Gott, hast Du heute schon die Zeitung gelesen?

Gott, hast Du heute schon die Zeitung gelesen?

(Ein etwas anderer Psalm, man könnte auch Gebet sagen.)

Ich lese jeden Morgen zwischen 7.00 und 8.00 Uhr die Zeitung. Meine Wellensittiche schlafen noch, erst gegen Ende der Lektüre fangen sie an, zu zwitschern. Mein einziger Trost.

Ich will mit jemanden über die Lektüre reden. Also rede ich mit Gott. Mit wem sonst?

Ich halte es mit Kant: Gott kann man nicht beweisen, aber die Nichtexistenz Gottes kann man auch nicht beweisen.

Also: Gott, hast Du heute schon Zeitung gelesen? (Heute ist der 6.12.2024)

Frankreich erlebt einen dramatischen Moment in seiner Geschichte, einen Kippmoment. Nicht nur politisch, das ganze Staatssystem ist schwer unter Druck.

Wie geht es weiter? Bürgerkrieg, Finanzkrise? Wie kann sich das Volk versöhnen und seine Gesellschaft in Ordnung bringen. Wir sind das Volk und wollen, dass es dem Volk gut geht.

Im türkischen Reyhanlı, an der Grenze zu Syrien, können viele nicht fassen, was da drüben in ihrer Heimat gerade passiert. Sie feiern, weil der Diktator schwächelt. Und müssen sich doch erst daran gewöhnen, dass vielleicht nicht alles verloren ist.

Ist das Hoffnung? Jedenfalls gibt es wieder viele Tote.

Es ist erstaunlich, wie gut die FDP mit dem Argument der Schuldenbremse alles verhindern konnte, was Mietern und Klima zugutegekommen wäre – obwohl das langfristig sehr viel Geld kosten wird.

Weißt Du Gott, dass sich selbst in Deutschland viele Menschen keine Wohnung mehr leisten können?

Seine Immunität als litauischer Seimas-Abgeordneter ist Remigijus Žemaitaitis seit Dienstag los. Es kann wieder gegen ihn ermittelt werden. Vorgeworfen werden ihm antisemitische Äußerungen und Holocaust-Leugnung.

Die Rechten sind auf dem Vormarsch. Warum finden Verleumdung, Verletzung, Hass eine so große Bedeutung?

Tatsächlich spitzt sich die Kita-Krise in Deutschland seit Jahren zu. Derzeit fehlen mehr als 400 000 Plätze, und in den Einrichtungen wird der Druck immer größer.

Wir sind nicht in der Lage, unsere Jüngsten gut zu betreuen. Wir sind schuld, nicht Gott. Was soll aus den Kindern einmal werden?

Es gebe keinen Bereich, in dem die Organisation (gemeint: die OSZE) nützlich sein könne, schimpft er (Lawrow) und behauptet, der Westen sei schuld an der „Entstehung eines neuen kalten Krieges“. Er warnt, die Sache könne „in ein heißes Stadium“ übergehen. Es folgen Verdrehungen und Phrasen des Kremls samt der Behauptung, in der Ukraine regiere ein Nazi-Regime, das Russland bekämpfen müsse.

Wir kann man die Wahrheit so auf den Kopf stellen? Es gibt Menschen, die haben kein Gewissen. Kann ich mich dafür bei Dir beklagen?

Gazas Bewohner erhalten nur ein Drittel der Wassermenge, die sie laut WHO zum Überleben brauchen. Zerstört Israel gezielt die Versorgung? Satellitenbilder und Analysen von Hilfsorganisationen legen das nahe.

Ich muss eine Pause machen, einen Kaffee trinken. Ich habe genügend Wasser. Ich möchte gerne eine Wasserleitung nach Gaza legen. Aber Herr, ich kann das nicht.

Mindestens fünf Frauen sind in den USA gestorben, weil sie in Bundesstaaten lebten, in denen besonders strenge Abtreibungsgesetze herrschen. Und in denen Ärzte notwendige Behandlungen verweigern.

Die Amerikaner werden an ihrem Trump noch leiden. Aber Herr, muss das sein, infiziere doch diesen Menschen mit lauter guten Gedanken. Ich weiß, ich bin naiv.

