Rette mich vor Putins Bomben – Psalm 109

Rette mich vor Putins Bomben

Es ist erschreckend. Ich habe in der Bibel einen Psalm gefunden, den 109., den man mit ganz wenigen Worten und Sätzen umformulieren kann. Schon hat man einen aktuellen Krisenpsalm. Wie wenig hat sich die Welt in 5000 Jahren geändert. Ich füge zuerst den geänderten Psalm an und am Schluss das Original.

Rette mich vor Putins Bomben, Psalm 109

Dich Gott habe ich gelobt und gepriesen. Nun bitte ich Dich, ein Machtwort zu sprechen. Denn gottlose Verleumder, Medienmenschen, orthodoxe Priester, Politiker haben ihr Lügenmaul aufgerissen, um mir zu schaden. Nur Lug und Trug kommt über ihre Lippen und über die Tasten ihrer Computer.
Sie reden hasserfüllt, führen ohne Anlass Krieg gegen mich und verbieten sogar, dass dieser Krieg bei seinem Namen genannt wird.

Ich wollte mit meinen Nachbarn in Frieden zusammenleben, doch sie feindeten mich an.
Ich aber bleibe unbeirrt im Gebet. Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten, und meine Liebe erwiderten sie mit Hass.
Schicke einen Ankläger, der gegen meinen Feind auftritt und einen Richter, der gerecht urteilt. Aus dem Verfahren gehe er als schuldig hervor, selbst sein Gebet werde ihm zur Sünde. Seine Lebenszeit sei kurz, sein Amt soll ein anderer übernehmen.

Zu Waisen mögen seine Kinder werden und seine Frau zur Witwe.
Seine Kinder und alle Oligarchen, die ihn unterstützt haben, sollen bettelnd umherirren
und die Ruinen ihrer Häuser und Jachten nach Überresten durchsuchen.
All ihr Hab und Gut soll eingezogen werden, Fremde mögen plündern, was er mit Mühe erwarb. Er finde niemanden, der sein Andenken in Ehren hält und seine verwaisten Kinder beschenkt. Sein Name soll von der Erde getilgt werden.

Seine Nachkommen sollen aussterben, in der folgenden Generation erlösche ihr Name für immer. All das treffe meinen Feind`, weil ihm nie in den Sinn kam, Liebe zu üben.
Stattdessen verfolgt er seine Brüder und Schwestern, die von Leid und Elend geplagt sind; er ermordet die, deren Herzen verzweifelt sind.

Den Fluch hat er geliebt, so möge dieser ihn nun treffen. Am Segen fand er kein Gefallen, so bleibe der auch von ihm fern. Der Fluch war ihm schon vertraut – er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel. Darum soll er auch verkommen in seinem Öl und Gas.

Du aber, Herr, Herrscher über alle, hilf mir doch und steh dafür mit deinem Namen ein. Versage den Bomben ihre Sprengkraft. Lass die Flugzeuge nicht aufsteigen und die Panzer nicht rollen. Rette mich, weil du reich an Gnade bist! Ich bin arm und vom Leid gebeugt, und mein Herz ist verwundet. Wie die Städte zu Ruinen wurden, so schwinde auch ich dahin. Ich werde aus dem Leben verscheucht.

Hilf mir, Herr, mein Gott, rette mich, weil du doch gnädig bist! Lass alle erkennen, dass deine Hand Wunder vollbringt, dass du, Herr, mich verteidigt und die feindlichen Soldaten niedergerungen hast.

Meine Feinde verfluchen mich, du aber segnest mich. Sie greifen an und stehen doch zuletzt beschämt da, während ich, dein Diener, mich freuen darf. Ja, meine Feinde werden mit Schmach bedeckt wie mit einem Gewand, Schande umgibt sie wie ein Mantel.

Ich aber werde den Herrn laut preisen und mitten unter vielen Menschen ihn rühmen.
Denn der Herr und alle Völker der Welt stehen mir zur Seite und geben mir Hoffnung und Heimat. Der Herr hilft gegen alle Tyrannen der Welt.

 

 

Rette mich vor dem Hass meiner Feinde! (Original)

Du, Gott, dem ich meine Loblieder singe, schweige doch nicht!
Denn gottlose Verleumder haben ihr Lügenmaul aufgerissen, um mir zu schaden.
Als sie mit mir redeten, kam nur Lug und Trug über ihre Lippen.
Mit hasserfüllten Worten haben sie mich umringt
und ohne einen Anlass Krieg gegen mich geführt.

