🌟 Verfügt Ihr über genügend Weisheit? 🌟

🌟 Verfügt Ihr über genügend Weisheit? 🌟

Ein herzhaftes Ja! Aber was bedeutet Weisheit eigentlich? Manchmal braucht es eine kleine Erklärung. Genau das habe ich mir zur Aufgabe gemacht! Durch Weisheitsgeschichten, die ich in meinen Büchern teile, möchte ich euch zeigen, wie man Weisheit im Leben erkennt – und manchmal auch die Dummheit.

Deshalb poste ich fast jeden Tag eine Lesung zu diesem Thema. Wo könnt ihr diese hören? Auf vielen sozialen Netzwerken wie YouTube, Instagram, Blogger, X, Tumblr, Pinterest, LinkedIn und TikTok! Sucht einfach nach meinem Namen, abonniert meinen Kanal und lasst euch jeden Tag inspirieren.

Ich freue mich über eure Kommentare und wünsche euch einen wundervollen Tag! 😊📚✨

Auferstehungs-Impressionen

Auferstehungs-Impressionen

Ich hatte die Gelegenheit, meine Ausstellung „Weg der Kreuze“ in sieben Gemeinden zu präsentieren. Dabei betonte ich stets, dass es sich hierbei nicht um einen Kreuzweg handelt, der den Tod Christi darstellt, sondern vielmehr um einen Weg der Kreuze, wobei das Kreuz als Wegweiser fungiert. Diese Perspektive ist sicherlich auch von unserer Geschichte geprägt. Wegkreuze sind an Straßen zu finden, und Marterln fungieren als Wegweiser des Denkens.
Ich habe diesen Gedanken weiterverfolgt und leite damit vom Kreuz zur Auferstehung über. Das Kreuz wird somit zu einem Wegweiser für die Auferstehung.
Aber was bedeutet Auferstehung? Ein Kreuz ist sichtbar, greifbar und materiell. Die Auferstehung hingegen ist eine abstrakte Idee. Im Christentum wird Auferstehung häufig als ein Wunder betrachtet, bei dem die Seele eines Verstorbenen in einen neuen, oft glorifizierten Körper zurückkehrt. Diese Vorstellung ist eng mit der Hoffnung auf ein ewiges Leben verknüpft, auch wenn es dafür keine greifbaren Beweise gibt. Es ist eine Frage des persönlichen Glaubens.
Selbst Menschen, die nicht an einen Glauben gebunden sind, haben ihre eigenen Ansichten zur Auferstehung. Sie interpretieren sie oft symbolisch, als Metapher für Erneuerung und Transformation im Leben. Dies kann einen Neuanfang nach schwierigen Zeiten oder einen inneren Wandel im Hier und Jetzt umfassen.
Eine Anfrage an die Philosophie bringt ebenfalls keine eindeutigen Antworten. Einige Philosophen beschäftigen sich mit der Natur der Existenz sowie der Beziehung zwischen Seele und Körper. Die Frage, ob die Seele nach dem Tod weiterlebt, wird intensiv diskutiert, und verschiedene metaphysische Theorien versuchen, das Verhältnis zwischen Körper und Geist zu klären. Existentialisten wie Jean-Paul Sartre und Martin Heidegger bieten keine klaren Antworten. Sie befassen sich mit der Bedeutung des Lebens und des Todes und betonen die Wichtigkeit, das Leben im Hier und Jetzt zu leben. Oft stellen sie die Idee einer Auferstehung in Frage, da sie den Fokus auf die individuelle Existenz legen. Andere Denker, wie Søren Kierkegaard, haben die Beziehung zwischen Glauben und Vernunft untersucht, insbesondere im Kontext der Auferstehung, und diskutieren, wie Überzeugungen das menschliche Leben und die Auffassung von Leben und Tod beeinflussen.
Es ist offensichtlich, dass die Auferstehung niemals eindeutig geklärt werden kann, da sie nicht beweisbar, nicht erfahrbar und daher nicht zu berichten ist. Dennoch ist es wichtig, darüber nachzudenken.
Vielleicht kann die Kunst Antworten auf die Frage nach der Auferstehung geben. In der christlichen Kunst finden sich zahlreiche Darstellungen der Auferstehung Jesu. Oft wird er in strahlendem Licht dargestellt, umgeben von Engeln oder Heiligen, was seine Göttlichkeit und das Wunder seiner Auferstehung unterstreicht. Berühmte Werke sind beispielsweise „Die Auferstehung Christi“ von Piero della Francesca und „Die Auferstehung“ von Duccio.
Heutzutage finden solche Darstellungen jedoch oft keine Glaubwürdigkeit. An die antiken Vorstellungen von Auferstehung orientiert sich kaum noch jemand.
Ein Bild von Annette Bartusch zeigt mir einen neuen Ansatz. Sie malt nicht gegenständlich, sondern nutzt Farben, Formen und Texturen, um das Gefühl von Transformation und Erneuerung auszudrücken. Bei ihr richtet sich die Auferstehung ebenfalls himmelwärts, könnte aber auch Naturmotive zeigen, wie das Erwachen der Flora im Frühling. Sie spielt mit Kontrasten zwischen Licht und Dunkelheit, um die Dualität von Leben und Tod zu verdeutlichen. Ihre Bilder ermöglichen es den Betrachtern, eigene Interpretationen und Emotionen in Bezug auf die Auferstehung zu entdecken. So habe auch ich meinen eigenen Weg gefunden, die Auferstehung bildlich auszudrücken.
Besonders beeindruckt hat mich ein Werk von Anselm Kiefer. Es zeigt eine Leiter, möglicherweise eine Strickleiter, die in den Himmel führt. Dieses symbolträchtige Werk hat mich zum Nachdenken über Themen wie Aufstieg, das Streben nach dem Übernatürlichen und die Suche nach Bedeutung angeregt. Die Materialien, die Kiefer verwendet, sind oft grob und erdig, was die Verbindung zur Natur und zu historischen Themen verstärkt. Der Himmel in seinen Bildern variiert, oft ist er düster oder dramatisch, was eine Atmosphäre von Melancholie und gleichzeitig Hoffnung erzeugt. Ich sehe in dem Bild eine tiefgründige Reflexion über menschliche Ambitionen und die Beziehung zur Spiritualität. Die Kombination aus Gegenständlichkeit und Abstraktion in Kiefers Werk ermöglicht es, sowohl realistisch als auch metaphysisch über das Thema nachzudenken.
Was mache ich nun mit all dem? Welche Gefühle habe ich, wenn ich an Auferstehung denke? Ich habe einige Versuche unternommen, die ich euch gerne präsentieren möchte.

