Psalmen machen frei
„Psalmen machen frei“.
Es gibt in der Bibel 150 Psalmen. Vielleicht waren sie ursprünglich ein „Andachts- oder Erbauungsbuch“, wobei man sich bei manchen Psalmen keine Erbauung vorstellen kann. Die Psalmen sprechen Lob, Hoffnung und Klage aus. Die Themen sind durchaus modern, sie können auch für die Gegenwart gelten.
Psalmen sind also Gebete, gerichtet an einen Gott, geschrieben von Menschen, die ihre Kümmernisse und Freuden in aller Offenheit darlegen. Daraus leite ich ab, dass jeder Mensch, der betet auch Psalmen verfassen kann. Es ist jedenfalls keine Anmaßung, einen Psalm zu verfassen.
Ich nutze Psalmen am Morgen, um zu meditieren, um mich für den Tag zu stärken. Dabei habe ich festgestellt, dass auch eine Meditation ein Gegenüber benötigt. Ich wähle Gott als den Gesprächsparrtner. Entsprechend stammen meine Psalmen auch aus dem Leben, Empfinden, Denken. Sie sind selbstverständlich subjektiv und auch egoistisch. Der Beter will von seinem Gott meistens etwas. Dafür muss man sich nicht schämen.
Diese Psalmensammlung möchte den Anstoß geben, dass der eine oder andere Leser sich wagt, einen eigenen Psalm zu schreiben, zu entwerfen, zu beten. Er muss nicht perfekt formuliert sein. Es genügt, in einfachen Worten das auszudrücken, was man gerade empfindet an Freude, Kummer, Dank, Angst und Hoffnung. Allein durch einen selbst entworfenen Psalm in Gedanken oder Worten befreit man sich von vielen Fesseln des tätigen Lebens.
Psalmen machen frei.
In dieser Rubrik erscheinen von nun an „Psalm-Lesungen“. Wer Ohren hat zu hören, der höre.