Herbst in Land und Leben – über die Menschenrechte

Herbst in Land und Leben - über die Menschenrechte

Es wird gerade Herbst. Das Wetter unterstreicht dies mit Nachdruck. Ich lebe in meinem Lebens-Herbst und die Welt, so habe ich den Anschein „herbstet“ ebenfalls. Die tägliche Zeitungslektüre hat mich motiviert, darüber nachzudenken, in welcher Welt wir eigentlich leben. Ich habe mich beim Menschenrechtsbericht der UN darüber informiert.

In meinem Leben habe ich die politische Erfahrung gemacht, dass Menschenrechte das unverzichtbare Fundament für florierende Gesellschaften sind, das verbindende Element des Vertrauens zwischen den Bürgern und ihren Regierungen. Die Menschenrechte waren für mich immer eine Hoffnung auf eine bessere Welt, die gewaltsame Konflikte, Brutalität und Ungerechtigkeit ablehnt.

Dennoch beobachten wir weltweit besorgniserregende Trends, die eben diese Menschenrechte gefährden. Kriegspropaganda ist überall präsent, von Militärparaden bis hin zu übertriebener Rhetorik. Leider fehlen Friedensparaden und Friedensministerien. Gewalt wird glorifiziert, das Völkerrecht über Bord geworfen. An die globale Ordnung sehen sich viele Staaten nicht mehr gebunden. Das Recht des Stärkeren wird zur Norm.

Ich habe mich bemüht, die Brennpunkte der Welt einmal aufzulisten. An erster Stelle steht der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Er hat sich nicht zuletzt durch das tollpatschige Verhalten von Trump weiter verschärft. Im Juli wurden mehr Zivilisten getötet und verletzt als in jedem Monat seit Mai 2022. In den letzten Wochen kam es zu einigen der verheerendsten Luftangriffe mit Drohnen und Raketen seit Beginn des Krieges. Das alles sind schwerwiegende Verstöße gegen das Völkerrecht.

Im Sudan ignorieren sowohl die Rapid Support Forces als auch die sudanesischen Streitkräfte das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte. Tausende Zivilisten sind ums Leben gekommen, die Feindseligkeiten in Darfur und Kordofan haben sich verschärft. Das Leid der sudanesischen Bevölkerung in diesem riesigen Land ist unvorstellbar. Sexuelle Gewalt ist weit verbreitet, insbesondere gegen vertriebene Frauen und Mädchen.

Vier Jahre nach dem Putsch sind die Menschen in Myanmar von einer katastrophalen Menschenrechtslage betroffen. Das Militär attackiert Zivilisten in ihren Dörfern mit Luftangriffen und Bombardierungen sowie mit willkürlichen Verhaftungen, Folter, sexueller Gewalt und Zwangsrekrutierungen.

In der Demokratischen Republik Kongo gibt es überwältigende Beweise für anhaltende schwere Menschenrechtsverletzungen und Missbräuche durch alle Konfliktparteien.

Israels massenhafter Angriff auf palästinensische Zivilisten in Gaza bedeutet unermessliches Leid und eine umfassende Zerstörung, die man sich gar nicht vorstellen kann. Die Behinderung ausreichender lebensrettender Hilfe und die daraus resultierenden Hungertoten unter der Zivilbevölkerung, die Tötung von Journalisten, UN-Mitarbeitern und NGO-Vertretern sowie die Begehung eines Kriegsverbrechens nach dem anderen schockieren das Gewissen der Welt.

Die Entwicklung in der Türkei ist ebenfalls besorgniserregend. Seit dem Putsch (2016) verwandelt Erdoğan das Land in eine Diktatur. Der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Ekrem İmamoğlu, wurde verhaftet ohne glaubhafte Anklage. Noch kann man in der Türkei seine Meinung sagen, wenngleich nicht über alle Themen reden. Die USA nehmen einen ähnlichen Weg. Jetzt haben Donald Trump und seine Maga-Bewegung in Charlie Kirk einen Märtyrer gefunden. In der Türkei lässt sich studieren, was aus einem solchen Schockmoment folgen kann: autoritäre Politik. Erdoğan nannte den Putschversuch ein „Geschenk Gottes“, er begann, Gegner zu verfolgen, mit dem Putsch als Vorwand. Teils liegt es daran, dass Herrschende wie Erdoğan oder Trump von ihrer historischen Mission überzeugt sind. Dass sie das Land retten müssen – vor den Anderen. Sind die USA ein ganz anderes Land als die Türkei? Sicher. Das türkische Beispiel zeigt, wie schnell es gehen kann. Dass in den USA ein Präsidentschaftskandidat ins Gefängnis kommt? Unvorstellbar. Noch, aber das Justizministerium hat den Auftrag demokratische Politiker vor Gericht zu bringen und mundtot zu machen. Der demokratische Minderheitsführer Schumer sieht die USA bereits auf dem Weg in die Diktatur.