Wo ist Gott?

Wo ist Gott?

Wo ist Gott?

Ostern ist für mich das wichtigste Fest des Jahres. Und besonders wichtig ist mir der Karfreitag. Obwohl es an diesem Tag wirklich nichts zu feiern gibt. Es ist ein nichtöstlicher Tag, der von Ostern nur zwei Kalendertage entfernt ist.

Es ist zu Recht ein Tag der Trau­er. Mit gutem Gewissen können wir uns an diesem Tag der traurigen Realität der Welt bis hin zum Ende aller Gewissheiten hingeben. Es ist ein Tag, an dem Hilf­lo­sig­keit, Angst und Ver­zweif­lung ih­ren Platz ha­ben – Ver­zweif­lung über per­sön­li­ches Leid, Ver­zweif­lung über den Zu­stand der Welt.

Der Kar­frei­tag ist ein Tag, der das Leid und die Lei­den­den ehrt und wür­digt. Es ist ein grau­sam ehr­li­cher Tag, ein Tag oh­ne Hoff­nung auf Hal­le­lu­ja und Auf­er­ste­hung. Es ist ein Tag, der bit­ter spü­ren lässt: Der Tod ist et­was End­gül­ti­ges. Im Karfreitag keimt nicht einmal die Idee der auf Entstehung.

In den Kir­chen ver­klingt die Or­gel, die Bi­bel wird zu­ge­schla­gen, die Lich­ter ge­hen aus; es herrscht Stil­le, To­des­stil­le.

Ich bin an diesem Karfreitag in Oberasbach, einer schlichten aber dennoch offenen Kirche, in der mein „Weg der Kreuze“ ausgestellt ist. Jedes einzelne Bild gibt ein Plädoyer für den Karfreitag ab. Das Kreuz und damit das Leiden stehen im Vordergrund.

