Psalm 7 Ich soll ausgelöscht werden

Psalm 7 Ich soll ausgelöscht werden

Ein Mächtiger hat beschlossen, mich auszulöschen.

Nicht nur mich, sondern mein ganzes Volk.

Weil wir in seinen Augen wertlos sind.

Er spricht uns unsere Geschichte, unsere Existenz, unsere Nationalität ab.

Er schickt seine Flugzeuge und Panzer und Soldaten.

Sie töten die Bürger unseres Staates, unseres Volkes.

Auch ich soll ausgelöscht werden.

Herr, deshalb greifen wir selbst zu den Waffen.

Wir sind zwar nicht so gut gerüstet, aber wir besitzen viel Wut und Empörung.

Sie gibt uns die Kraft des Überlebens.

Wir bitten dich Herr, um Unterstützung.

Lass uns den Feind töten, vernichten.

Gib uns Treffsicherheit, Feuerkraft.

Du kannst uns helfen, wie kein anderer.

Du kannst uns Verbündete schicken aus der ganzen Welt.

Lasst den Aggressor erlahmen, binde ihn, vernichte ihn.

Er soll zum Staubkorn werden.

Wenn wir einst wieder in Freiheit leben können,

wollen wir vergeben und vergessen.

Wir sind bereit, unsere Feinde wieder anzunehmen, zu vergeben.

Vielleicht können wir sie lieben, sie aufnehmen.

Herr, sie müssen aber zuvor ihre Untaten gestehen, sich vor uns in den Staub werfen,

sich entschuldigen und den Schaden wiedergutmachen.

Dann wollen wir gemeinsam vor deinem Altar stehen

und dich anrufen und frohlocken.

 

Psalm 6 Ich habe Angst vor dir

Psalm 6 Ich habe Angst vor dir

Ich spreche dich an mit „lieber Gott“.

Aber ich fürchte mich vor dem zornigen Gott.

Ich habe viele Fehler gemacht in meinem Leben.

Ich habe gelogen, betrogen und falsch Zeugnis gegeben.

So mancher meiner Mitmenschen hat unter mir gelitten.

Ich habe gewütet und getobt.

Bis ein „Impuls“ mich zur Besinnung brachte.

Ich erbebte und erstarrte.

Ich kann nicht beschreiben, was mir widerfuhr.

Ein Blitz, ein Stich, ein Griff schlug in mein Leben ein.

Ich nenne das Nichtbeschreibbare einen „Impuls“.

Nun fühle ich mich ziemlich elend und klein. Ich habe Angst vor dir.

Ich könnte es verstehen, wenn du mich bestrafen willst.

Aber ich spreche dich an mit „lieber Gott“.

Verzeih mir und heile mich.

Ich bin müde und traurig und voller Tränen.

Sie durchnässen mein Kopfkissen.

Meine Augen färben sich rot.

Ich habe viele Gegner, Menschen, denen ich Unrecht getan habe.

Gib mir die Kraft, zu büßen, wiedergutzumachen.

Nimm mir die Angst, den Kummer und die Schwäche.

Strafe mich nicht mit deinem Zorn.

Sondern schenke mir deine Liebe.

Sei mir ein Wegweiser auf meinem Leben.

Mit deiner Hilfe wird alles gut werden.

Psalm 5 Segen für die Gerechten

Psalm 5 Segen für die Gerechten

Mein Herr, mein Gott,

öffne dein Ohr und höre mich an.

Ich will mit dir reden,

mich bei dir beklagen,

über Menschen, die Unrecht in die Welt setzen,

die Diktatoren nacheifern

und Kriegsherren und ihre Soldaten feiern.

Du hast gesagt, du willst der Welt Frieden verschaffen

und den Menschen Liebe schenken.

Dann musst du aber auch diesen Menschen,

das Handwerk legen.

Du musst ihre Kanonen vernichten, die Raketen zerstören.

Ihre Soldaten sollen erkranken, die Kalaschnikows verrosteten.

Dann können die Menschen gefahrlos auf die Straße eilen,

um zu helfen, pflegen, annehmen, um zu heilen.