Da ist es fast nebensächlich, wenn Burkina Faso, Mali und Niger die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft verlassen. Venezuela hat erklärt, sich aus der Gerichtsbarkeit des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte zurückzuziehen. Die Russische Föderation ist aus der Europäischen Menschenrechtskonvention ausgetreten.

Exzessive Gewaltanwendung und der Tod von Menschen afrikanischer Abstammung durch Strafverfolgungsbehörden sind in vielen Staaten weiterhin an der Tagesordnung und wurzeln oft in systemischem Rassismus. Indigenen Völkern wird weiterhin ihr Recht auf Land verweigert. Verstöße gegen die Rechte der Roma sind in mehreren europäischen Ländern und darüber hinaus weit verbreitet, einschließlich Polizeigewalt, Hassreden und systematischer Ausgrenzung. In China sind die Uiguren und andere muslimische Minderheiten in Xinjiang mehr oder weniger rechtlos. Dies gilt auch für die Tibeter in ihren Regionen.

Die Rechte von LGBTQ+-Personen werden in Westafrika zunehmend eingeschränkt. In Argentinien wirken sich die Sparmaßnahmen am stärksten auf Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen aus.

Mehrere Länder kürzen weltweit wichtige Programme zum Schutz der Frauenrechte, einschließlich der Unterstützung von Gewaltopfern und dem Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung. Müttersterblichkeit bleibt eine der häufigsten Todesursachen für die am stärksten marginalisierten Frauen und Mädchen. Afghanistan, wo der Zugang von Frauen zur Gesundheitsversorgung – neben vielen anderen Menschenrechten – stark eingeschränkt ist, hat eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten weltweit. Vier Jahre nach der Rückkehr der Taliban sind Frauen und Mädchen nahezu vollständig aus dem öffentlichen Leben verschwunden.

Die Verletzung der Rechte von Migranten und Flüchtlingen werden in einigen Ländern zur Norm. Pakistan und der Iran haben Millionen von Afghanen zwangsweise in ihr Land zurückgeschickt, und Indien hat Gruppen von Rohingya-Muslimen auf dem Land- und Seeweg abgeschoben.

Kuwait hat in den letzten Jahren Tausenden von Menschen die Staatsbürgerschaft entzogen, wodurch viele staatenlos wurden. In Kambodscha ermöglichen Änderungen der Verfassung und des Staatsangehörigkeitsrechts den Behörden, im Falle von Hochverrat die Staatsbürgerschaft zu entziehen, was ihnen weitere Möglichkeiten eröffnet, Kritiker ins Visier zu nehmen.

Weltweit erleben wir einen Anstieg von Antisemitismus, Islamophobie, Homophobie, Rassismus und großangelegten Desinformationskampagnen. Im Tschad, in Nigeria und anderen Ländern der Region werden Konflikte zwischen Viehzüchtern und Bauern durch hasserfüllte Narrative angeheizt und eskalieren zu tödlichen Zusammenstößen. Von Südsudan bis Syrien verschärfen Hassreden die Spannungen und vertiefen die Gräben. Die Lügen und der Nihilismus führen zu realen Angriffen auf Menschen. In Kambodscha und Thailand beispielsweise war die Gehässigkeit in den sozialen Medien ein Faktor für die heutigen Spannungen. In Serbien bleibt Hassrede im Internet oft ungestraft.

Das ist nun eine lange Liste geworden. Damit ist noch nicht der Winter beschrieben. Es kann also noch schlimmer werden. Eine Hoffnung habe ich allerdings. In Umfragen wurde dokumentiert, dass die große Mehrheit der Menschen weltweit nach Menschenrechten und Freiheiten strebt. Demokratische Staaten müssen diesen Prozess weiter unterstützen und dabei positive Narrative für eine kreative Öffentlichkeitsarbeit stärken. Wenn man das Weltgeschehen mit dem Jahr 1945 vergleicht, geht es uns immer noch besser als damals. Ich gestehe allerdings auch, dass ich froh bin im Herbst meines Lebens zu sein.

