Rette mich vor Putins Bomben – Psalm 109

Rette mich vor Putins Bomben

Es ist erschreckend. Ich habe in der Bibel einen Psalm gefunden, den 109., den man mit ganz wenigen Worten und Sätzen umformulieren kann. Schon hat man einen aktuellen Krisenpsalm. Wie wenig hat sich die Welt in 5000 Jahren geändert. Ich füge zuerst den geänderten Psalm an und am Schluss das Original.

Rette mich vor Putins Bomben, Psalm 109

Dich Gott habe ich gelobt und gepriesen. Nun bitte ich Dich, ein Machtwort zu sprechen. Denn gottlose Verleumder, Medienmenschen, orthodoxe Priester, Politiker haben ihr Lügenmaul aufgerissen, um mir zu schaden. Nur Lug und Trug kommt über ihre Lippen und über die Tasten ihrer Computer.
Sie reden hasserfüllt, führen ohne Anlass Krieg gegen mich und verbieten sogar, dass dieser Krieg bei seinem Namen genannt wird.

Ich wollte mit meinen Nachbarn in Frieden zusammenleben, doch sie feindeten mich an.
Ich aber bleibe unbeirrt im Gebet. Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten, und meine Liebe erwiderten sie mit Hass.
Schicke einen Ankläger, der gegen meinen Feind auftritt und einen Richter, der gerecht urteilt. Aus dem Verfahren gehe er als schuldig hervor, selbst sein Gebet werde ihm zur Sünde. Seine Lebenszeit sei kurz, sein Amt soll ein anderer übernehmen.

Zu Waisen mögen seine Kinder werden und seine Frau zur Witwe.
Seine Kinder und alle Oligarchen, die ihn unterstützt haben, sollen bettelnd umherirren
und die Ruinen ihrer Häuser und Jachten nach Überresten durchsuchen.
All ihr Hab und Gut soll eingezogen werden, Fremde mögen plündern, was er mit Mühe erwarb. Er finde niemanden, der sein Andenken in Ehren hält und seine verwaisten Kinder beschenkt. Sein Name soll von der Erde getilgt werden.

Seine Nachkommen sollen aussterben, in der folgenden Generation erlösche ihr Name für immer. All das treffe meinen Feind`, weil ihm nie in den Sinn kam, Liebe zu üben.
Stattdessen verfolgt er seine Brüder und Schwestern, die von Leid und Elend geplagt sind; er ermordet die, deren Herzen verzweifelt sind.

Den Fluch hat er geliebt, so möge dieser ihn nun treffen. Am Segen fand er kein Gefallen, so bleibe der auch von ihm fern. Der Fluch war ihm schon vertraut – er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel. Darum soll er auch verkommen in seinem Öl und Gas.

Du aber, Herr, Herrscher über alle, hilf mir doch und steh dafür mit deinem Namen ein. Versage den Bomben ihre Sprengkraft. Lass die Flugzeuge nicht aufsteigen und die Panzer nicht rollen. Rette mich, weil du reich an Gnade bist! Ich bin arm und vom Leid gebeugt, und mein Herz ist verwundet. Wie die Städte zu Ruinen wurden, so schwinde auch ich dahin. Ich werde aus dem Leben verscheucht.

Hilf mir, Herr, mein Gott, rette mich, weil du doch gnädig bist! Lass alle erkennen, dass deine Hand Wunder vollbringt, dass du, Herr, mich verteidigt und die feindlichen Soldaten niedergerungen hast.

Meine Feinde verfluchen mich, du aber segnest mich. Sie greifen an und stehen doch zuletzt beschämt da, während ich, dein Diener, mich freuen darf. Ja, meine Feinde werden mit Schmach bedeckt wie mit einem Gewand, Schande umgibt sie wie ein Mantel.

Ich aber werde den Herrn laut preisen und mitten unter vielen Menschen ihn rühmen.
Denn der Herr und alle Völker der Welt stehen mir zur Seite und geben mir Hoffnung und Heimat. Der Herr hilft gegen alle Tyrannen der Welt.

 

 

Rette mich vor dem Hass meiner Feinde! (Original)

Du, Gott, dem ich meine Loblieder singe, schweige doch nicht!
Denn gottlose Verleumder haben ihr Lügenmaul aufgerissen, um mir zu schaden.
Als sie mit mir redeten, kam nur Lug und Trug über ihre Lippen.
Mit hasserfüllten Worten haben sie mich umringt
und ohne einen Anlass Krieg gegen mich geführt.

Ich erwies ihnen Liebe, und doch feindeten sie mich an.
Ich aber bleibe unbeirrt im Gebet.
Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten,
und meine Liebe erwiderten sie mit Hass.

Lass doch einen gewissenlosen Richter gegen meinen Feind auftreten,
und ein Ankläger stehe ´im Gericht` zu seiner Rechten.
Aus dem Verfahren gehe er als schuldig hervor,
selbst sein Gebet werde ihm zur Sünde.
Seine Lebenszeit sei kurz,
sein Amt soll ein anderer übernehmen.

Zu Waisen mögen seine Kinder werden
und seine Frau zur Witwe.
10 Seine Kinder sollen bettelnd umherirren
und die Ruinen ihres Hauses nach Überresten durchsuchen.
11 Auf all sein Hab und Gut erhebe der Gläubiger Anspruch,
Fremde mögen plündern, was er mit Mühe erwarb.
12 Er finde niemanden, der sein Andenken in Ehren hält
und seine verwaisten Kinder beschenkt.

13 Seine Nachkommen sollen aussterben,
in der folgenden Generation erlösche ihr Name für immer.
14 Die Schuld seiner Vorfahren bleibe beim Herrn in Erinnerung,
und die Sünde seiner Mutter werde nicht ausgelöscht:
15 Ja, ihre Vergehen seien dem Herrn beständig vor Augen,
niemand auf der Erde soll sich mehr an diese Menschen erinnern.

16 ´All das treffe meinen Feind`, weil ihm nie in den Sinn kam, Liebe zu üben.
Stattdessen verfolgte er den, der von Leid und Elend geplagt wurde;
ja, ermorden wollte er ihn, dessen Herz verzweifelt war.

17 Den Fluch hat er geliebt, so möge dieser ihn nun treffen.
Am Segen fand er kein Gefallen, so bleibe der auch von ihm fern.
18 Der Fluch war ihm schon vertraut – er hüllte sich darin ein wie in einen Mantel.
Darum soll der Fluch in ihn eindringen wie Wasser
und wie Öl, das in die Haut einzieht.

19 Ja, umhüllen soll ihn der Fluch wie ein Gewand,
er soll ihn umgeben wie ein Gürtel, den er nicht mehr ablegt.
20 Diese Strafe möge der Herr über meine Feinde verhängen,
über alle, die nur Böses über mich reden.

21 Du aber, Herr, