Piranha
Wir erwirbt man seine Lebenserfahrung? Und welche Konsequenzen hat dies? Diese Geschichte und ihre Varianten stammen aus dem Tierreich. Sie sind wahrscheinlich übertrieben, denn die Lebenserfahrung ist nicht statisch, sondern kann sich auch ändern.
Piranhas sind Raubfische. Sie lieben besonders Makrelen, zum Frühstück, zu Mittag und zum Abendessen.
Wissenschaftler haben ein Experiment gemacht. In ein Aquarium setzte man eine Piranha und eine Makrele. Das Ergebnis konnte man schnell beobachten. Wie nicht anders zu erwarten, fraß die Piranha die Makrele.
In einer zweiten Testphase unterteilte man das Aquarium mit einer Glaswand. Auf der einen Seite befand sich die Piranha, auf der anderen Seite, geschützt durch die Glaswand, die Makrele. Sofort schwamm die Piranha auf die Makrele zu und wollte sie fressen. Aber sie stieß unsanft gegen die Glaswand. Diese Erfahrung machte die Piranha nun viele Male. Sie machte die Erfahrung, dass sie die Makrele nicht fressen konnte. Schließlich gab die Piranha auf. Sie schwamm nicht mehr auf die Makrele zu, versuchte sie nicht mehr zu fressen, sie ignorierte sie.
In der dritten Testphase entfernte man die Scheibe. Die Piranha konnte die Makrele wieder fressen. Aber sie tat es nicht. Sie hatte die Erfahrung gemacht, dass sie die Makrele nicht fressen konnte und hatte dies verinnerlicht. Selbst als es wieder möglich gewesen wäre, die Makrele zu fressen, wollte sie nicht mehr. Die beiden Fische lebten friedlich miteinander.