Das große Buch der Weisheitsgeschichten

Das große Buch der Weisheitsgeschichten

Entfesseln Sie die Kraft der Weisheit: Ein Buch für die Seele

Weisheit ist ein unschätzbares Gut, das durch die Jahrhunderte fließt und von Generation zu Generation weitergegeben wird. Sie ist der kostbare Rohstoff der Menschheit, der, wenn er gehegt wird, sich unermüdlich vermehrt. In einer Welt, in der sie oft in den Hintergrund gedrängt wird, bleibt die Weisheit dennoch allgegenwärtig – manchmal verborgen, aber stets bereit, wieder ans Licht zu treten.

Mit diesem einzigartigen Buch lade ich Sie ein, die Weisheit zurück ins Zentrum Ihres Lebens zu holen. Es ist ein Schatz, der in kleinen Happen präsentiert wird: durch fesselnde Geschichten, tiefgründige Essays und inspirierende Zitate, die aus den unterschiedlichsten Kulturen und Kontinenten stammen. Diese universelle Weisheit zeigt, dass die Essenz des menschlichen Verstehens über Grenzen hinweg verbindet.

Weisheit entfaltet sich in verschiedenen „Arbeitsstufen“: Sie beginnt im Gedankenraum, entfaltet sich in weisen Überlegungen und findet ihren Ausdruck in der Kommunikation. Doch wahre Weisheit zeigt sich erst durch Taten. Dieses Buch ist ein Wegweiser zur Kommunikation und zur aktiven Anwendung von Weisheit in Ihrem Leben.

Lassen Sie sich von den Inhalten inspirieren! Tauchen Sie ein in eine Welt voller Erkenntnisse und lassen Sie diese in weise Handlungen münden. Entdecken Sie, wie Sie die Weisheit in Ihrem Alltag lebendig werden lassen können – für sich selbst und für die Generationen, die Ihnen folgen.

 

Baltikum Bild-Impressionen

Baltikum Bild-Impressionen

Riga

Tallinn

Vilnius

Riga: Das Juwel des Baltikums

Riga, die pulsierende Hauptstadt Lettlands, wird oft als das schillernde Herz des Baltikums bezeichnet. Diese faszinierende Stadt erstreckt sich majestätisch am Unterlauf der Düna und verzaubert Besucher mit ihrer einzigartigen Lage an der malerischen Rigaischen Bucht. Mit über 700.000 Einwohnern ist Riga nicht nur die größte Stadt im Baltikum, sondern auch ein multikulturelles Zentrum, das auf einer reichen Geschichte basiert. Ihre Altstadt, ein UNESCO-Weltkulturerbe, ist ein beeindruckendes Zeugnis der vielfältigen architektonischen Einflüsse, die über die Jahrhunderte hinweg gewirkt haben.

Eine Zeitreise durch Rigas Geschichte

Die Wurzeln Rigas reichen bis ins Jahr 1201 zurück, als die Stadt zusammen mit dem Livländischen Ritterorden gegründet wurde. Ursprünglich ein religiöses und militärisches Zentrum, entwickelte sich Riga schnell zu einer florierenden Handelsstadt. Gelegen an der Schnittstelle zwischen Russland und Westeuropa, wurde sie ein unverzichtbarer Akteur im internationalen Handel. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte Riga zahlreiche Herrschaftswechsel, von der polnischen Übernahme 1581 bis zur schwedischen Herrschaft und schließlich zu ihrem Status als Teil des Russischen Reiches im 18. Jahrhundert.

Rigas Stadtbild: Ein architektonisches Meisterwerk

Die Altstadt Rigas ist das Herzstück der Stadt, umrahmt von prächtigen Boulevards und geschäftigen Einkaufsstraßen. Trotz der Zerstörungen durch Kriege und politische Umwälzungen hat Riga ihren historischen Charme bewahrt. Ein Highlight ist die Petrikirche, das höchste Bauwerk der Stadt, das mit seinem markanten Turm von 123 Metern die Skyline prägt. Besucher können mit dem Aufzug zur Aussichtsplattform gelangen und die atemberaubende Aussicht auf die Stadt und die umliegende Natur genießen.

Die „Drei Brüder“: Zeugen der Vergangenheit

Ein weiteres architektonisches Juwel sind die „Drei Brüder“, das älteste Ensemble von Wohngebäuden in Riga. Diese historischen Gebäude erzählen Geschichten aus dem späten 15. Jahrhundert und zeugen von den Handelsbeziehungen zu niederländischen Kaufleuten. Der kleine Platz vor dem ältesten Gebäude ist mit liebevollen Details gestaltet, die die Geschichte der Stadt lebendig werden lassen.