Sie sind deine Engel,

die den Menschen deine Liebe schenken.

Wenn wir uns entscheiden müssen,

welchen Weg wir zu gehen haben,

wollen wir die Gewissheit haben,

dass es dein Weg ist,

den du für uns vorgesehen hast.

Wir wollen ihn mutig beschreiten.

Du bewahrst uns vor den Diktatoren,

breitest ein Tarnnetz über uns aus,

sodass uns niemand entdeckt.

Psalm 4 Ich öffne mein Herz

Psalm 4 Ich öffne mein Herz

Herr mein Gott,

abends wird es still.

Ich konzentriere mich auf dich

und öffne mein Herz.

Ich schütte Dir alle meine Sorgen aus,

gestehe dir meine Fehler,

berichte dir meine Erfahrungen.

Viele Menschen denken nur an sich,

machen sich keine Gedanken um ihren Nächsten,

ihre Freunde, ihre Nachbarn, ihre Kollegen,

und auch nicht um mich.

Ich bin misstrauisch geworden.

Ich verdächtige sie übler Gedanken,

sie planen verabscheuungswürdige Taten.

Sie verfügen über Geld und Macht,

um andere zu unterdrücken.

Ich will sie aufhalten, bin aber zu schwach.

Daher bitte ich dich, ein Machtwort zu sprechen.

Ich weiß, dass du mich erhörst.

Deshalb kann ich ruhen

und dir mein Herz öffnen.

Ich spüre den Frieden, den du mir schenkst.

So kann ich gut einschlafen.

 

Psalm 3 Umgeben von vielen Feinde

Psalm 3
Umgeben von vielen Feinden

Jeden Tag muss ich mich bewähren.

Wenn ich morgens erwache, weiß ich nicht,

ob ich abends zufrieden sein darf.

Bei meiner Arbeit schlägt mir Hass und Bosheit entgegen.

Ich setze die Ordnung des Staates durch,

achte darauf, dass in unserem Land Frieden herrscht,

helfe denen, die nicht zurechtkommen,

die in Not geraten sind.

Dennoch werde ich angefeindet, bespuckt, beschimpft.

Von Menschen, die Chaos erzeugen wollen,

die Feinde des Staates sind.

Solche Kreaturen sind auch meine Feinde.

Herr, du stärkst mir den Rücken,

du gibst mir kräftige Arme,

standfeste Beine.

Ich danke dir, dass du mich behütest,

dass du mich am Abend wohlbehalten nach Hause bringst.

Ich weiß, dass ich gesegnet bin.

Auch meine Feinde und Angreifer haben dies begriffen.

Sie halten nunmehr Abstand zu mir.

Psalm 2 Das Murren der Menschen

Psalm 2
Das Murren der Menschen

Warum toben die Menschen,

warum empören sich die Mächtigen,

warum schimpfen selbst die Armen und Kranken

über Gott?

Die Menschen wollen die Macht selbst in den Händen behalten

und akzeptieren nicht die Hoheit Gottes.

Sie erkennen nicht, dass Gott die Erde und das Universum erschaffen hat

und jetzt die ganze Welt in seinen Händen hält.

Sie werden von Gott zur Rechenschaft über ihre Untaten gezogen,

bestraft, gedemütigt und niedergeworfen.

Sie werden ein bitteres Ende nehmen.

Gott wird diejenigen, die ihn ehren mit Macht und Kraft ausstatten,

dass sie eine gerechte Welt schaffen können.

Diejenigen, die Gott ehren,

werden ein Leben in Glück und Zufriedenheit verbringen.

Sie werden ihre Erfahrungen weitergeben.

Sie werden bezeugen,

dass Gott die ganze Welt in seinen Händen hält.

Psalm 1 Du hast die Wahl

Der erste Psalm
Du hast die Wahl

Es soll denen gut gehen,

die nach der Weisheit Gottes suchen,

die das Gesetz des Herrn verinnerlichen

und danach leben.

Diese können zwischen Gut und Böse unterscheiden.

So fällt es nicht schwer, die richtige Seite des Lebens einzunehmen.

Sie sind zu vergleichen mit einem Baum,

dessen Wurzeln sich an dem Fluss mit Wasser laben,

und der viel Frucht bringt.