Ich erwies ihnen Liebe, und doch feindeten sie mich an.
Ich aber bleibe unbeirrt im Gebet.
Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten,
und meine Liebe erwiderten sie mit Hass.

Lass doch einen gewissenlosen Richter gegen meinen Feind auftreten,
und ein Ankläger stehe ´im Gericht` zu seiner Rechten.
Aus dem Verfahren gehe er als schuldig hervor,
selbst sein Gebet werde ihm zur Sünde.
Seine Lebenszeit sei kurz,
sein Amt soll ein anderer übernehmen.

Zu Waisen mögen seine Kinder werden
und seine Frau zur Witwe.
10 Seine Kinder sollen bettelnd umherirren
und die Ruinen ihres Hauses nach Überresten durchsuchen.
11 Auf all sein Hab und Gut erhebe der Gläubiger Anspruch,
Fremde mögen plündern, was er mit Mühe erwarb.
12 Er finde niemanden, der sein Andenken in Ehren hält
und seine verwaisten Kinder beschenkt.

13 Seine Nachkommen sollen aussterben,
in der folgenden Generation erlösche ihr Name für immer.
14 Die Schuld seiner Vorfahren bleibe beim Herrn in Erinnerung,
und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgelöscht:
15 Ja, ihre Vergehen seien dem Herrn beständig vor Augen,
niemand auf der Erde soll sich mehr an diese Menschen erinnern.

16 ´All das treffe meinen Feind`, weil ihm nie in den Sinn kam, Liebe zu üben.
Stattdessen verfolgte er den, der von Leid und Elend geplagt wurde;
ja, ermorden wollte er ihn, dessen Herz verzweifelt war.

17 Den Fluch hat er geliebt, so möge dieser ihn nun treffen.
Am Segen fand er kein Gefallen, so bleibe der auch von ihm fern.
18 Der Fluch war ihm schon vertraut – er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel.
Darum soll der Fluch in ihn eindringen wie Wasser
und wie Öl, das in die Haut einzieht.

19 Ja, umhüllen soll ihn der Fluch wie ein Gewand,
er soll ihn umgeben wie ein Gürtel, den er nicht mehr ablegt.
20 Diese Strafe möge der Herr über meine Feinde verhängen,
über alle, die nur Böses über mich reden.

21 Du aber, Herr, Herrscher über alle, hilf mir doch und steh dafür mit deinem Namen ein[j]!
Rette mich, weil du reich an Gnade bist!

22 Ich bin arm und vom Leid gebeugt,
und mein Herz ist verwundet.
23 Wie der Schatten immer länger wird, ´bevor er verschwindet,`
so schwinde ich dahin;
wie eine Heuschrecke abgeschüttelt wird, so werde ich aus dem Leben verscheucht.

24 Vom vielen Fasten bin ich so schwach geworden, dass meine Beine zittern,
und ich bin abgemagert bis auf die Knochen.
25 Für meine Feinde bin ich die Zielscheibe für Hohn und Spott,
sie sehen mich und schütteln nur noch den Kopf.

26 Hilf mir, Herr, mein Gott,
rette mich, weil du doch gnädig bist!
27 Lass alle erkennen, dass deine Hand Wunder vollbringt,
dass du, Herr, gehandelt hast.

28 Sie zwar verfluchen mich, du aber segnest.
Sie greifen an und stehen doch zuletzt beschämt da,
während ich, dein Diener, mich freuen darf.
29 Ja, meine Feinde werden mit Schmach bedeckt wie mit einem Gewand,
Schande umgibt sie wie ein Mantel.

30 Ich aber werde den Herrn laut preisen
und mitten unter vielen Menschen ihn rühmen.
31 Denn er steht dem Armen zur Seite,
er hilft ihm gegen alle, die sich als Richter über sein Leben aufspielen.

 

Von morgens bis abends

Von morgens bis abends

Ich wache auf, meine Augen sind noch verschlossen, wollen sich nicht an die Helligkeit gewöhnen. Durch den Schleier des jungen Tages sehe ich Dich neben meinem Bett stehen.