Riga: Ein Ort der Geschichte und Kultur

Der Pulverturm, der einst Teil des Verteidigungssystems war, und das beeindruckende Schloss Rundale, ein Meisterwerk des Barock, sind weitere Höhepunkte, die die Geschichte Rigas prägen. Diese Orte bieten faszinierende Einblicke in die Vergangenheit und sind ein Muss für jeden Besucher.

Erleben Sie die Faszination Rigas – eine Stadt, die Geschichte, Kultur und moderne Lebensart harmonisch vereint. Tauchen Sie ein in die Geschichten, die diese Stadt erzählt, und lassen Sie sich von ihrem unvergesslichen Charme verzaubern!

Tallinn: Das Juwel an der Ostsee

Willkommen in Tallinn, der pulsierenden Hauptstadt Estlands, wo sich Geschichte und Moderne in perfekter Harmonie verbinden. Eingebettet an der malerischen Küste, verzaubert Tallinn mit einem Charme, der seit Jahrhunderten Generationen von Besuchern in seinen Bann zieht. Offiziell seit 1918 unter dem Namen Tallinn bekannt, war die Stadt zuvor als Reval berühmt. Sie erstreckt sich über acht lebendige Stadtteile und 84 einladende Distrikte, die alle ihre eigene Geschichte erzählen.

Die geographische Nähe zu Finnland – nur 80 Kilometer von Helsinki entfernt – macht Tallinn zu einem idealen Ausgangspunkt für spannende Abenteuer. Doch selbst ohne einen Abstecher ins Nachbarland sollten Sie sich Zeit nehmen, um die faszinierenden Facetten dieser Stadt zu erkunden. Tallinn ist ein Erlebnis für die Sinne, das überwältigende Sehenswürdigkeiten und eine beeindruckende Mischung aus historischen und modernen Bauwerken bietet.

Die Wurzeln Tallinns reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als die Stadt unter dänischer Herrschaft stand. Von den Kontrollen durch den Deutschen Orden über Schweden bis hin zu Russland hat Tallinn im Laufe der Jahrhunderte viele Gesichter gehabt. Nach der Wiedereinführung der Unabhängigkeit im Jahr 1991 erstrahlt die Stadt heute in neuem Glanz, während sie stolz auf ihre bewegte Vergangenheit blickt. Interessanterweise existiert Tallinn, wie wir sie kennen, erst seit dem 19. Jahrhundert, als die Unterstadt und der Domberg zu einer Einheit verschmolzen.

Beginnen Sie Ihre Erkundung am majestätischen Domberg, wo die atemberaubende Alexander-Newski-Kathedrale auf Sie wartet. Mit ihren charakteristischen Zwiebeltürmen und goldenen Akzenten ist sie ein beeindruckendes Beispiel russisch-orthodoxer Architektur. Das nahegelegene Schloss Katherinental ist ein weiteres Highlight, das die Geschichte Tallinns lebendig hält.

Doch Tallinn ist nicht nur ein Relikt der Vergangenheit. Mit dem Swissôtel Tallinn, dessen markanten Zwillingstürme die Skyline dominieren, zeigt die Stadt, dass sie auch in der Gegenwart angekommen ist. Dieses höchste Gebäude Tallinns bildet einen spannenden Kontrast zu den historischen Strukturen und macht die Stadt zu einem einzigartigen Ort, wo Alt und Neu auf faszinierende Weise verschmelzen.

Das Herz Tallinns schlägt im beeindruckenden Dom, dessen Bau im Jahr 1219 begann. Als bedeutendstes christliches Bauwerk der Stadt zieht er heute zahlreiche Besucher an und bleibt ein zentraler Ort für Gottesdienste und feierliche Anlässe. Neben dem Dom gibt es in Tallinn eine Vielzahl weiterer Kirchen, deren architektonische Besonderheiten sie zu unvergesslichen Sehenswürdigkeiten machen.

Während viele Städte im Laufe der Zeit ihren Charme verloren haben, hat Tallinn ihre Anziehungskraft nur gesteigert. Diese moderne Metropole hat ihren ursprünglichen Charakter bewahrt und strahlt eine zeitlose Eleganz aus, die in jedem Gebäude spürbar ist. Die unterschiedlichen Herrschaften haben der Stadt einen einzigartigen Charakter verliehen, aus dem ein architektonisches Kaleidoskop entstanden ist, das in Europa seinesgleichen sucht.

Machen Sie Tallinn zu Ihrem nächsten Reiseziel und lassen Sie sich von der Magie dieser Stadt verzaubern. Wer einmal in den Bann Tallinns gezogen wurde, wird immer wieder zurückkehren wollen.

