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Psalm: Ich bin Parteimitglied

In unserer Gesellschaft kann man diese Aussage nicht überall machen.

Sie ist nicht strafbar.

Aber sie fordert heraus.

Menschen reagieren, greifen mich an.

Manche loben mich, bewundern mich sogar.

Ich erkläre, dass die Mitgliedschaft in einer Partei für mich eine Verpflichtung ist.

Weil ich in diesem Staat Verantwortung tragen will.

Es geht nicht nur darum, was der Staat für seine Bürger tut. Es ist genauso wichtig, was die Bürger für ihren Staat tun. Ich will mich engagieren.

Als Parteimitglied bekomme ich viele Informationen von Experten und Entscheidungsträgern. Diese helfen mir, zu einer Meinung zu kommen.

Manchmal habe ich die besseren Argumente.

Für mich resultiert daraus die Verpflichtung, mit anderen Bürgern zu reden.

Nicht meine Meinung zählt,

sondern die Meinung der Mehrheit.

Auch ich muss für meine Meinung kämpfen, wenn ich sie für wichtig halte. Manchmal lebenswichtig. Häufig muss ich andere Meinungen mittragen. Ich bin bereit, mich überzeugen zu lassen.

Es gibt in der Politik häufig Kompromisse. Die beste Lösung gibt es selten. Jedenfalls keine hundertprozentige, allumfassende Lösung, die jeden Bürger befriedigt.

Kaum ist eine Idee, ein Entwurf, ein Beschluss veröffentlicht, hagelt es Widerspruch. Dem einen ist es zu wenig, dem anderen zu viel. Für den anderen geht eine Welt unter, der nächste verzweifelt an seinem Vaterland.

Niemand würdigt die positiven Aspekte. Ich wünsche mir, dass diese in den Vordergrund gestellt werden und erst dann nach weiteren Verbesserungen gesucht wird.

Aber es gibt kein Lob.

Warum sollen sich Politiker für dieses Volk anstrengen, warum sich das Hirn zermartern, wenn ohnehin niemand zufrieden ist?

Ich bin nur einfaches Parteimitglied, trage fast keine Verantwortung. Ich zögere, ob ich mich stärker engagieren soll. Ämter übernehmen. Verantwortung tragen. Wer dankt es?

Mit keinem einzigen Gesetz kann man die Bedürfnisse und die Wünsche von allen Menschen berücksichtigen. Selbst wenn sie berechtigt sind. Die Gesetze sollen der größtmöglichen Mehrheit dienen.

So entstehen viele komplizierte Gesetze mit Ausnahmen, Einschränkungen, Bevorzugungen, Benachteiligungen – und dennoch sind nicht alle zufrieden.

Ärger ist programmiert. Dank gibt es nicht.

Aber natürlich ist Politik für die Menschen gemacht. Jeder Bürger lebt in einer politischen Welt.

Deshalb beteilige ich mich. Weil ich auch mit meinen Beiträgen das Leben der Menschen verbessern will.

Etwas Stress nehme ich dafür in Kauf.

Es geht um meine Werte.

An ihnen orientiere ich mich. Weil ich glaube, dass sie das Leben verbessern.

Ich orientiere mich an Geboten Gottes.

Die es schon lange vor Moses gegeben hat. Es sind die göttlichen Gebote der Menschen, die menschlichen Gebote Gottes.

Sie sind ewig gültig.

Nichts davon ist veraltet: nicht zu stehlen, nicht zu morden, seine Kinder anständig zu erziehen und den Nächsten zu achten.

Auch Gott ehren.

Das ist das erste Gebot.

Ich bin stolz darauf, dass ich Parteimitglied bin.

Ich engagiere mich für unsere Demokratie und für unseren Staat. Ich werde mich für ein Amt bewerben.  Ich will unsere Bürger bewahren vor Katastrophen und Widrigkeiten.

Ich will sie allerdings auch aufrufen, sich einzubringen.

Jeder Mensch ist ein Teil des Staates und der Gesellschaft.

Und gefragt. Aktiv sein. Meinung äußern.

Ich bitte Gott, dass mein Engagement angemessen, weitsichtig, gerecht, und auch liebevoll ist. Schenke mir Kraft.