Im Zentrum New Yorks wird ein Konzernchef erschossen. Und der Täter ist auf der Flucht.

Kein Zufall. Gezielt. Ein Auftrag. Ohne Rücksicht. Kaltblütig. Was geht in dem Killer vor?

Der russischen Aktivistin Darja Kosyrewa drohen viele Jahre Straflager, weil sie ein Satzzeichen in einem Gedicht verändert hat. Ein weiteres Beispiel für die Absurdität der Putin’schen Repressalien.

Ein Leben für ein Satzzeichen. Ich könnte aufspringen. Wie willkürlich das Leben geworden ist. Schicksal. Wer hat das Schicksal gemacht? Wer ist das Schicksal? Gott kann es nicht sein.

Kriege, Klima, wirtschaftliche Instabilität: Junge Menschen in Deutschland leiden unter vielen Krisen. Und es gibt einen weiteren belastenden Faktor. Mittlerweile bekommt die Menschheit jedoch eine „Überdosis Weltgeschehen“ verabreicht.

Ich bin zwar ein alter Mensch, aber auch ich leide an dieser „Überdosis“. Was kann man dagegen tun? Eine Überdosis an Beruhigungstabletten nehmen?

Der Bitcoin knackt die 100 000-Dollar-Marke. Doch wer hier investiert, geht ein hohes Risiko ein.

Diesen Teil seines Lebens hat jeder selbst in der Hand. Also kein Mitleid, wenn der Kurs wieder fällt. Die Gier ist groß.

Die Ampelkoalition hat bei der CO₂-Bilanz des Verkehrs kaum Fortschritte erzielt, zeigt eine Untersuchung. Die Klimaneutralität des Sektors bis 2045 ist gefährdet.

Das Klima haben wir aus den Augen verloren. Andere Dinge sind wichtiger. Das Klima verschieben wir an unsere Nachkommen. Gott, bist Du damit einverstanden?

Die Webers mussten Privatinsolvenz anmelden. Durch ihren Sohn bekam ihr Leben einen Sinn, sagen sie – doch es fehlt an alltäglichen Dingen.

Jeder ist für sein Leben verantwortlich. Viele wissen nicht, wie „leben“ geht. Sie haben keinen Plan, müssen „leben“ neu erlernen. Wer hilft ihnen?

Rotarier gelten als elitär, aber die Mitglieder der weltweiten Vereinigungen tun viel Gutes. Zu Besuch beim Club Pullach-Isartal, wo man über soziales Engagement spricht – und mit manchem Klischee aufräumt.

Herr, Gott, eine gute Nachricht. Leise hat sich diese Nachricht herangeschlichen. Ein Hoffnungsschimmer. Herr, ich danke Dir. Aber Du könntest noch mehr für uns Menschen tun.

Meine Wellensittiche sind erwacht und zwitschern fröhlich. Mir geht es gut, manchmal bin ich einsam, manchmal traurig. Ich würde gerne noch die Welt retten.

Ich rede mit Gott, aber er gibt mir keine Antwort. Das bin ich gewohnt. Dann hat er sich geräuspert. Welch ein Schreck, welch eine Überraschung. Ich meine, dass er sagte oder flüsterte, ich solle einfach aufschreiben, was ich denke und dies in die Welt hinausposaunen bis nach Jericho. Das habe ich nun gemacht.

Ich will euch Hoffnung senden. Werner Schwanfelder

 

(Die Schlagzeilen sind der SZ entnommen von heute, dem 6.12.2024)

 

„Weg der Kreuze“ in Tuchenbach

"Weg der Kreuze" in Tuchenbach

Es ist Zeit für eine Ausstellung zum Frieden

Der Bilderzyklus „Weg der Kreuze“ von Werner Schwanfelder ist vom 29. Dezember 2023 bis zum 31. Januar 2024 in der evangelischen Friedenskirche in Tuchenbach zu sehen. Die Vernissage findet am 29. Dezember um 17.00 Uhr statt. Die musikalische Begleitung gestaltet Siegfried Staab.