An diesem Tag gedenken wir einen Jus­tiz­mord, be­gan­gen an ei­nem Je­sus von Na­za­reth vor zwei­tau­send Jah­ren. Die Er­zäh­lun­gen dar­über, Evan­ge­li­en ge­nannt, wur­den kurz nach der Ka­ta­stro­phe des Jü­di­schen Krie­ges im Jahr 70 ge­schrie­ben – der kei­ne Zei­ten­wen­de war, son­dern ein Zei­ten­en­de: Der Tem­pel war ver­nich­tet, das Land zer­stört, ein gro­ßer Teil der Be­völ­ke­rung von der rö­mi­schen Be­sat­zungs­macht ab­ge­schlach­tet wor­den.

Weil die Rö­mer nicht ge­nug vom Kreu­zi­gen be­kom­men konn­ten, war so­gar das Holz für die Kreu­ze knapp ge­wor­den. Heute fehlt den Kriegsparteien in unserer modernen Welt manchmal die Munition.

Die Evan­ge­li­en sind Trau­ma-Be­wäl­ti­gungs­li­te­ra­tur. Ge­schil­dert wird zu­erst ein­mal das Trau­ma von Gol­ga­tha, der Stät­te der Kreu­zi­gung: Die Son­ne ver­liert ih­ren Schein, die Fins­ter­nis sackt über al­les. Die Zu­kunft hat kei­ne Zu­kunft mehr.

Der Kar­frei­tag bringt ei­ne schmerz­haf­te Er­kennt­nis: Da ist kei­ne über­ir­di­sche All­macht, die von oben ein­greift, die das Schlim­me und das Schlimms­te ver­hin­dert – die klas­si­sche re­li­giö­se Hoff­nung wird ent­täuscht. Im Kar­frei­tags­evan­ge­li­um schreit der Je­sus am Kreuz, dass Gott ihn ver­las­sen hat: „Mein Gott, mein Gott, war­um hast du mich ver­las­sen?

Die­ser Schrei ei­nes Ein­zel­nen ist der Schrei der vie­len. Kar­frei­tag ist al­so der Tag der Gott­ab­we­sen­heit und der Gott­lo­sig­keit.

An die­sem Tag wird der an­geb­lich All­mäch­ti­ge nicht ver­tei­digt, an die­sem Tag ist die Ab­we­sen­heit Got­tes an­we­send. An die­sem Tag rich­tet sich der Blick auf die Gott­ver­las­sen­heit der Welt; die­ser Tag gibt de­nen recht, die sa­gen: Da ist kein Gott.

 

In die­sen Wo­chen des Jah­res 2025 ge­den­ken wir der Be­frei­ung der Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger vor acht­zig Jah­ren. Auch für mich steht ein Besuch auf dem Programm. Ich will mich der Trauer dieses Ortes aussetzen. Dort und überall treibt die Menschen die Fra­ge um: „War­um hast du ge­schwie­gen, Gott?“ Auf diese Frage folgt eine lange Stille, weil es ei­ne be­frie­di­gen­de Ant­wort nicht gibt.

Der Glau­be an Gott ver­langt ent­we­der un­ge­heu­re Nai­vi­tät oder ein un­glaub­li­ches Rin­gen. Das Kreuz ist der Iden­ti­fi­ka­ti­ons­punkt für Le­bens- und To­des­er­fah­run­gen, die nicht auf­lös­bar sind. Es ist der Ort für die War­um-Fra­gen, die un­be­dingt ge­stellt wer­den müs­sen, auch wenn sie kei­ne letz­te Ant­wort fin­den. War­um ver­rät ei­ner sei­nen bes­ten Freund? War­um wäh­len so vie­le Men­schen ih­re ei­ge­nen Zer­stö­rer? War­um ha­be ich das bloß ge­tan? Mein Gott, mein Gott, war­um hast du mich ver­las­sen? Soll­te man Fra­gen, die kei­ne Lö­sung fin­den, bes­ser gar nicht stel­len? Im Ge­gen­teil! Sie sind le­bens­not­wen­dig und dar­um ös­ter­lich. Sie sind Le­ben. Nicht mehr zu fra­gen ist der Tod.

