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Salzburg mit Mozart-Liebe

Touristenrummel und Schnürlregen hin und her: Salzburg kann man lieben. Sie ist die viertgrößte Stadt Österreichs und voller Kultur. Und manchmal auch von der Sonne verwöhnt.

Irgendwann am Tag spaziert Mozart vorbei. Seine gepuderte Perücke hinterlässt einen weißen Staubfilm in der Luft. Menschen in historischen Klamotten sind in Salzburg nicht selten. Kutschen rattern vorüber. Nicht nur in Wien, auch in Salzburg spricht man von Fiaker. Denkt man sich O-Busse und Autos weg, könnte man sich den kleinen Wolfgang Amadeus vorstellen, wie er über die Straße huscht. Sonaten und Sinfonien hallen durch die Gassen. Irgendwie ist die Vergangenheit präsent. Selbst wenn Kirtag ist, also Kirchweih sind die Fahrgestelle alt, verstaubt, etwas langsamer als anderswo. Aber das ist gewollt. Dann packen die Salzburger ihre Dirndl aus. Fesch sehn sie aus. Blasmusik ertönt.

Die Salzburger Altstadt versprüht Historie. Sie konnte ihren alten Charme fast unzerstört durch den Zweiten Weltkrieg retten. Nur der altehrwürdige Dom musste ein wenig an Schönheit einbüßen, als es im Oktober 1944 Bomben vom Himmel hagelte.

Über allem thront die Burg: Erhaben wirkt sie aus der Ferne. Hinter ihren Mauern kann man Geschichte hautnah erleben. Das Museum beflügelt. Mit mehr als 7000 Quadratmetern bebauter Fläche zählt sie zu den größten Burgen Europas. Fast eine Million Besucher „erobern“ sie jedes Jahr. Damit ist Hohensalzburg die am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit außerhalb Wiens. Vielfach belagert, nicht erobert, heute haben kulturinteressierte Touristen, meistens Japaner, die Festung eingenommen. Das geht bequem mit der Festungsbahn. Die wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts installiert und war eine Innovation.

Gefährlich nass geht es bei den Wasserspielen auf Schloss Hellbrunn zu. Wasserfontänen als Überraschung, unvorsichtige Besucher hat es schnell erwischt. Der trocknet notdürftig sein Hemd ab und lächelt gequält glücklich. Die Salzburger wollen ihren Spaß haben mit ihren Besuchern. Was vor fast 400 Jahren bereits Fürsten und Erzbischöfen kindliche Freude bereitete, ist auch heute noch eine Attraktion für Jung und Alt: Die Wasserspiele sind ein Wunderwerk seiner Zeit, ein kompliziertes Geflecht aus Rohren, Ventilen und Antriebskurbeln. Es funktionierte damals und heute ohne Strom, Elektronik und Computertechnologie – alleine durch Wasserkraft angetrieben, erklingen auch heute noch Vogelstimmen und spielen mechanisch angetriebene Figuren ein Theaterstück.

So ist Salzburg eben eine Stadt mit dem Flair der Vergangenheit, das sich gut verkauft. Die Besucher mögen‘s. Die Salzburger haben gelernt, damit zu leben. Man muss halt Mozart und die Mozartkugeln lieben.