Du hast ihm immer grünende Blätter geschenkt, sodass er sich in all seiner Schönheit zeigen kann.

Das Leben von gemeinen Menschen ist dagegen sinnlos.

Sie haben nicht eine Spur der Weisheit Gottes erkannt.

Sie werden von Gott nicht gehört und nicht getröstet.

Sie fühlen sich nicht einmal wohl bei den Menschen, die es gut mit ihnen meinen.

Sie sind zu vergleichen mit einem Baum,

dessen Wurzeln in der Wüste verdorren

und der alle seine Früchte verliert. Seine einst grünen Blätter werden braun und fallen ab.

Sie werden zu Abfall.

Der Herr bewahrt die Guten und begleitet sie auf all ihren Lebenswegen.

Das Leben der Gemeinen führt er ins Nichts.

Psalmen als Stärkung für den Tag

Psalmen machen frei

„Psalmen machen frei“.

Es gibt in der Bibel 150 Psalmen. Vielleicht waren sie ursprünglich ein „Andachts- oder Erbauungsbuch“, wobei man sich bei manchen Psalmen keine Erbauung vorstellen kann. Die Psalmen sprechen Lob, Hoffnung und Klage aus. Die Themen sind durchaus modern, sie können auch für die Gegenwart gelten.

Psalmen sind also Gebete, gerichtet an einen Gott, geschrieben von Menschen, die ihre Kümmernisse und Freuden in aller Offenheit darlegen. Daraus leite ich ab, dass jeder Mensch, der betet auch Psalmen verfassen kann. Es ist jedenfalls keine Anmaßung, einen Psalm zu verfassen.

Ich nutze Psalmen am Morgen, um zu meditieren, um mich für den Tag zu stärken. Dabei habe ich festgestellt, dass auch eine Meditation ein Gegenüber benötigt. Ich wähle Gott als den Gesprächsparrtner. Entsprechend stammen meine Psalmen auch aus dem Leben, Empfinden, Denken. Sie sind selbstverständlich subjektiv und auch egoistisch. Der Beter will von seinem Gott meistens etwas. Dafür muss man sich nicht schämen.

Diese Psalmensammlung möchte den Anstoß geben, dass der eine oder andere Leser sich wagt, einen eigenen Psalm zu schreiben, zu entwerfen, zu beten. Er muss nicht perfekt formuliert sein. Es genügt, in einfachen Worten das auszudrücken, was man gerade empfindet an Freude, Kummer, Dank, Angst und Hoffnung. Allein durch einen selbst entworfenen Psalm in Gedanken oder Worten befreit man sich von vielen Fesseln des tätigen Lebens.

Psalmen machen frei.

In dieser Rubrik erscheinen von nun an „Psalm-Lesungen“. Wer Ohren hat zu hören, der höre.

Lesungen aus dem Buch Ostern

Lesungen aus dem Buch Ostern

5.3.

15.00

Kirchengemeinde Löhe

 

 

16.3.

19.30

Kirchengemeinde Poppenreuth

 

 

5.4.

19.00

Kirchengemeinde Obermichelbach

 

 

 

Vorbereitung auf Ostern

 

Ist Ostern das neue Weihnachten? Hinter dieser Frage verbirgt sich wohl nicht eine vertiefte Begeisterung von Ostern, sondern sie drückt die Kommerzialisierung von Ostern aus. Die christliche Ostergeschichte ist zwar heute noch weitgehend bekannt in unserer modernen Welt. Trotzdem lesen die Ostergeschichte wohl nur noch wenige Menschen. Vielleicht muss sie in neuem Gewand erzählt werden.

Die traditionelle Ostergeschichte wird in geziemter Sprache beschrieben. Sie besteht aus Sätzen, die gemäß unseren grammatikalischen Regeln aufgebaut sind. S, P, O hat mir einmal mein Lehrer eingebläut. So muss jeder Satz gestaltet sein: aus Subjekt, Prädikat und Objekt. Muss? Nein, warum eigentlich? Man kann Sätze kürzen, einzelne Teile weglassen. Benötigen wir immer ein Subjekt oder ein Prädikat? Können wir aus Sätzen nicht einfach aneinander gereihte Worte verwenden. Vielleicht den Satz sogar einmal auf mehrere Buchstaben reduzieren.