Was und wann ist Os­tern für die Mut­ter, bei der die Po­li­zis­ten mit der Not­fall­seel­sor­ge­rin an der Tür ste­hen und sa­gen: Ihr Sohn ist tot! Wo und wann ist Auf­er­ste­hung für den Mann, der im kirch­li­chen Kin­der­heim sa­dis­ti­sche Ge­walt er­lebt hat und der beim Wort Gott nur noch Ekel emp­fin­det? Wo und wann ist Hoffnung für einen Menschen, jung oder älter, der an Krebs tödlich erkrankt ist? Was und wenn ist Auf­er­ste­hung für die Gei­sel in Ga­za und die hun­gern­de Fa­mi­lie dort? Soll und kann man die­se Men­schen in ih­rem Leid wirk­lich trös­ten mit dem Satz „Du kannst nicht tie­fer fal­len als in Got­tes Hand“?

Os­tern ist ein un­fass­ba­res, ein un­mög­li­ches Fest. In den Evan­ge­li­en steht der hin­ge­rich­te­te und be­gra­be­ne Je­sus nach ein paar Ta­gen wie­der le­ben­dig da, als Sie­ger über den Tod. Das sei, so sagt es das Chris­ten­tum, das Ur­mo­dell für die Auf­er­ste­hung auch des nor­mal Sterb­li­chen. Auf­er­ste­hung be­deu­tet, in den Glau­ben einzutauchen und eben zu glauben, dass es sie gibt. Sie ist nicht ei­ne Wie­der­be­le­bung des Ver­gan­ge­nen; sie ist das Wun­der neu­er Hoff­nung in den al­ten hoff­nungs­lo­sen Si­tua­tio­nen. Auf­er­ste­hung ist, wenn man das Le­ben wie­der spürt.

(nach einem Text in der SZ.)

Wir erleben Valencia im Fallas-Fieber

Wir erleben Valencia im Fallas-Fieber

Im März steht ganz Valencia Kopf, das riesige Feuerfest, die Fallas, legt die gesamte Stadt lahm. Am 19. März 2025 werden die Figuren verbrannt.

Tischlern, modellieren, formen, gießen, einrahmen, zusammenbauen, lackieren, malen: So entsteht die Fallas-Figur. Die Fallas, das Mega-Volksfest in Valencia werden wie jedes Jahr vom 15. bis 19. März laut, bunt und spektakulär. Fünf Tage lang mokieren sich die Figuren zwischen Kitsch und Kunst über Missstände, bevor sie am Josefstag, in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2025, in Flammen aufgehen.

Aufgrund der Bedeutung für die lokale Bevölkerung wurde die Fiesta 2016 zum Unesco-Kulturerbe erklärt. Denn längst lieben nicht nur Valencianer das Feuerfest, es kommen auch Besucher aus aller Welt. Die Riesenfiguren aus Holz und Pappmaché locken jedes Jahr Millionen Besucher in alle Viertel der Landeshauptstadt. Die Fallas läuten das Winterende ein und feiern den nahenden Frühlingsbeginn, so viel steht fest. Doch die meterhohen „Walt-Disney“-Figuren stehen auch für Satire und traditionelles Kunsthandwerk. Die Themen der Figuren sind aktuell, befreiend, politisch. Dieses Jahr geht es um Ukraine-Krieg, Inflation, die US-Präsidentschaftswahl und den Klimawandel. Die Figuren selbst, präzise, künstlerische Perfektion, genau durchdacht. Spätestens am Tag der plantà (Aufstellen) am Samstag, 15. März 2025, müssen die rund 800 großen und kleinen Figuren der knapp 400 Fiesta-Kommissionen mit einem Gesamtwert von über 9 Millionen Euro stehen.

Bei den Fallas in Valencia wird nicht gekleckert, sondern geklotzt – besonders in der Königsklasse, der Sección Especial. Zu Zeiten des Immobilienbooms durfte eine dieser Figuren noch gut und gerne 900.000 Euro kosten, heute müssen mindestens 90.000 investiert werden, um „Especial“ zu sein. Neun Fallas treten 2025 in dieser Kategorie an, es sind die größten, die teuersten, die von den prestigeträchtigsten Fallasbauern. An diesen Fallas-Figuren herrscht für gewöhnlich der größte Andrang, die meisten stehen im Stadtzentrum,

Das Gremium der Fallaskünstler wurde 1942 gegründet. Eines der wichtigsten Ziele war die Aufwertung des Berufsstandes (Zunft). Damals schwebte den Gründern ein eigener Bereich für Handwerker und ihre Fallas-Werkstätten vor. Am 17. März 1967 wurde mit dem Bau der ersten 50 Werkstätten begonnen, sodass das Viertel Ciutat Fallera das erste industrielle Themenzentrum in Spanien wurde. Es besteht aus einer Wohnanlage, dem Museo del Artista Fallero, dem Hauptsitz der Gilde und der Cooperativa de Artistas Falleros, die das Stadtviertel Valencias mit Materialien und Werkzeugen versorgt.

