

Sie schweben darüber.

Zeitenwende?

Übertreiben wir nicht.

War es je anders?

Der deutsche Linder will keine weitere Corona-Vorsorge,

Weil die mündigen Bürger dies besser selbst können,

Als der Staat.

Auch für die freien Bürger wird der Winter kommen.

Wer verschuldet die Corona-Toten?

Gut ist, dass konservative Politiker sich nicht an Masken bereichern können,

Wenn die Menschen keine Masken tragen.

Warum glauben gestandene Menschen,

Fast ehrenwerte Politiker,

Die Notlage des Staates ausnutzen zu müssen?

Zahlt ihnen der Staat kein Gehalt?

Die Serben laden den russischen Lawrow zum Besuch ein.

Aber er kann nicht einschweben, weil der Luftraum für russische Verbrecher gesperrt ist.

Bei den nächsten Wahlen in USA gewinnen die Republikaner

Und bald wird der amerikanische Trump wieder Präsident.

In Frankreich geht höchstens jeder zweite Bürger zur Wahl.

Rechts und links erstarken.

Auf den französischen Macron hat keiner mehr Lust.

Es gab im Kern-Europa 77 Jahre lang keinen Krieg.

Halleluja.

Wir suhlten uns im Frieden.

Die Zeitenwende besagt,

Dass diese wunderschönen,

Friedlichen Zeiten vorbei sind.

Wie sicher ist die Zukunft?

Wir wissen nur:

Die Bundeswehr kann uns nicht verteidigen.

Die Luftschutzkeller sind außer Dienst.

Die Preise steigen.

Die Inflation hat die Menschen im Griff.

Dier Zinsen sind so niedrig, wie noch nie.

Wer profitiert?

In Kriegszeiten gibt es immer Menschen, die profitieren.

Die Erdölkonzerne.

Und viele andere.

In China werden die Menschen eingesperrt und isoliert,

Müssen minderwertigen Impfstoff spritzen,

Falls sie dazu bereit sind.

Weil der chinesische Xi zu stolz ist, westlichen Impfstoff einzusetzen.

Aber seine braven Bürger rebellieren.

Sie wollen frei sein.

Die Uiguren verkümmern in Erziehungslagern.

Was keine Zeitenwende, sondern Gewohnheit ist.

Die Chinesen beobachten,

Wie die Russen die Ukraine niedermetzeln.

Das wollen sie nachmachen.

Taiwan wartet darauf.

Menschenleben zählen nicht.

Das ist jedoch keine Zeitenwende,

Weil Menschenleben in Diktaturen noch nie eine Rolle gespielt haben.

Wenn die Gräser sprießen,

Die Rosen mit Farbenpracht strotzen,

Die Hecken unverschämt blühen.

Dann ist Zeitenwende.

Die Wellensittiche in ihrem Käfig

Zwitschern laut,

Sie sind fröhlich und zeigen dies

Mit Geflatter und Gezwitscher.

Es könnte ansteckend sein.

Aber die Menschen sind voller Traurigkeit.

Wegen der Zeitenwende.