Frohgemut eile ich in mein Bad und wasche mich, lasse das Wasser über meinen Körper gleiten, freue mich über die warme Nässe. Durch den Regenschleier sehe ich Dich in der Ecke stehen. Ich weiß, Du wartest auf mich.

Ich trinke aus meiner alten Kindertasse einen Kaffee und esse ein Marmeladenbrot. Es ist eine Kleinigkeit am Morgen, aber es sättigt mich. Ich blicke hinüber zu Dir, Du sitzt mir gegenüber und siehst mich an. Ich frage Dich, warum Du nichts isst. Du lächelst nur.

Ich fahre mit der Metro in mein Büro. Sie ist voller Menschen, die zu ihrer Arbeit eilen. Es ist ruhig, nur die Fahrgeräusche der Wagen sind zu hören. Neben mir stehst Du. Ich bilde mir ein, Deine Wärme zu spüren. Ich bin jedenfalls voller Tatendrang als ich an meinem Schreibtisch sitze.

Ich arbeite konzentriert, lese, welche Nachrichtern im Computer auf mich warten, was ich zu antworten habe, was ich heute fertigstellen muss. Du sitzt auf dem kleinen Stühlchen neben meinem Schreibtisch und siehst mir bei der Arbeit zu. Deine Anwesenheit ist tröstlich. Ich kann so viel konzentrierter arbeiten, mache keine Fehler.

Ich esse auf der Straße an einem Imbiss ein Brötchen mit Fisch und Zwiebeln. Du stehst neben mir, wieder isst Du nichts. Ich biete Dir von meinem Brötchen an, Du lächelst nur.

Du könntest einmal mit mir sprechen, denke ich. Es ist trotzdem schön, wenn Du einfach da bist.

Als ich am Abend vor dem Fernseher sitze, die Nachrichten höre, sehe ich Dich in so manchen Szenen der Welt, die von den Fernsehleuten berichtet werden. Du bist anscheinend überall. Du bist in Mali und in Vietnam und hast einen Platz im Bundestag. Und Du sitzt in meinem Wohnzimmer. Ich trinke Wein, biete Dir ein Glas an. Du lächelst nur.

Ich gehe ins Bett, bin müde und weiß, dass mich bald der Schlaf umfangen wird. Meine Augen fallen zu. Ich sehe Dich noch am Fußende meines Bettes und ich fühle, wie Du die Bettdecke über mich breitest und sie gerade ziehst. Sie liegt akkurat auf meinem Körper.

Ich sehe Dein Lächeln. Ich freue mich auf morgen, weil ich weiß, dass Du da bist, wenn ich aufwache.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Tagesablauf mit einem Beschützer. Ich habe an den Film „Bodyguard“ gedacht. Gott ist so ein Wächter und Bewahrer, der sich die Zeit nimmt, mich während des gesamten Tages und in der Nacht zu behüten und zu beschützen. Nicht nur mich, auch andere Menschen, wenn sie dies möchten. Gott hat die Eigenschaft der Ubiquität, er kann überall gleichzeitig sein. Mit so einer Aussicht lässt sich ein Tag ganz anders gestalten. Man weiß sich geborgen und kann sich daher auf seine Arbeit konzentrieren.

 

 

 

 

 

 

 

Nichts ist fürchterlicher, als alle Tage von morgens bis abends etwas tun zu müssen, was einem widerstrebt. Und je menschlicher der Arbeiter fühlt, desto mehr muss ihm seine Arbeit verhasst sein, weil er den Zwang, die Zwecklosigkeit für sich selbst fühlt, die in ihr liegen. (Friedrich Engels)

Ein Corona-Psalm

Den Psalm habe ich schon vor langer Zeit geschrieben. Heute habe ich ihn wieder einmal gelesen. Da dachte ich: Das ist ein Corona-Psalm. Eigentlich habe ich ihn überschrieben mit “ Schwimm weiter“. Genauso geht es uns jetzt in den Corona-Zeiten. Die Botschaft lautet: „Schwimm weiter“.

 

Ich bin der Schwimmer.

Vor meinem Entschluss, vor meinem Wagnis, vor dem Beginn habe ich meditiert, mit Dir gesprochen, gebetet, gefragt. Du hast gesagt: „Schwimm!“ So bin ich in das Wasser gestiegen und habe mich den Wellen entgegengeworfen, habe ein Ziel anvisiert, das ich noch gar nicht richtig sehen konnte.