Vilnius fasziniert

Vilnius – ein verborgenes Juwel, das Geschichte und Modernität auf einzigartige Weise vereint. Die litauische Hauptstadt, umgeben von sanften Hügeln im malerischen Südosten des Landes, zieht jeden Besucher mit ihrer faszinierenden Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart in ihren Bann. Hier treffen die Ufer des Vilnia auf die Neris und schaffen eine traumhafte Kulisse, nur einen Steinwurf von der Grenze zu Weißrussland entfernt.

Vilnius ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der größten Städte Litauens, die im Jahr 2009 stolz den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ trug. Doch auch heute noch bleibt diese charmante Stadt ein Geheimtipp für Reisende, die etwas Außergewöhnliches suchen.

Lassen Sie sich von der lebendigen Geschichte Vilnius‘ mitreißen! Die Stadt präsentiert eine beeindruckende Palette architektonischer Stile, die von gotischen und renaissancezeitlichen Einflüssen bis hin zum einzigartigen litauischen Barock reichen. Ein Spaziergang durch die zauberhafte Altstadt lässt Sie in eine Welt voller mittelalterlicher Gassen, versteckter Hinterhöfe und prächtiger barocker Kirchen eintauchen. Ein absolutes Highlight ist die Universität von Vilnius, deren italienisch inspiriertes Viertel mit seinen einladenden Innenhöfen zum Verweilen einlädt. Seit 1994 gehört diese Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe und begeistert mit ihrem historischen Charme.

Tauchen Sie ein in die bewegte Vergangenheit: Das „Jerusalem des Nordens“ war einst von 105 Synagogen geprägt, deren Überreste an die dunkle Zeit der deutschen Besatzung zwischen 1941 und 1944 erinnern. Doch Vilnius ist mehr als nur ein Ort der Trauer; es ist auch eine Stadt des Gedenkens, die die Geschichten von über 50.000 Litauern, die unter Stalins Repressionen litten, bewahrt.

Mit seinen vielen Kirchen wird Vilnius oft als das „Rom des Nordens“ bezeichnet. Die barocken Glockentürme ragen majestätisch in den Himmel und verleihen dem Stadtbild eine unverwechselbare Note. Die Kathedrale von Vilnius, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, ist die älteste Kirche des Landes und ein Symbol für die spirituelle Tiefe dieser Stadt.

Und während Vilnius in eine goldene Vergangenheit eintaucht, blickt es gleichzeitig voller Elan in die Zukunft. Westlich der historischen Altstadt erstreckt sich die Neustadt, wo das moderne Vilnius mit innovativer Architektur und einem pulsierenden Geschäftszentrum aufwartet. Hier finden geschäftliche und politische Treffen in einem inspirierenden Umfeld statt.

Vilnius ist eine Stadt, die Geschichten erzählt und gleichzeitig die Zukunft formt. Erkunden Sie dieses faszinierende Ziel und lassen Sie sich von seiner Vielfalt verzaubern!

Wo ist Gott?

Wo ist Gott?

Wo ist Gott?

Ostern ist für mich das wichtigste Fest des Jahres. Und besonders wichtig ist mir der Karfreitag. Obwohl es an diesem Tag wirklich nichts zu feiern gibt. Es ist ein nichtöstlicher Tag, der von Ostern nur zwei Kalendertage entfernt ist.

Es ist zu Recht ein Tag der Trau­er. Mit gutem Gewissen können wir uns an diesem Tag der traurigen Realität der Welt bis hin zum Ende aller Gewissheiten hingeben. Es ist ein Tag, an dem Hilf­lo­sig­keit, Angst und Ver­zweif­lung ih­ren Platz ha­ben – Ver­zweif­lung über per­sön­li­ches Leid, Ver­zweif­lung über den Zu­stand der Welt.

Der Kar­frei­tag ist ein Tag, der das Leid und die Lei­den­den ehrt und wür­digt. Es ist ein grau­sam ehr­li­cher Tag, ein Tag oh­ne Hoff­nung auf Hal­le­lu­ja und Auf­er­ste­hung. Es ist ein Tag, der bit­ter spü­ren lässt: Der Tod ist et­was End­gül­ti­ges. Im Karfreitag keimt nicht einmal die Idee der auf Entstehung.

In den Kir­chen ver­klingt die Or­gel, die Bi­bel wird zu­ge­schla­gen, die Lich­ter ge­hen aus; es herrscht Stil­le, To­des­stil­le.