Aber, im Jahr 2025 ist die Ciutat Fallera ist nicht mehr das, was sie einst war. Es sind nur noch fünf Werkstätten und das Museo del Artista Fallero, ein fast archäologisches Archiv der Ninots und Fallas, übrig geblieben. Viele andere Talleros sind mit ihren Werkstätten außerhalb der Stadt gezogen. Eine Falla wird jedes Jahr als Publikumsliebling nominiert: Diese Figur wird „begnadigt“ und bei der cremà nicht verbrannt.

Weg der Kreuze in Oberasbach St. Markus vom 1.4. bis 21.4.2025

Weg der Kreuze in Oberasbach St. Markus vom 1.4. bis 21.4.2025

Oberasbach – St. Markus, Evang.-Luth. Kirchengemeinde, Markusweg 2, 90522 Oberasbach

Vernissage am 1.4.2025 um 19.00 Uhr  zusammen mit einer Andacht zum Bonhoeffer Gedenkjahr.

Bildbesprechung am 18.4.2025 zur Todesstunde Jesu um 15.00 Uhr

Ermalte Kreuze

Die Überschrift ist nicht auf den ersten Blick zu verstehen. Es handelt sich um Kreuze, die jedoch so verfremdet und bearbeitet sind, dass die Kreuzstruktur nicht immer bestehen bleibt. Es handelt sich um Fotografieren, die sich aber wie Gemälde anschauen lassen. Dahinter verbergen sich mehrere Bausteine. Der Ursprung ist tatsächlich eine Fotografie. Diese wird aber über verschiedene Bildbearbeitungsprogramme verändert. Dabei kann die Fotografie komplett in den Hintergrund treten und es erscheint für den Betrachter (in diesem Stadium der Bearbeitung für den Fotografen) eine ganz neue, teilweise zufällige teilweise auch beabsichtigte oder gehoffte Komposition. Diese kann in vielen Arbeitsschritten weiter verändert, angepasst, optimiert werden. Bis der Künstler zufrieden ist.

Diese Technik bezeichne ich mit dem Wort „ermalte Fotografie“. Dies erinnert an den Ursprung also an die Fotografie, aber gleichzeitig an die Bearbeitung eines Malers. Aus dieser Arbeitsweise entstehen beeindruckende Bilder.

Die Ausstellung ist nicht zu verwechseln mit einem Kreuzweg. Nicht der Christuskörper, der am Kreuz hängt, prägt die Bilder. Sondern das Kreuz für sich. Die Kreuzigung steht nicht für fröhliche Gedanken. Sie ist der Trauer gewidmet. Das Kreuz selbst bildet jedoch die ewige Verbindung zwischen Himmel und Erde. Dieses blanke, nackte, zersetzte, alternde Kreuz überwindet die Trauer und steht für die Hoffnung. Natürlich finden wir die Kreuze in allen christlichen Kirchen. Seit dem vierten Jahrhundert zurzeit von Kaiser Konstantin ist das Kreuz das Symbol der Christen. Aber auch die Wegkreuze beeindrucken und setzen Zeichen in einer Welt voller Zweifel. Vielfach stehen sie an Weggabelungen. Oder auf einem Hügel oder Berggipfel. Damit wird das Kreuz zu einem Symbol für die Stabilität unserer Gesellschaft.