Ich war voller Freude, ich spürte meine Kraft. Meine Muskeln bebten, meine Arme durchpflügten das Wasser, meine Beine unterstützten den Körper. Ich war guten Mutes, voller Hoffnung. Ich sprach mit Dir; Du sagtest anerkennend: „Du schwimmst gut.“

Das war eine Aufforderung für mich. Ich wollte mich anstrengen, schneller schwimmen, in kürzerer Zeit das Ufer erreichen. Doch mein Atem wurde hastiger. So bremste ich meinen Schwung etwas ab. Du sagtest: „Schwimm in aller Ruhe.“

Das befolgte ich. Ab und zu legte ich mich auf den Rücken um auszuruhen. Meine Kräfte nahmen ab, Wille und Ausdauer sind noch da. Ich muss haushalten. Du sagtest: „Schwimm weiter.“

Ich bin geschwommen. Ich weiß nicht wie lange, eine Ewigkeit. Mein Denken setzte aus und meine Bewegungen wurden automatisch. Ich wiederholte sie, immer wieder, ohne zu zählen, ohne an ein Ziel zu denken. Ich existierte und schwamm. Du sagtest: „Schwimm weiter.“

Ich bin erschöpft. Ich merke, dass ich nicht ewig durchhalten werde. Irgendwann ist meine Kraft am Ende. Ich rief Dich an, laut. Ich schluckte Wasser. Kämpfte mich wieder vorwärts. Du antwortetest: „Halte durch. Schwimm weiter.“

Ich werde das Ufer nicht erreichen, ich habe mich überschätzt. Gott, Du hast mich nicht richtig beraten. Du hättest mir sagen können, dass diese Überquerung dummer Jungenkram ist. Ich bin ein Mann, erwachsen, zu alt für solche Spielereien. Herr, ich kann nicht mehr. Du sagtest: „Schwimm weiter. Schwimm weiter. Ich bin bei dir.“

Nein, ich bin alleine im Wasser. Wo bist Du? Ich sehe Dich nicht. Ich nehme alle meine Kraft zusammen und werde wieder etwas schneller. Alle Sehnen, alle Nerven, alle Muskeln spanne ich an, um, die letzte Strecke zu überwinden. Ich bilde mir ein, dass ich das Ufer sehe. Ich frage Gott: Ist das mein Ziel? Er sagt: „Halt durch. Ich bin mit Dir.“

Ja, ich fühle plötzlich, dass ich getragen werde. Ich kann nicht ertrinken, eine mächtige Hand hält mich über Wasser. Ich mache weite Armbewegungen, meine Beine sacken nach unten. Sie spüren Grund. Ich bin gerettet. Ich habe mein Ziel erreicht. Ich danke Gott voller Freude. Gott sagt: „Ich bin immer bei Dir. Sage es weiter. Ich bin bei allen Menschen, die sich auf mich verlassen.“

Ich wate nun im seichten Wasser. Das kostete Kraft, die Gefahr ist vorbei. Ich muss meine Beine immer wieder anheben, ausschreiten. Dort vorne ist der Strand. Er ist ganz nah.

Und ich bin voller Ruhe, denn ich weiß, er ist mit mir.

Ich bin der Schwimmer, er ist der Retter.

 

 

 

Ich bewundere Menschen, die den Ärmelkanal überwinden. Das ist nichts für mich. Mir genügt das tägliche Leben. In diesem Leben komme ich mir wie ein Schwimmer vor. Ich, der Schwimmer, bin angetreten, das Leben zu meistern. Das Leben ist mein Ärmelkanal. Die heutigen Sportler werden von einem Trainer begleitet. Er ermahnt sie, baut sie auf. Er feuert sie an: „Schwimm weiter.“ Trainer gibt es im täglichen Leben. Vielleicht ein Freund, ein Lehrer… Sie sind von Gott gesandt. Vielleicht sind sie Engel. Denn es ist Gott, der uns immer wieder ermuntert: „Schwimm weiter. Ich bin bei Dir.“

 

 

Die längste Strecke ohne Pause und ohne Hilfsmittel schwamm der Kroate Veljko Rogosic. Er überwand unglaubliche 225 Kilometer in einem Stück. Für diese Strecke durch die Adria brauchte er im Jahr 2006 über 50 Stunden.

