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Psalm: Ich bin eine Alleinerziehende

Ich bin eine

alleinerziehende Mutter

 

Was ist das für ein Wort?

Alleinerziehend.

Es sind zwei Worte: Allein und Erziehend.

Allein ist grausam genug.

Ich habe von einer Familie geträumt,

von Mann und Frau und Kindern.

Eben Familie.

Nach der Geburt verließ mich mein Mann.

Wir waren noch nicht verheiratet.

Es ist meine eigene Schuld. In meiner übergroßen Naivität bin ich auf einen Blender hereingefallen. Mit einem großen Ego. Mit wenig Sensibilität.

Nun muss ich mein Leben selbst meistern.

Außerdem bin ich „erziehend“.

Ich liebe meine Tochter.

Aber meine Zeit für sie ist knapp, das Geld reicht nicht aus.

Ich wünsche mir, Zeit zu haben, um mit meiner Tochter zu spielen.

Ich wünsche mir, Geld zu haben, um mit meiner Tochter in den Zirkus gehen zu können.

Gott, mein Herr, warum habe ich weder Zeit noch Geld?

Keine Vorwürfe.

Es ist allein meine Schuld.

Ich hätte rechtzeitig nachdenken, meine Begierden im Griff behalten müssen.

Dennoch, Gott, bin ich dankbar, in diesem Staat zu leben.

Ich bekomme monetäre Unterstützung.

Bei Familienberatern kann ich mich ausweinen.

Der Staat kümmert sich.

Die Gemeinde kümmert sich.

Die Nachbarn kümmern sich.

Es fällt fast nicht auf, dass sich der Vater verdrückt hat.

Und trotzdem fühle ich eine große Traurigkeit.

Für meine Tochter will ich fröhlich sein.

Daher will ich mich anstrengen,

meinen Beruf gewissenhaft ausüben,

für meine Tochter sorgen,

Zeit und Geld auf die Seite legen,

um ab und zu Fröhlichkeit zu erleben.

Dafür danke ich dir, Gott.

Mach weiter so.