Die Ausstellung besteht aus 20 „ermalten Fotografien“. Sie zeigen Kompositionen zum Kreuz. Kreuze sind nicht nur ein Symbol für Leid, sondern auch ein Symbol für die Überwindung des Leides. Kreuze weisen auf der Welt den Weg zum Frieden.

Das erste Mal wurde sie mit großem Erfolg auf dem Kirchentag in Nürnberg ausgestellt. Im September, Oktober befand sie sich in der Heilig Geist Kirche von Veitsbronn. Im Februar und März ist sie in Fürth, St. Paul zu sehen.

Die Ausstellung ist nicht zu verwechseln mit einem Kreuzweg. Nicht der Christuskörper, der am Kreuz hängt, prägt die Bilder. Sondern das Kreuz für sich. Die Kreuzigung steht nicht für fröhliche Gedanken. Sie ist der Trauer gewidmet. Das Kreuz selbst bildet jedoch die ewige Verbindung zwischen Himmel und Erde. Dieses blanke, nackte, zersetzte, alternde Kreuz überwindet die Trauer und steht für die Hoffnung. Natürlich finden wir die Kreuze in allen christlichen Kirchen. Seit dem vierten Jahrhundert zurzeit von Kaiser Konstantin ist das Kreuz das Symbol der Christen. Aber auch die Wegkreuze beeindrucken und setzen Zeichen in einer Welt voller Zweifel. Vielfach stehen sie an Weggabelungen. Oder auf einem Hügel oder Berggipfel. Damit wird das Kreuz zu einem Symbol für die Stabilität unserer Gesellschaft.

Die Bilder wirken wie gemalt, aber sie sind Fotografien, bearbeitet, so dass sie die Wirkung von Gemälden bekommen.

Die Ausstellung „Weg der Kreuze“ wurde das erste Mal auf dem Kirchentag in Nürnberg gezeigt und erhielt viel Aufmerksamkeit. Nun stehen die Kreuze bereit, in Gemeinden ausgestellt zu werden, um dort ihre Botschaft zu wiederholen.

Die Gemeinde der Friedenskirche in Tuchenbach und der Künstler laden zur Vernissage am 29. Dezember 2023 ein. Der Künstler wird erläutern, wie dieser Bilder-Zyklus entstanden ist. Die Ausstellung kann bis zum 31.1.2024 besichtigt werden.

Ausstellung „Weg der Kreuze“

Ausstellung „Weg der Kreuze“ in der Heilig-Geist-Kirche von Veitsbronn

Vom 14. September bis zum 8. Oktober 2023 wird in der katholischen Heilig-Geist-Kirche in Veitsbronn die Ausstellung „Weg der Kreuze“ gezeigt. Die Vernissage findet am 14. September um 18.00 Uhr zum „Fest der Kreuzerhöhung“ statt. Dieser Tag geht zurück auf das Jahr 335 als Kaiser Konstantin ein Kreuz in der Kreuzigungs- und Auferstehungskirche aufstellen ließ.

Die Ausstellung besteht aus 20 „ermalten Fotografien“. Sie zeigen Kompositionen zum Kreuz. Das erste Mal wurde sie mit großem Erfolg auf dem Kirchentag in Nürnberg ausgestellt.

Der Fotograf beschreibt die Ausstellung so:

Ich bin fasziniert vom Kreuz. Nicht unbedingt vom Christuskörper der am Kreuz hängt. Die Kreuzigung steht nicht für fröhliche Gedanken. Sie ist der Trauer gewidmet. Das Kreuz selbst bildet für mich die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Dieses blanke, nackte, zersetzte, alternde Kreuz überwindet die Trauer und steht für die Hoffnung. Natürlich finden wir die Kreuze in allen christlichen Kirchen. Seit dem vierten Jahrhundert zurzeit von Kaiser Konstantin ist das Kreuz das Symbol der Christen. Mich beeindrucken die Wegkreuze in unserem Frankenland. Vielfach stehen sie an Weggabelungen. Oder auf einem Hügel oder Berggipfel. Damit ist das Kreuz für mich auch ein Symbol für die Stabilität unserer Gesellschaft.