Diesen Versuch habe ich in der Ostergeschichte gemacht. Es sind immer noch meistens Sätze, aber kurze Sätze. Manchmal eben auch ohne S oder P oder O. Kurze Sätze machen einen Text schneller. Gleichzeitig sind die Sätze aber auch miteinander verknüpft. Ein Satz zieht den nächsten mit sich an das Tageslicht des Lesens. Die Verknüpfung der kurzen Sätze verhindert die Pause. Man muss dem Lesetempo bis zum Ende folgen.

Natürlich hat auch die Zeit einen Einfluss. Geschichten erzählt man sich normalerweise in der Vergangenheit. Ist der Erzähler aber erregt, wechselt er manchmal in die Gegenwart, verschafft das Präsenz der Handlung noch einen weiteren Turbo. Der Wechsel der Zeiten ist gewollt

Die Geschichte ist der Versuch eines neuen Lese-und Vorleseerlebnisses. Eine alte Geschichte wird im neuen Gewand vorgestellt. Ostern zieht somit ein in den Geist des Lesenden, verschafft ihm eine gewisse Atemlosigkeit, aktiviert die Gehirnzellen und beschert ein neues Erlebnis.

Neben der Geschichte gibt es auch noch Musik, bekannte Popmusik (vom Earth Song bis zur Gospel Road) mit einer tieferen religiösen Bedeutung.

So erleben die Zuhörer Ostern in seiner vollen Pracht.

 

 

Werner Schwanfelder, geboren 1951, hat Betriebswirtschaft und Kommunikationswissenschaften studiert. Er ist Schriftsteller und Fotograf. Seine Themen waren Geldanlage, Management und Reise. Insbesondere als Autor von Büchern über Geldanlage hat er sich einen Namen gemacht. Seine Bücher über Aktien wurden zu Bestsellern. In jüngster Zeit hat er über eine nachhaltige Geldanlage publiziert. Seine Reisebücher beschäftigen sich mit seiner Heimat Franken. In den letzten Jahren beschäftigt er sich auch mit religiösen Themen. Er veröffentlichte zum Beispiel eine Trilogie zum Thema Psalmen. Auch das vorliegende Buch „Ostern“ versucht Religion und Erleben in einen Einklang zu bringen.

Zusammen mit Siegfried Staab hält er Lesungen mit musikalischer Begleitung. Siegfried Staab spielt die Gitarre und singt treffsicher Lieder zu den Texten. Früher war er Regisseur in einem Schultheater, heute spielt er mit seiner Band französische Chanson.

Beide sind beheimatet im Landkreis Fürth.

Über die Weisheit und über die Dummheit

Die beiden Schwestern: Weisheit und Dummheit

Es geht um Dummheits- und Weisheitsgeschichten

 

Eigenartigerweise gibt es keine Dummheitsgeschichten. Die Menschheit kennt nur Weisheitsgeschichten. Diese Tatsache beruht auf dem Gedanken, dass solche Geschichten Weisheit lehren. Das ist vielfach richtig. Aber häufig beginnen diese Geschichten mit Dummheiten. Es wird dann zunächst beschrieben, wie der Akteur sich dumm benimmt, dumme Entscheidungen trifft oder einfach übertriebene Erwartungen und Vorstellungen hat. Im Laufe der Geschichte kommt er zur Einsicht und beginnt, weise zu handeln. In diesem Sinne sind solche Geschichten Dummheits- und Weisheitsgeschichten in einem. Das ist kein Widerspruch, sondern leicht nachvollziehbar. Es muss erst eine Dummheit geben, aus der man lernen kann, um zur Weisheit zu gelangen. Wir können also von Weisheitsgeschichten sicherlich viel profitieren, weil sie uns auch die menschlichen Dummheiten offenbaren. Somit könnte man sie mit Recht auch Dummheitsgeschichten nennen. Doch sind wir ehrlich: Weisheitsgeschichten klingen besser.