Ich bin an diesem Karfreitag in Oberasbach, einer schlichten aber dennoch offenen Kirche, in der mein „Weg der Kreuze“ ausgestellt ist. Jedes einzelne Bild gibt ein Plädoyer für den Karfreitag ab. Das Kreuz und damit das Leiden stehen im Vordergrund.

An diesem Tag gedenken wir einen Jus­tiz­mord, be­gan­gen an ei­nem Je­sus von Na­za­reth vor zwei­tau­send Jah­ren. Die Er­zäh­lun­gen dar­über, Evan­ge­li­en ge­nannt, wur­den kurz nach der Ka­ta­stro­phe des Jü­di­schen Krie­ges im Jahr 70 ge­schrie­ben – der kei­ne Zei­ten­wen­de war, son­dern ein Zei­ten­en­de: Der Tem­pel war ver­nich­tet, das Land zer­stört, ein gro­ßer Teil der Be­völ­ke­rung von der rö­mi­schen Be­sat­zungs­macht ab­ge­schlach­tet wor­den.

Weil die Rö­mer nicht ge­nug vom Kreu­zi­gen be­kom­men konn­ten, war so­gar das Holz für die Kreu­ze knapp ge­wor­den. Heute fehlt den Kriegsparteien in unserer modernen Welt manchmal die Munition.

Die Evan­ge­li­en sind Trau­ma-Be­wäl­ti­gungs­li­te­ra­tur. Ge­schil­dert wird zu­erst ein­mal das Trau­ma von Gol­ga­tha, der Stät­te der Kreu­zi­gung: Die Son­ne ver­liert ih­ren Schein, die Fins­ter­nis sackt über al­les. Die Zu­kunft hat kei­ne Zu­kunft mehr.

Der Kar­frei­tag bringt ei­ne schmerz­haf­te Er­kennt­nis: Da ist kei­ne über­ir­di­sche All­macht, die von oben ein­greift, die das Schlim­me und das Schlimms­te ver­hin­dert – die klas­si­sche re­li­giö­se Hoff­nung wird ent­täuscht. Im Kar­frei­tags­evan­ge­li­um schreit der Je­sus am Kreuz, dass Gott ihn ver­las­sen hat: „Mein Gott, mein Gott, war­um hast du mich ver­las­sen?

Die­ser Schrei ei­nes Ein­zel­nen ist der Schrei der vie­len. Kar­frei­tag ist al­so der Tag der Gott­ab­we­sen­heit und der Gott­lo­sig­keit.

An die­sem Tag wird der an­geb­lich All­mäch­ti­ge nicht ver­tei­digt, an die­sem Tag ist die Ab­we­sen­heit Got­tes an­we­send. An die­sem Tag rich­tet sich der Blick auf die Gott­ver­las­sen­heit der Welt; die­ser Tag gibt de­nen recht, die sa­gen: Da ist kein Gott.

 

In die­sen Wo­chen des Jah­res 2025 ge­den­ken wir der Be­frei­ung der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger vor acht­zig Jah­ren. Auch für mich steht ein Besuch auf dem Programm. Ich will mich der Trauer dieses Ortes aussetzen. Dort und überall treibt die Menschen die Fra­ge um: „War­um hast du ge­schwie­gen, Gott?“ Auf diese Frage folgt eine lange Stille, weil es ei­ne be­frie­di­gen­de Ant­wort nicht gibt.

Der Glau­be an Gott ver­langt ent­we­der un­ge­heu­re Nai­vi­tät oder ein un­glaub­li­ches Rin­gen. Das Kreuz ist der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­punkt für Le­bens- und To­des­er­fah­run­gen, die nicht auf­lös­bar sind. Es ist der Ort für die War­um-Fra­gen, die un­be­dingt ge­stellt wer­den müs­sen, auch wenn sie kei­ne letz­te Ant­wort fin­den. War­um ver­rät ei­ner sei­nen bes­ten Freund? War­um wäh­len so vie­le Men­schen ih­re ei­ge­nen Zer­stö­rer? War­um ha­be ich das bloß ge­tan? Mein Gott, mein Gott, war­um hast du mich ver­las­sen? Soll­te man Fra­gen, die kei­ne Lö­sung fin­den, bes­ser gar nicht stel­len? Im Ge­gen­teil! Sie sind le­bens­not­wen­dig und dar­um ös­ter­lich. Sie sind Le­ben. Nicht mehr zu fra­gen ist der Tod.