Psalm für Ostermontag

Psalm für Ostermontag

Psalm für den Ostermontag

 

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich liege auf dem Rücken und sehe in das Blau des Himmels. Meinen Augen folgen den weißen Wolken, die über den Himmel galoppieren. Einige Vögel entzücken mich. Gott, vielen Dank, dass Du den Himmel und die Wolken geschaffen hast und dass sie uns das Wetter bringen, das wir benötigen.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich laufe durch die Wiesen und entlang am Waldrand. Das satte Grün ist gut für meine Augen. Ich staune, wie viele verschiedene Tönungen von Grün die Natur hervorbringen kann. Ich kann sie nicht zählen. Dunkel und hell. Schraffiert und getupft. Gott, vielen Dank, dass Du die Natur in so vielen Nuancen gestaltet hast.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich beobachte meine Frau und meine Kinder. Ich schaue zu meinem Kollegen und zu meiner Nachbarin. Sie trägt ihren Hund auf dem Arm. Gott hat sie alle schön gemacht, hübsch, strahlend, erfrischend, gut in Form, von Kopf bis Fuß und der Hund hat ein graues Fell. Gott, vielen Dank, dass wir mit Freuden die Menschen ansehen und uns an ihrer Natürlichkeit freuen können.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ein Brot liegt vor mir auf dem Tisch, dazu Brötchen. Sie sind schön geformt, fühlen sich gut in der Hand an. Ich breche kleine Brocken ab und stecke sie in den Mund. Das Brot schmeckt markant, ein klein bisschen salzig, ansonsten kräftig, nach Körnern. Gott, vielen Dank, dass Du uns jeden Tag ausreichend gutes Essen bescherst.

Herr Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Mein Auto parkt in der Straße. Es ist nicht groß, es ist nicht klein. Es fährt zuverlässig. Es ist kein Sportwagen und kein Kastenwagen. Es hat vier Räder und eine rote Farbe. Ich finde, es hat eine natürliche Schönheit. Und es ist praktisch. Es bringt mich von Ort zu Ort. Gott, vielen Dank, dass Du den Menschen die Fähigkeit geschenkt hast, Autos herzustellen.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich habe ein kleines Vogelhäuschen in der Hand, das ich selbst gebastelt habe. Nicht alle Seiten sind akkurat aufeinandergesetzt. Es gefällt mir dennoch. Ich hoffe, dass es auch den Vögeln gefällt, die es bald bewohnen werden. Gott, vielen Dank, dass ich dieses Häuschen mit meinen eigenen Händen erschaffen konnte, dass ich auch ein bisschen Schöpfer sein durfte wie Du.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Nun gibt uns auch den Geist, und die Kraft, und die Ausdauer, und die Ideen, sie zu erhalten, zu pflegen, damit sie weiterhin wunderschön bleibt und wir sie noch lange genießen können. Dir danken wir für alles auf der Welt. Denn alles hast Du gut gemacht.

Psalm für Ostersonntag

Sinn-des-Lebens-Psalm

Psalm für den Ostermontag

 

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich liege auf dem Rücken und sehe in das Blau des Himmels. Meinen Augen folgen den weißen Wolken, die über den Himmel galoppieren. Einige Vögel entzücken mich. Gott, vielen Dank, dass Du den Himmel und die Wolken geschaffen hast und dass sie uns das Wetter bringen, das wir benötigen.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich laufe durch die Wiesen und entlang am Waldrand. Das satte Grün ist gut für meine Augen. Ich staune, wie viele verschiedene Tönungen von Grün die Natur hervorbringen kann. Ich kann sie nicht zählen. Dunkel und hell. Schraffiert und getupft. Gott, vielen Dank, dass Du die Natur so vielfältig und in so vielen Nuancen gestaltet hast.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich beobachte meine Frau und meine Kinder. Ich schaue zu meiner Nachbarin. Sie hat ihren Hund auf dem Arm. Gott hat sie alle schöngemacht, hübsch, strahlend, erfrischend, gut in Form, von Kopf bis Fuß und der Hund hat ein graues Fell. Gott, vielen Dank, dass wir mit Freuden die Menschen ansehen und uns an ihrer Natürlichkeit freuen können.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ein Brot liegt vor mir auf dem Tisch, dazu Brötchen. Sie sind schön geformt, fühlen sich gut in der Hand an. Ich breche kleine Ecken ab und stecke sie in den Mund. Das Brot schmeckt delikat, ein klein bisschen salzig, ansonsten kräftig, nach Körnern. Gott, vielen Dank, dass Du uns jeden Tag ausreichend gutes Essen bescherst.

