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Ein Investitionstipp:

Wenn man auf die ganze Welt setzen möchte.

Wie kann man den MSCI World in einfachen Worten erklären?

Man nimmt die erfolgreichsten Unternehmen und packt sie in einen Korb. Im Falle des MSCI World wäre das ein ziemlich großer Korb, denn der Börsenindex umfasst rund 1600 Unternehmen aus 23 Ländern.

Der MSCI World hat sich als Anlegerliebling durchgesetzt. Warum? Einerseits vereint der MSCI World als Aktienindex die besten und kapitalkräftigsten Unternehmen, andererseits gilt er als „Rundum-Sorglos-Paket“ für Anleger, die nicht stundenlang nach den vermeintlich besten Aktien suchen wollen, sondern lieber ein Paket kaufen. Seit einigen Jahren kaufen viele („faule“) Privatanleger einen ETF, der auf den MSCI World abbildet.

Weil das einfach und günstig ist, stellt die SZ in den kommenden zwei Wochen die wichtigsten Börsenbarometer in einer Serie vor.

Der große Vorteil des MSCI World: Ob es einer Branche oder einem einzelnen Unternehmen schlecht geht, ist für den gesamten Index nicht entscheidend. Wer auf den MSCI World setzt, kauft schließlich den Schnitt der großen Weltbörsen. Leider ist der Name MSCI World ein wenig irreführend: Der Index enthält nämlich vor allem große und mittelgroße Unternehmen aus Industrieländern. Schwellenländer wie China oder Brasilien sind nicht vertreten. Außerdem hat der MSCI World, also der „Weltindex“ einen starken Fokus auf den USA. Knapp 70 Prozent des Kapitals bezieht sich auf US-Unternehmen. Das hat natürlich seinen Grund: Weil viele global erfolgreiche Unternehmen wie Apple, Microsoft und Amazon in den USA börsennotiert sind, ist der Anteil von US-Firmen im MSCI World entsprechend groß. Für Anleger hat sich das bislang jedoch ausgezahlt: Sie konnten sich mit dem Index ordentlich Rendite einstecken, im langfristigen Schnitt etwas mehr als acht Prozent pro Jahr.

Der MSCI World ist für alle sinnvoll, die auf eine günstige Art und Weise in die Aktienmärkte investieren und durch eine breite Streuung das Risiko eingrenzen wollen. Leider befinden sich in dem Index auch viele Unternehmen, die wie der Ölkonzern Exxon oder das Bergbauunternehmen BHP dem Klima schaden.

Welcher ETF folgt dem MSCI World Index? Es sind viele an Zahl. Ein Beispiel: SPDR MSCI World UCITS ETF (ISIN IE00BFY0GT14, WKN A2N6CW). Die Rendite des Fonds betrug 2021 30 %, 2020 6 %. Wie sieht sein Portfolio aus? Über 65 % der Unternehmen stammen aus USA, die Technologiebranche ist mit über 22 % sehr stark vertreten und die größten zehn Einzelaktien kommen fast alle aus diesem Sektor. Daraus kann man durchaus schlussfolgern, dass die reale Welt so nicht unbedingt aussieht.

 

Vielleicht ist dieser ETF eine Alternative? SPDR MSCI ACWI UCITS ETF (ISIN IE00B44Z5B48, WKN A1JJTC)

Die wichtigste Eigenschaft ist, dass er viel mehr Unternehmen in seinem Portfolio hat. Statt 1179 verfügt er über Anteile von 2974 Unternehmen. Das Ziel des Fonds ist die Nachbildung der Wertentwicklung der Aktienmärkte von Industrie- und Schwellenländern. Die Wertpapiere stammen aus den Segmenten Large Caps und Mid Caps. Er setzt sich aus etwa 49 Länderindizes zusammen, davon etwa jeweils die Hälfte aus entwickelten Märkten und aus Schwellenmärkten. Damit wird die Welt etwas realistischer dargestellt. Die Renditen waren für 2021 26 % und für 2020 6 %.
Die Zusammensetzung hat sich aber noch nicht grundlegend geändert: 58 % stammen aus den USA, 22 % sind Technologiewerte und auch die 10 größten Positionen sind sehr technologielastig. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass noch mehr Unternehmen aufgenommen wurden, dass auch kleinere Unternehmen Teil des Portfolios sind.

 

Ein weiterer Versuch ist SPDR MSCI World Small Cap UCITS ETF (ISIN IE00BCBJG560, WKN A1W56P). Die Rendite für 2021 war 23 %, für 2020 6 %.

Das Anlageziel ist die Nachbildung der Wertentwicklung von Aktien mit geringer Marktkapitalisierung (Small Caps) in Industrieländern weltweit. Die Unternehmen stammen aus 23 entwickelten Märkten. Die freie Marktkapitalisierung wird in jedem Land zu 14 % abgedeckt. Das macht sich auch in der Zusammensetzung bemerkbar.

Der Anteil der USA ist zwar immer noch groß, aber die Branchen sind breiter gestreut und die Einzelanteile der Unternehmen sind wesentlich geringer. Die Risikostreuung ist größer.

 

Wenn man nachhaltig investieren will, muss man einen ETF mit dem Zusatz ESG auswählen. Der Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (WKN: A2QL8U) bildet derzeit wohl die breiteste Streuung, die ein ETF bieten kann. 5.753 Unternehmen sind derzeit in dem ETF enthalten und anders als ein MSCI World oder ein ACWI ETF beinhaltet der Vanguard ESG Global All Cap auch kleinere Unternehmen (Small Caps). Unternehmen, die gegen die Vorgaben des UN Global Compact verstoßen oder Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Tabak, Alkohol, Glücksspiel, genetisch veränderten Organismen, Kraftwerkskohle, Öl und Gas, Atomkraft sowie kontroversen Waffen nachgehen, sind vom Index ausgeschlossen.60 % der Unternehmen befinden sich in USA. Aber dies trägt eben der Weltwirtschaft Rechnung. Zudem verfolgt der ETF mit dem ESG Zeichen Nachhaltigkeitsaspekte.