So komme ich gar nicht darum herum, das Kreuz auch in die Kunst, in meine Kunst einzubeziehen. Es beginnt mit der Fotografie. Ich lichtete verschiedene Kreuze mit unterschiedlichem Hintergrund ab. Dann beginnt die Bearbeitung, die erst beendet ist, wenn sie meinem augenblicklichen Gefühl entspricht. Mein Gefühl wiederum wird bestimmt von den Ereignissen in der Welt, von den Krisen aber auch von den Freuden. So gehe ich zunächst an die Zerstörung der Strukturen des Bildes. Ich beginne sozusagen mit einer generellen Infragestellung. Wo sind Grenzen und wo öffnen sich die Weiten? Ich kann Lücken mit Farbe fühlen, gerade Strukturen zerfleddern, Zerstörungen aber auch wieder in Ordnung bringen. Ich packe mehrere Fotos übereinander und arbeite Gemeinsamkeiten oder Schwerpunkte heraus. Manchmal wird das Kreuz verzerrt, ein anderes Mal mit Hilfslinien verstärkt. Ich nenne diese Art der Technik „ermalte Fotos“. Es ist eine Kombination von Fotografie und künstlicher Malerei. Daraus entstehen spezielle Sichten. Manches Kreuz ist dem Leid der Menschen in der Ukraine gewidmet, ein anderes den Hungernden in der Sahelzone. Es gibt Kreuze, die die Freude des Lebens ausdrücken, aber auch Kreuze, die vom Leid in die Hoffnung weisen. Jeder Betrachter hat natürlich unterschiedliche Empfindungen, deshalb ist es wichtig, die einzelnen Bilder in Ruhe zu betrachten. Alle diese gemalten Fotokreuze wollen den Betrachter in seinen Alltag hinein begleiten.

Die Ausstellung „Weg der Kreuze“ wurde das erste Mal auf dem Kirchentag in Nürnberg gezeigt und erhielt viel Aufmerksamkeit. Nun stehen die Kreuze bereit, in Gemeinden ausgestellt zu werden, um dort ihre Botschaft zu wiederholen.

Die Gemeinde der Heilig Geist Kirche in Veitsbronn und der Künstler laden zur Vernissage am 14. September um 18.00 Uhr zum „Fest der Kreuzerhöhung“ ein. Es gibt bis zum Ende der Ausstellung am 8.10. noch weitere Veranstaltungen in der Gemeinde mit einem Bezug zum Kreuz und der Aufstellung. Die Kirche ist geöffnet an den Sonntagen 17.9., 24.9. und 1.10. ab 11.30 Uhr.

Ausstellung auf dem Kirchentag

Ausstellung auf dem Kirchentag

Natürlich passen Bilder über Kreuze gut auf den Kirchentag. Ich freue mich, dass ich eingeladen wurde und meine Arbeiten präsentieren konnte. Viele Menschen kamen vorbei, haben sich die Bilder angesehen. Manche haben still und heimlich fotografiert, obwohl verboten. Meine Bilder können die Betrachter gerne fotografieren.

Meine „Wegkreuze“ sind aber nicht nur wichtig für Christen, sondern als „Denkkreuze“ für alle Menschen.

An jedem Wegkreuz auf dem Land und an jedem Denkkreuz auf einem Bild kann man innehalten und über das Leben nachdenken.

Ein Herz und eine Seele sein

Ein Herz und eine Seele sein

Ein Herz und eine Seele sein

Apg 4,32: Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam.

Jeder Mensch hat ein Herz.

Ohne Herz kein Leben.

Manche Menschen haben kranke Herzen.

Hoffen auf Austausch.

Manche Menschen haben Kummerherzen.

Sie hoffen auf Freude.

Ein Menschenherz wiegt 300 Gramm.

Vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger.

So groß wie die Faust eines Menschen.

Die Faust kann zuschlagen.

Das Herz ist verletzlich.

Standort: links versetzt von der Mitte des Brustkorbs.

Nicht zu viel interpretieren.

Das Herz ist nur ein Muskel.

Zweiteilig.

Jeweils ein Vorhof mit Kammer.