Herr Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Mein Auto parkt in der Straße. Es ist nicht groß, es ist nicht klein. Es fährt zuverlässig. Es ist kein Sportwagen und kein Kastenwagen. Es hat vier Räder und eine rote Farbe. Ich finde, es hat eine natürliche Schönheit. Und es ist praktisch. Es bringt mich von A nach B. Gott, vielen Dank, dass Du den Menschen die Fähigkeit geschenkt hast, Autos herzustellen.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Ich habe ein kleines Vogelhäuschen in der Hand, das ich selbst gearbeitet habe. Nicht alle Seiten sind akkurat aufeinandergesetzt. Abner es gefällt mir dennoch. Ich hoffe, dass es auch den Vögeln gefällt, die es bald bewohnen werden. Gott, vielen Dank, dass ich dieses Häuschen mit meinen eigenen Händen erschaffen konnte, dass ich auch ein bisschen Schöpfer sein durfte wie Du.

Herr, Du hast die Welt so wunderschön gemacht. Nun gibt uns auch den Geist, und die Kraft, und die Ausdauer, und die Ideen, sie zu erhalten, zu pflegen, damit sie weiterhin wunderschön bleibt und wir noch lange in ihr leben, uns wohl fühlen können. Dir danken für alles auf der Welt. Denn alles hast Du gut gemacht.

Psalm für Ostersamstag

Psalm für Ostersamstag

Psalm für Ostersamstag

 

Es gibt Zwischentöne, Zwischenräume, Zwischenphasen, einfach Tage dazwischen. Also Zwischentage.

Manchmal ist das „zwischen“ so unauffällig, dass wir es gar nicht wahrnehmen. Diese Tage wandeln sich zu Nicht-Tagen. Der Wind weht, aber wir spüren ihn nicht. Die Wolken regnen sich ab, aber wir bemerken die Nässe nicht. Der Donner röhrt, aber wir hören ihn nicht. Die Welt rattert, aber sie ist weit entfernt.

Solche Zwischentage sind kein Erleben, sie sind Erschöpfung pur.

Wir liegen auf dem Boden, wenige Gedanken pulsieren in unserem Körper. Wir fühlen zwar, dass wir leben, aber gleichzeitig spüren wir, das Ende nahen. Ein Ende sieht man nicht, hört man nicht, fühlt man nicht. Man riecht es höchstens. Es riecht sehr intensiv.

Uns fehlt jede Hoffnung, jeder Impuls, jeder Anstoß. Wir erkennen keine Pläne, können die nächsten Schritte nicht beschreiben, sind nicht bereit zu handeln.

Zwischentage haben zwar eine Vergangenheit, aber keine Zukunft. Zwischentage gedenken mit Trauer vergangener Ereignissen. Sie entgleiten uns irgendwann. Sie verschütten all unsere Perspektiven. Die Sinnlosigkeit schleicht sich in unser Gemüt.

Auch an einem solchen Zwischentag werden Kinder geboren, streiten sich Menschen, explodieren Bomben, erliegen Menschen ihren Krankheiten.

Aber an Zwischentagen wehren wir uns nicht, lehnen wir uns nicht auf, protestieren wir nicht.

Wir lassen zu, was geschieht. Denn es ist alles vollbracht. Es ist alles gesagt. Es gibt keine Hoffnung mehr.

Wir sind am Ende. Das Ende sollte gut sein, so hat uns das Gott eigentlich versprochen. Vielleicht ist es noch nicht das Ende, weil es nicht gut ist. Vielleicht können wir wieder Hoffnung haben.

So bitten wir Dich, um einen Neuanfang, um Funken der Hoffnung. Gib uns deine Hand und ziehe uns heraus aus dem Zwischentag. Gib uns einen Hauch Deiner Kraft. Gibt uns ein Korn Deiner Göttlichkeit. Schenke uns einen Impuls Deiner Großzügigkeit. Versorge uns mit einer kräftigenden Ruhe.