Was und wann ist Os­tern für die Mut­ter, bei der die Po­li­zis­ten mit der Not­fall­seel­sor­ge­rin an der Tür ste­hen und sa­gen: Ihr Sohn ist tot! Wo und wann ist Auf­er­ste­hung für den Mann, der im kirch­li­chen Kin­der­heim sa­dis­ti­sche Ge­walt er­lebt hat und der beim Wort Gott nur noch Ekel emp­fin­det? Wo und wann ist Hoffnung für einen Menschen, jung oder älter, der an Krebs tödlich erkrankt ist? Was und wenn ist Auf­er­ste­hung für die Gei­sel in Ga­za und die hun­gern­de Fa­mi­lie dort? Soll und kann man die­se Men­schen in ih­rem Leid wirk­lich trös­ten mit dem Satz „Du kannst nicht tie­fer fal­len als in Got­tes Hand“?

Os­tern ist ein un­fass­ba­res, ein un­mög­li­ches Fest. In den Evan­ge­li­en steht der hin­ge­rich­te­te und be­gra­be­ne Je­sus nach ein paar Ta­gen wie­der le­ben­dig da, als Sie­ger über den Tod. Das sei, so sagt es das Chris­ten­tum, das Ur­mo­dell für die Auf­er­ste­hung auch des nor­mal Sterb­li­chen. Auf­er­ste­hung be­deu­tet, in den Glau­ben einzutauchen und eben zu glauben, dass es sie gibt. Sie ist nicht ei­ne Wie­der­be­le­bung des Ver­gan­ge­nen; sie ist das Wun­der neu­er Hoff­nung in den al­ten hoff­nungs­lo­sen Si­tua­tio­nen. Auf­er­ste­hung ist, wenn man das Le­ben wie­der spürt.

(nach einem Text in der SZ.)

Ein Hauch vom Heiligen Geist

Ein Hauch vom Heiligen Geist

Es ist eine Zeit vor Pfingsten. Seit Susannes Tod ist mir die Freude abhandengekommen. Sogar am Schreiben. Ich habe Zeitung gelesen. Kein Grund zu einer Freude. Und doch, ich fühle mich herausgefordert. Was ist aus unserer Gesellschaft geworden? Überall auf der Welt. Was ist aus uns Menschen geworden?

Bald werden sie wieder einwandern: Die Parther, Meder und Elamíter, die Bewohner von Mesopotámien, Judäa und Kappadókien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrýgien und Pamphýlien, von Ägypten und dem Gebiet Líbyens nach Kyréne hin, auch die Römer, die Juden und Proselýten, die Kreter und Áraber. So war das damals zu biblischen Zeiten. Heute wäre vom Irak und von Iran, Syrien und der Türkei die Rede. Die biblische Pfingstgeschichte spielt im Melting Pot Jerusalem. Es ist dort ein buntes Völkergemisch mit Menschen aus aller Herren Länder unterwegs.

Das Besondere ist: Es kommt zu einer großen, wundersamen Verständigung unter ihnen. Pfingsten ist das christliche Fest, das daran erinnert. Ich merke mir: Plötzlich haben sich die Menschen verstanden, nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich. Und sie haben sich zugehört.

Dabei war diese Entwicklung wirklich nicht abzusehen: Die Apostel haben sich nach dem Tod des Jesus von Nazareth verängstigt, verwirrt und kleinlaut hinter verschlossene Türen zurückgezogen, während draußen auf den Straßen ein „Menschenauflauf“ stattfindet. Da fährt ein neuer Geist in sie, und sie begreifen, dass Abschottung, Verkriechen und Selbstabschließung nicht der geeignete Weg ist. Sie überwinden ihre Angst, sie mischen sich unter die Völker, sie reden davon, dass Jesus nicht tot, sondern lebendig sei. Und sieh da: Es geschieht ein Kommunikationswunder; jeder Zuhörer kann sie in seiner Muttersprache verstehen. Die Bibel nennt dies das Wunder des Heiligen Geistes.

Ich sehne mich nach einem solchen Wunder. Ich habe heute in der Zeitung von Russland und Ukraine gelesen, von Slowenien, von Ungarn, von Schweden und auch von Deutschland. Es sind Geschichten des Nichtverstehens. Daraus entsteht ein Klima der Provokation, der Angst, der Beschädigung.

Der Geist des Jahres 2024 ist kein Geist der Offenheit, er überwindet keine Barrieren, im Gegenteil: Er grenzt aus, er trennt, er verachtet, er verleugnet und verleumdet.

