Ein Psalm in Tagen der Verzagtheit
Ein Psalm in Tagen der Verzagtheit
(Ein Psalm für einen Regentag)
Die sonnigen Tage sind vorbei. Es regnet in Strömen.
Der Tag ist von Dunkelheit geprägt.
Obwohl Du alle meine Tage zählst,
liegen die Tage der leichten Fröhlichkeit hinter mir.
Sie gehören der Vergangenheit an.
Nur die Erinnerungen bleiben mir.
In den sonnigen Tagen war selbst die Schwere leicht.
Die Aufgaben nur niedrige Hürden.
Ich konnte sie mit Elan überspringen.
Ich habe diese Leichtigkeit des Lebens genossen.
Ich sehne mich heute danach.
Nun lebe ich in den dunklen Tagen. Es regnet in Strömen.
Der Tag ist von Dunkelheit geprägt.
Ich habe Schmerzen und meine Gedanken sind schwer.
Ich trinke meine Tränen.
Ich schicke meine Worte zu Dir.
Herr erhöre mich.
Du warst in den Tagen des Sonnenscheins mit mir.
Ich durfte Deinen Namen feiern und lobsingen.
Ich konnte Dir jeden Tag voller Überschwang danken.
Ich habe diese Zeit nicht vergessen.
Aber nun brauche ich Dich mehr denn je.
Auch wenn der Sonnenschein nicht mehr zurückkommt,
so bitte ich doch, dass der Regen aufhört.
Schenke mir wieder etwas Lebensfreude.
Gibt mir Zuversicht. Schicke mir Deinen Geist.
Du hast meine Sonnentage gezählt, nun zählst Du meine Regentage.
Alles kommt und geht. Nur Du bleibst.
Nur Du zählst jede Minute unseres Lebens.
Dafür danke ich Dir auch im Regen.
Gestern, heute und in alle Ewigkeit.
(Die Natur benötigt Regentage und Sonnentage. Wir Menschen wollen uns arrangieren mit Regen- und Sonnentage. Der Herr ist der Schöpfer von Regen und Sonne.)