 

Psalm für Karfreitag

Psalm für Karfreitag

Psalm für Karfreitag

 

Ich denke, es kann nicht sein, dass an einem Karfreitag die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, die Sträucher grünen.

Es müsste donnern und stürmen, wehen und rütteln, zumindest regnen. Wenn sich das Tor zur sterblichen Unterwelt öffnet.

Es ist vollbracht.

Die Botschaft ist klar. Alles zu Ende, keine Hoffnung mehr. Das Spiel ist aus.

Warum widmen wir dieser Aussage einen Tag des Jahres, warum beten wir den Verlierer an?

Es gab in meinem Leben, es gibt in unserem Leben, es gibt in unser aller Leben viele Augenblicke, an denen wir verzagen, verzweifeln, uns ängstigen, verkriechen, zittern, an denen wir ans Ende denken, die Hoffnung schwindet.

Wir hängen neben Dir am Kreuz und wie damals die beiden rechts und links von Dir, auf dem Hügel von Golgatha. Von Kreuz zu Kreuz fragen wir Dich: Wenn Du Gott bist, warum rettest Du Dich nicht? Warum rettest Du uns nicht?

Es ist nicht befriedigend, zu erfahren, dass es so kommen muss. Dass unser Leben Mühsal ist, dass der Tod unser Leben beenden wird.

Selbst Du als Gott hast gezaudert und gestöhnt bis Du das Ende akzeptiert hast: Es ist vollbracht.

Die dramatische Geschichte Deiner Kreuzigung ist so unwirklich, dass selbst Ungläubige glauben. Ein Gott lässt sich als Mensch töten, unterliegt aller menschlichen Bosheit. Die Menschen besiegen Gott.

Gott hat sich verkleinert, er hat sich untergeordnet. Er hat uns Menschen den Spiegel vorgehalten.

Wir sind diejenigen, die schuld sind, die für Mord, Totschlag, Verletzungen, Verzweiflung, Verleumdungen verantwortlich sind. Die einzige Hoffnung ist, wenn wir nicht in der Gosse sterben, sondern neben Gott am Kreuz den letzten Atemzug machen dürfen.

So wird das Kreuz zum Mahnmal, zum Zeichen, zur Erinnerung. Wir sollten jeden Tag, jede Stunde, jede Minute das Kreuz im Blick haben. Es genügt nicht, nur einen einzigen Tag im Jahr darüber nachzudenken. Karfreitag ist immer, ohne Unterlass, ohne Unterbrechung.

Das Wetter hat umgeschlagen Es regnet und Wolkenmassen ziehen über das Land. Das ist gut so, denn an Karfreitag können die Mächte der Natur nicht freundlich gestimmt sein. Sie toben und zeigen ihre Kraft. Irgendwann neigt sich die Natur vor ihrem Schöpfer und tausendfach schallt es aus vielen Kehlen: Es ist vollbracht.

 

 

Psalm am Gründonnerstag

Psalm am Gründonnerstag

Psalm für Gründonnerstag

 

Aus einem kleinen Samen sind wir allesamt entstanden.

Und stehen dann in dieser Welt. Auf zwei Beinen. Manche auch behindert.

Von Anfang an trägt jeder Mensch einen Sack, in dem sich Freude und Leid befinden.

Wenn er nun geht über die grünen Auen seines Lebens, dann packt er seinen Sack aus. Eine Freude hier, ein Leid da.

Manchmal mag er nicht zugreifen, nicht auspacken, nicht anschauen.

Doch es hilft nichts. Es ist des Menschen Drang, sein Leben zu erleben.

Manches kann er zum Besseren wenden. Manches entfacht er zur Katastrophe.

Aber manches ist eben da. Von Anfang an. Er kann sich nicht erinnern, seinem Sack das Etwas entnommen zu haben. Er wollte nicht, es kam. Er drehte den Rücken zu. Es blieb.

Der Mensch wundert sich. Wenn es nicht in seiner Macht lag, welche Macht hat ihn nun konfrontiert?

Er sieht, dass es auf der Erde mehr geben muss als seine kleine Macht. Die Macht von mächtigen Menschen. Die Macht von Natur, von Wind und Wellen. Doch war es das?

