Träume
Ein Junge lebte mit seiner Mutter und einigen Geschwistern auf einem Bauernhof. Die Familie war arm und der Junge musste auf dem Bauernhof mitarbeiten. Die Geschichte stammt aus dem 20. Jahrhundert und spielte in unserer westlichen Welt.
Der Junge ging, trotz aller Arbeit auf dem Bauernhof, in die Schule. Er war aufmerksam, fleißig und ein guter Schüler.
Obwohl sein Leben aus viel harter Arbeit bestand, pfiff oder
summte er stets ein fröhliches Liedchen und träumte vor sich hin. Ja, er hatte große Träume; Träume über seine Zukunft. Daher war er begeistert, als eines Tages seine Lehrerin den Schülern als Hausaufgabe einen Aufsatz zum Thema „Erreichbare Lebensträume“ schreiben ließ.
Er war ein perfekter Träumer. Er wusste ganz genau, wie er sich sein Leben und seine Zukunft vorstellte. Er träumte von großen Reisen. Er wollte einen Sportwagen fahren, in einem schönen Haus wohnen und noch viel mehr.
Sein liebster Traum war, dass er beruflich so erfolgreich wird, dass
sogar Zeitungen über ihn berichten.
Bis weit nach Mitternacht schrieb er an seiner Hausaufgabe.
Als er diese mit der Note 5 zurückbekam, war er maßlos enttäuscht
und erkundigte sich bei seiner Lehrerin nach dem Grund dieser
Note. Diese antwortete: „Du hast zwar einen schönen Aufsatz geschrieben, doch es ist leider eine Themaverfehlung. Du hast eine Fantasieerzählung geschrieben. Du bist ein sehr lieber und gutmütiger Junge. Solche Menschen werden in der Geschäftswelt nur ausgenützt. Mit viel Glück wirst du vielleicht den Hauptschulabschluss schaffen. Du kommst aus ärmlichen Verhältnissen und kannst vermutlich nicht einmal das nötige Geld für Investitionen aufbringen. Ich gebe dir die Chance, deine Note zu verbessern, indem du deinen Aufsatz auf einen realisierbaren Traum umschreibst.“
Traurig zeigte der Junge den Aufsatz seiner Mutter. Diese war sehr betroffen und nahm ihren Sohn liebevoll in die Arme. Sie sagte zu ihm: „Jeder Mensch ist für sein Leben selbst verantwortlich. Das sind deine Träume. Nur du kannst entscheiden, wie wichtig und real diese für dich sind.“
Am nächsten Tag gab er seinen ursprünglichen Aufsatz der Lehrerin
zurück und sagte: „Ich nehme diese Note an und bleibe bei meinen
Träumen!“
Jahre später investierte der Junge zur richtigen Zeit in der richtigen Branche und wurde reich. Er gründete viele erfolgreiche Firmen. In Interviews wurde er immer wieder nach dem Geheimnis seines Erfolges befragt. Er gab stets zur Antwort: „Ich ließ mir meine Träume nicht nehmen!“