Wer sich für diese Kreuz-Bilder interessiert, kann auf meiner Homepage in aller Ruhe blättern. Wer die Bilder in geeigneten Räumen ausstellen will, kann einfach mit mir Kontakt aufnehmen.

https://schwanfelder.info/kunst-projekte/kreuze/

Neuauflage: 111 Orte in Mittelfranken

Neuauflage: 111 Orte in Mittelfranken, die man gesehen haben muss

Wer oder was ist Mittelfranken?
Ich habe es nicht geglaubt. Nun ist es geschehen. Auf einer Berghütte
wurde ich mit dem Kampfruf der Mittelfranken konfrontiert:
»It is nice to be a Preiß. It is higher to be a Bayer. It is the best I can denk,
to be a Mittelfränk.« Bis dahin kannte ich niemanden, der sich spontan
als Mittelfranke bezeichnete. Nur als Franke. Basta.
Das Gründungsjahr der Region ist 1828; getauft auf Rezatkreis,
1838 umbenannt in Mittelfranken. Sehr phantasievoll war die
Namensschöpfung nicht. Mittelfranken liegt zwischen Unter- und
Oberfranken, wobei dies aber dann doch nicht ganz so logisch ist,
wenn man auf die Landkarte schaut. Immerhin nimmt Mittelfranken
eine Fläche von 7.200 Quadratkilometern ein, auf der 1,7 Millionen
Einwohner leben.
Uns Mittelfranken geht es gut. Wir leben in einer prosperierenden
Gegend. Die Arbeitslosenzahlen sind niedrig, die Kosten niedrig, das
Pro-Kopf-Einkommen ist hoch, die Sicherheit bestens, die Schul-
Dichte vorbildlich. Und wir haben jede Menge Geschichte, historische
Bauten, Kulturdenkmäler, Festivals, Parkanlagen und Seenlandschaften.
Wir sind attraktiv. Die, die hier leben, wollen nicht weg, die, die
zuziehen, auch nicht. Wir sind eine Region, in der die Welt noch in
Ordnung ist.
Ich berichte von Orten, Kirchen und Burgen. Sie alle haben ihre
individuelle Geschichte. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten. Das
Leben in der »guten alten Zeit« war nicht einfach. Es war geprägt von
Kriegen, Ungerechtigkeiten und Gewalt. Fachkräftemangel gab es auch
schon früher. Aus Frankreich, Österreich und anderen Ländern kamen
Emigranten, die eine friedliche Existenz suchten. Sie hauchten so manchen
Orten neues Leben ein. Ein Hoch auf unsere Neubürger. Und es
gab in Franken große jüdische Gemeinden. Sie haben das gesellschaftliche
Leben geprägt. Es ist uns Franken gut bekommen. Wenn man
dies vor Augen hat, kann man nur schließen mit einem: »Weiter so!«

Meine Meinung zur Wahl 2.25

Meine Meinung zur Wahl 2.24

Meine Meinung

Als ich heute Morgen meine Kaffeetasse zum Mund führte und gleichzeitig die Zeitung aufblätterte hatte ich eine Offenbarung: Ich dachte die DDR ist wieder erstanden. Die SZ titelte: “Der Osten ist blau“. Man könnte auch sagen, der ehemalige rote Osten ist braun geworden. Mein zweiter Gedanke war: Die Wiedervereinigung war ein Fehler. Dann hatte ich noch einen dritten Gedanken: Der Länderfinanzausgleich muss tatsächlich geändert werden. Warum sollen wir in Bayern einen blauen oder braunen Osten finanzieren? Soweit meine zugegebenermaßen populistischen Gedanken.

Gerne hätte ich unserem Landesfürsten eine Beteiligung der Grünen an der Bundesregierung vergönnt. Aber auf der anderen Seite bin ich erleichtert, dass die Liberalen und das BSW nicht in den Bundestag gekommen sind. Somit bestehen doch gewisse Chancen, eine stabile Regierung zu bilden. Schade, dass wir keine liberale Partei mehr im Parlament haben. Dem BSW weine ich keine Träne nach.

Die Li­be­ra­len ha­ben die Quit­tung für ihr be­mer­kens­wer­tes Zer­stö­rungs­werk er­hal­ten, die Wäh­ler­schaft hat sie oh­ne fal­sches Mit­leid ge­rupft. Sie ste­hen nicht nur vor den Trüm­mern der Am­pel­re­gie­rung, die sie we­sent­lich mit­rui­niert ha­ben, son­dern sie haben das Desaster auch der ei­ge­nen Überheblichkeit zu verdanken. Es kann ja nur Dummheit gewesen sein, wie sie 2024 sich mit ih­ren „D-Day“-Kon­spi­ra­tio­nen und un­er­füll­ba­ren Ma­xi­mal­for­de­run­gen in­sze­nier­ten. „Al­les lässt sich än­dern“, schrieb die FDP auf ih­ren Wahl­pla­ka­ten. Vielleicht meinten die Spin­dok­to­ren die Wäh­ler, die al­les än­derten, in­dem sie die Par­tei ein­fach aus dem Bun­des­tag war­fen.

