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Kiva, Oase an der Seidenstraße

Usbekistan ist Wüste und verfügt über einige Oasenstädte. Chiva oder Xiva ist sicherlich die faszinierendste Oasenstadt. Sie ist seit alters her ein wichtiger Ort an der alten Seidenstraße. Im 6. Jahrhundert n. Chr. wurde sie gegründet und profitierte von der strategisch günstigen Lage zwischen China und Europa. Sie war wichtige Handelsstadt, wurde aber auch immer wieder angegriffen und erobert. Zwangsweise wurde dabei viel zerstört. Zuletzt im Jahre 1740, als die Stadt von persischen Heeren erobert und Bestandteil des Perserreiches wurde. Im Jahre 1873 bemächtigten sich russische Truppen der Stadt. Somit wurde die Stadt und das Land Teile der Sowjetunion. Seit 1991 gehört sie zum souveränen Staat Usbekistan. 1997 feierte Usbekistan das 2500-jährige Bestehen der Stadt Chiva.

Eine fast märchenhafte Atmosphäre umgibt Chiva, zumindest der Touristenteil der Altstadt. Die Stadt wirkt fast wie ein Freilichtmuseum. Aber sie hat noch mehr Ruhm aufzuweisen. Sie ist UNESCO-Weltkulturerbe. Sehenswert sind die zahlreichen Baudenkmäler aus der glanzvollen Vergangenheit der Stadt, besonders der Palast Tasch Hauli, die Festung Konya Ark und die Gedenkstätte Pahlawan Mahmud. Das Minarett Kalta Minor aus dem Jahr 1852 ist mit 70 Meter das höchste Minarett in der islamischen Welt.

Chiva ist ein authentisch wirkender, fast märchenhafter Ort. Die Monumente in Buchara und Samarkand sind älter und vielleicht auch als Einzelobjekt beeindruckender, aber Chiva erfreut mit seinem Charme, der aus der Gesamtheit, der Geschlossenheit resultiert. Chivas Altstadt ist Atmosphäre pur. Nur die Touristen stören. Hinter der Touristenaltstadt gibt es auch noch die Wohnviertel der Einheimischen. Das sind einfache Lehmhäuser, aber sauber und durchaus adrett anzusehen. Chiva ist ein großes Erlebnis, wann immer man diese Stadt besucht.