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Psalm: Ich bin eine Feuerwehrfrau

Ich bin eine Feuerwehrfrau.

 

Darauf bin ich stolz.

Wenn mich jemand fragt, was ich in meiner Freizeit tue,

dann antworte ich mit Freuden: „Ich bin bei der Feuerwehr.“

Wir sind eine verschworene Gemeinschaft.

Männer und Frauen.

Ziemlich viele Frauen.

Gleichberechtigt. Wir stehen unseren Mann.

Es ist wichtig. Wir müssen uns aufeinander verlassen können.

Wenn ich in einem Einsatz in Not gerate, dann weiß ich,

der Kollege hilft mir.

So sind wir sicher.

Können in Ruhe unseren Dienst leisten.

Es ist eine Befriedigung, Feuer zu löschen. Denn so retten wir. Gebäude, Einrichtung, Möbel, Andenken. Manchmal auch Menschen.

Häufig.

Aber nicht immer.

Wenn wir erfolgreich sind, loben uns die Betroffenen in lauten und anerkennenden Worten.

Wir sind ihre Engel.

Mein Gott, so sehen uns die Menschen wirklich.

Manchmal finde ich dies übertrieben.

Aber vielleicht ist die Bezeichnung richtig. Denn wir bringen ihnen Rettung. Wie Engel.

Viele Brände entstehen aus Unachtsamkeit.

Kein Schuldiger.

Häufig Dummheit.

Damit muss man leben, selbst den Dümmsten muss man trösten.

Mein Gott, wir trösten.

Manche Brände werden allerdings auch gelegt.

Aus Bösartigkeit, aus Hass, aus Gier.

Wenn die Waldbrände in den Wäldern außer Kontrolle geraten, wissen wir, dass häufig Brandstifter am Werk waren.

Manchmal auch dumme Menschen, die in größter Trockenheit ein Lagerfeuer anfachen mussten.

Mein Gott, warum hast du ihnen keinen Geist gegeben?

Wo bleibt ihre Verantwortung?

Meistens sind sie zu feige, um ihre Schuld zuzugeben.

Wie können solche Menschen weiterleben, wenn sie schuld sind an der Vernichtung von Wäldern, von Häusern, von Dörfern und vielleicht von dem einen oder anderen Menschen?

Mein Gott, wie können die Überlebenden damit umgehen,

dass ihre Angehörigen gestorben sind?

Sinnlos.

In solchen Fällen sind auch wir Feuerwehrleute am Boden zerstört, brauchen Unterstützung von Seelsorgern.

Finden jedoch keine Zeit. Wir müssen uns stärken für den nächsten Einsatz.

Vielleicht werden wir dann wieder gelobt, wenn wir erfolgreich sind, wenn wir den Brand eindämmen konnten, wenn er gelöscht ist.

Ich danke dir Herr, dass ich Feuerwehrfrau sein darf.