Ich bin der Meinung, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient. Der Bürger und Wähler ist der Souverän. Er hat allerdings auch die Folgen zu tragen. Nun hoffen wir alle auf unseren neuen Bundeskanzler März, der uns und der Welt das Heil bringt. Ich schätze ihn nicht gerade als großen Strategen ein. Jedenfalls hat er kein politisches Fingerspitzengefühl bewiesen, als er vollkommen unnötigerweise auf die Zusammenarbeit mit der AfD bestand. Man darf gespannt sein, wie sich dies entwickelt. Viele CDU-Vorhaben werden sich nur mit der AfD realisieren lassen. Unverständlich auch, wie man im Wahlkampf die Partner, die man später benötigt, überheblich als linke Spinner beschimpfen kann.

Merz’ Führungsanspruch hängt noch mehr als der von Scholz vom Budget ab. Die Durchsetzungsfähigkeit ist ja immer auch eine Frage der Zahlungsfähigkeit. Deutschlands Führungsrolle in Europa war stets gekauft, was nicht verwerflich ist, denn Europa hat über den Binnenmarkt auf Euro und Cent zurückgezahlt. Nun startet Merz mit doppelter Bürde: Erstens ist Deutschland nicht mehr der viel gerühmte (Wirtschafts-)Motor Europas; diese Funktion muss sich das Land erst noch hart erarbeiten. Zweitens fehlt die Haushaltskraft, um die sicherheitspolitischen Ausgaben dieser neuen Ordnung zu finanzieren.

Traurig macht mich, dass die SPD ihre Stammwählerschaft fast vollständig verloren hat. Die Arbeiter orientieren sich lieber an der AfD. Ob dieser Verlust an Vertrauen wieder gut gemacht werden kann, ist mehr als fraglich. Und schließlich die Grünen. Bei der letzten Wahl sah es wie eine Erfolgsgeschichte aus, zurückgeblieben sind gute Ansätze, aber nur wenige Ergebnisse. Die Gesellschaft hat sich jedenfalls nicht positiv verändert. Gut, dass diese Partei jetzt eine Phase der Erneuerung hat.

Die AfD strotzt vor Kraft und glaubt, nun eine Volkspartei geworden zu sein. Diesen Begriff haben wir immer mit Sta­bi­li­tät und Für­sor­ge verbunden. Die ra­di­ka­len Na­tio­na­lis­ten ka­pern jetzt die­se As­so­zia­tio­nen. Sie la­den diesen Be­griff aber mit Ag­gres­si­vi­tät und Zorn auf. (Die Ausführungen von Frau W. finde ich zum Kotzen. Ein Klick im Fernsehen und sie ist weg.) Die Nationalisten fol­gen dem be­kann­ten po­pu­lis­ti­schen Trick, sich zum Ver­tre­ter des wah­ren, un­ter­drück­ten Wil­lens des ge­sam­ten Vol­kes zu er­klä­ren. Bei der AfD klingt „Volks­par­tei“ nicht nach Re­for­men, son­dern nach Ra­che.

Jenseits des Atlantiks ist die Umsetzung der Rache bereits in vollem Gang. Mittlerweile wurden über 100.000 Staatsbedienstete entlassen. Vielleicht möglich, dass die Bürokratie zu viele Mitarbeiter hat, aber mit dieser Dimension setzt Trump die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft außer Kraft. Viele dieser Entlassenen dürften selbst die Republikaner gewählt haben. Die Rechnung bekommen sie nun präsentiert. Und es wird in den nächsten Jahren noch viele Rechnungen geben, die bezahlt werden müssen.

Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient und gewählt hat. Für unser Land könnten wir sagen, noch mal Glück gehabt. Aber dies wäre zu billig. In vier Jahren übernimmt die AfD die Kanzlerschaft. Was man dagegen machen kann? Die Politiker müssen Leistung erbringen. Die Bürger müssen sich konstruktiv beteiligen. Es ist bei allen Gelegenheiten der Diskurs mit den blauen Rechten zu führen. Bitte verzagt nicht.