Gibt es da nicht noch eine Macht, die ordnet, die richtet?

Der Mensch weiß nicht. Er rätselt. Aber er findet keine Antwort.

So lässt er sich treiben im Leben. Manchmal schlägt er Pflöcke ein, um sich festzuhalten. Das gelingt aber nur für kurze Zeit. Dann treibt das Leben weiter. Er kann nur zurückblicken, auf die Pfosten, die er eingeschlagen hat.

Er hat noch mehr Pfosten neben sich liegen. Diese alle wird er noch in den Boden der Welt rammen.

Als sie weniger werden, an Anzahl abnehmen, wundert er sich. Warum gibt es keinen Nachschub? Warum liefert niemand neue Pfosten? Sind die Lieferketten gestört?

Er steht recht verloren am Ende seines Lebens und hofft auf die Macht, die es doch gibt auf dieser Welt. Sie bittet er um Pfosten. Sie müssen nicht mehr kräftig sein, denn auch er ist schwach geworden.

Aber die Macht rührt sich nicht. Sie gibt keine Antwort.

Er kann nur zurückblicken auf die Pfosten, die er bereits in der Erde der Welt geschlagen hatte.

Er überlegt, ob er zufrieden ist.

Manche Pfosten sind umgefallen, viele liegen in weiter Ferne und er kann sich nicht mehr an sie erinnern. Manche wirken unnatürlich groß, wie arrogante Attrappen. Aber schließlich sieht er es ganz deutlich. An einigen, vielleicht sind es nur wenige, ranken grüne Triebe. Es wächst etwas auf seinem Lebensweg.

Nun steht er hier auf seinen zwei Beinen. Manche waren die ganze Lebenszeit behindert. Er stützt sich nunmehr auf einen Stab.

Er flüstert: Herr, Du bist die Macht, öffne nun das Tor zur glänzenden Ewigkeit.

Mit Gott

Mit Gott

Mit Gott werden wir große Taten vollbringen

(Ein Aktions-Psalm, nach Psalm 108)

Gott, mein Herz ist voller Zuversicht, darum will ich singen und für dich musizieren. Ich will für dich Texte entwerfen und Fotografien machen.

Alles in mir soll sich äußern. Meine Kunst und meine Kreativität sollen aufwachen.

Ich will den neuen Tag mit Gesängen, mit Worten und Bildern begrüßen.

Ich will dir danken vor den Völkern, vor allen Menschen. Ich will diesen Dank in meiner Kunst ausdrücken.

Groß ist deine Güte, sie reicht über den Himmel hinaus! Und wohin die Wolken auch ziehen: Überall ist deine Treue!

Gott, zeige uns Menschen deine Größe, die den Himmel überragt; erweise auf der ganzen Welt deine Hoheit und Macht! Befreie uns – wir sind doch deine geliebten Menschen! Erhöre uns und komm uns zu Hilfe!

Gott hat in seinem Heiligtum versprochen: „Im Triumph will ich meinen Menschen die Berge und Täler der Welt übergeben. Sie sollen die Meere erobern und die Inseln bewohnen. Ich gebe meinen Menschen die Macht und die Verantwortung über die Natur.“

Doch gerade du, Gott, hast uns nun verlassen. Unsere Weisheit triumphiert nicht mehr über die Naturgewalten. Die Bäume haben zum Gegenschlag ausgeholt. Und die Wolken bringen nur giftigen Ruß in unsere Städte.

Rette uns vor den Unbilden der Natur. Gibt uns wieder die Kraft und den Mut, um die Welt zu retten und zu bewahren. Wir müssen unser Leben sichern und die Natur bewahren.

Du bist der Herr der Weisheit. Versorge uns mit deiner Weisheit. Damit wir die Welt weise pflegen und behandeln können.

Deshalb bin ich, mein Gott, voller Zuversicht, darum will ich singen und für dich musizieren. Ich will für dich dichten und dein Antlitz abbilden. Alles in mir soll sich entsprechend äußern. Meine Kunst und meine Kreativität wollen dich lobpreisen.

 

(Wir gehen jeden Tag mit Zuversicht und Verantwortungsbewusstsein an unser Tagwerk. Wir ehren Gott, anerkennen unsere Mitmenschen und bewahren die Natur.)