Wie die Jünger haben wir Angst. Deshalb schotten wir uns ab. Wir sprechen von „Festung Europa“. Darunter verstehen wir, dass unser Kontinent die Zugbrücken hochziehen kann und alles wird gut. Die Flüchtlinge sollen nach Staaten wie Ruanda transportiert werden, die viel Geld dafür bekommen, dass sie eine Asylprüfung vornehmen und dann die Flüchtlinge bei sich aufnehmen oder nach irgendwohin weiterschicken. Großbritannien hat dieses Modell entwickelt und so das winzige Ruanda zu einem big player in der Flüchtlingspolitik gemacht.

Es wird nicht funktionieren. Außerdem wirkt diese Abschottungspolitik -sicherlich ungewollt – nach innen in die Gesellschaft hinein. Die suggeriert den Menschen: Ihr seid in Frieden und Sicherheit. Aber es kostet Kraft und Strenge und Härte. Kein Mitleid erwünscht. Mauern, Zäune und Grenzkontrollen sollen eigentlich Ängste sedieren, aber in der Realität wecken sie diese umso mehr. Uns werden auch unsere Widersprüche klar vor Augen gehalten: Unsere Mobilität innerhalb der EU und auch die Mobilität ihrer Bürger nach draußen in die weite Welt soll grenzenlos sein. Auch die Finanz- und Warenströme sollen freizügig funktionieren. Nur nicht die Migrantenströme. Das wird nicht funktionieren. Im Gegenteil, wir untergraben die Freiheit, die wir eigentlich schützen wollen.

Nun stelle ich mir die Frage: Könnte ich dieses Problem lösen? Die einen aufnehmen und integrieren, die Anderen abhalten? Habe ich die richtigen Ideen? Ich weiß es nicht. Aber ich wünsche mir, dass der Heilige Pfingst-Geist uns erfasst, unsere Angst vertreibt, uns verstehen lässt. Vielleicht finden wir dann Lösungen. Ich wünsche mir einen Hauch von Heiligem Geist in den nächsten Pfingsttagen.


Fünf Weise reisen zu Gott

Fünf Weise reisen zu Gott

Die Geschichte der Heiligen Drei Könige ist bekannt. Aber vielleicht hat sich alles ganz anders zugetragen. Es war ein König, irgendwo auf der Welt. Er hatte die Vision, dass ein Gott geboren wird.

Er schickt die fünf weisesten Weisen seines Landes los, um den König zu suchen und zu finden.

Ein Stern leitet sie.

Es wird eine lange Reise. Unterwegs erkennen die Weisen, dass jeder eine andere Vorstellung von Gott hat. Jeder sucht eigentlich einen anderen Gott. Kein Wunder, dass auch jeder seinen Gott findet, aber an einem anderen Ort.

Am Ende erkennen sie, dass es der gleiche Gott ist, war und sein wird. Es gibt nur einen Gott.

 

Ein Geschenkbüchlein zum Lesen und Vorlesen. In einer neuen Sprachform.

 

Psalmen zum Jubeln, Freuen und Danken

Psalmen zum Jubeln, Freuen und Danken

Psalmen zum Jubeln, Freuen, Danken

Die Form eines Psalms kann ein Gedicht oder ein Essay sein. In ihm spiegelt sich unser Leben. Mit einem Gedicht können wir über unser Leben reflektieren.

Nun sind Psalmen auch Gebete. Sie sind damit sehr authentisch. Die alten Psalmen der Bibel sind „ungeschminkte Meinungen“ von Menschen der damaligen Zeit, von den Autoren. Wir müssen nicht mit allen übereinstimmen, wir können uns aber darüber freuen und nachdenken. In diesem Sinne kann man auch selbst Psalmen verfassen, sozusagen das eigenen Befinden kundtun.

Gebete und damit auch die Psalmen wenden sich an jemanden: an Gott. Glaube ich an Gott? Ja, ich glaube an Gott und zweifle an ihm. Ich bin ihm nahe, aber auch sehr fern. Ich habe aber bemerkt, dass ich selbst in Zweifelzeiten Gebete formuliere, vielleicht nur Stoßgebete. Aber sie sind immer an jemanden gerichtet. Ich bete also tatsächlich zu Gott – Zweifel hin, Zweifel her. Ich hoffe also inständig, dass es Gott gibt. Es tut mir gut. So habe ich mich entschieden, nicht nur die Psalmen der Bibel zu lesen, sondern auch selbst Psalmen zu schreiben.

Die Psalmen sind nicht immer erbaulich. Manchmal bescheren sie dem Leser auch schlechte oder traurige Gedanken. Deshalb habe ich in diesem Buch die „Guten“ Psalmen zusammengetragen: Sie sollen den Leser in eine optimistische Welt führen.