In den Vorhöfen sammelt sich das Blut.

Versorgen die Herzkammern.

Ohne Blut stirbt das Herz.

Manche Menschen haben kein Herz.

Man sagt, sie seien herzlos.

Jeder Mensch kann sich ein Herz vorstellen.

Das ist gut.

Denn die Seele können sich viele Menschen nicht vorstellen.

Wie viel wiegt die Seele?

Sie wiegt häufig mehr als ein Lebensschicksal.

Die Denker unter den Menschen

verstehen unter Seele

das Denken, das Fühlen, dass Empfinden.

Es gibt Menschen, die fühlen ihr Herz.

Andere Menschen denken an ihre Mit-Menschen

mit Herz, herzlich, herzlos.

Wieder andere Menschen empfinden Leid in der Tiefe ihres Herzens.

Wenn sich das Herz und die Seele nähern,

entsteht eine Einheit.

Eine Krafteinheit.

Wenn zwei Menschen,

drei Menschen,

vier Menschen,

vielleicht mehr,

ein Herz und eine Seele sind,

sind sie ein Kraftpaket.

Können sie die Welt verändern.

Im Großen und im Kleinen.

Historisch gesehen

verdanken wir dem Begriff

den Ur-Christen,

die miteinander lebten,

teilten,

sich halfen und kräftigten.

Wie eben auch

die Seele

das Herz

kräftigt und belebt.

 

Über die Weisheit und über die Dummheit

Die beiden Schwestern: Weisheit und Dummheit

Es geht um Dummheits- und Weisheitsgeschichten

 

Eigenartigerweise gibt es keine Dummheitsgeschichten. Die Menschheit kennt nur Weisheitsgeschichten. Diese Tatsache beruht auf dem Gedanken, dass solche Geschichten Weisheit lehren. Das ist vielfach richtig. Aber häufig beginnen diese Geschichten mit Dummheiten. Es wird dann zunächst beschrieben, wie der Akteur sich dumm benimmt, dumme Entscheidungen trifft oder einfach übertriebene Erwartungen und Vorstellungen hat. Im Laufe der Geschichte kommt er zur Einsicht und beginnt, weise zu handeln. In diesem Sinne sind solche Geschichten Dummheits- und Weisheitsgeschichten in einem. Das ist kein Widerspruch, sondern leicht nachvollziehbar. Es muss erst eine Dummheit geben, aus der man lernen kann, um zur Weisheit zu gelangen. Wir können also von Weisheitsgeschichten sicherlich viel profitieren, weil sie uns auch die menschlichen Dummheiten offenbaren. Somit könnte man sie mit Recht auch Dummheitsgeschichten nennen. Doch sind wir ehrlich: Weisheitsgeschichten klingen besser.

 

Von der Dummheit zur Weisheit

Das Loch im Gehsteig


 

Es ist eine Geschichte zwischen Dummheit und Weisheit. Man wird unweigerlich gezwungen, darüber nachzudenken, was Weisheit und was Dummheit ist. Die Geschichte beginnt mit einer Dummheit. So allmählich übernimmt die Weisheit. Die Sachlage ist einfach: Man bemerkt auf einem Weg ein Loch. Wie reagiert man? Diese Geschichte gibt die Antwort. Faszinierend wie viele verschiedene Varianten es von dieser Geschichte gibt.

 

 

Ich gehe die Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich falle hinein.

Ich bin verloren, ich bin ohne alle Hoffnung.

Es ist nicht meine Schuld.
Aber es dauert endlos, wieder herauszukommen.

 

Ich gehe dieselbe Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich tue so, als sehe ich es nicht.

Ich falle wieder hinein.

Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.

Aber es ist nicht meine Schuld.

Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

 

Ich gehe dieselbe Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich sehe es.

Ich falle wieder hinein, aus Gewohnheit.

Meine Augen sind offen. Ich weiß, wo ich bin.

Es ist meine eigene Schuld.

Ich komme sofort heraus.

Ich gehe dieselbe Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich sehe es. Ich bin darauf vorbereitet.

Ich beschließe die Straßenseite zu wechseln.

Auf dieser Seite gibt es kein Loch.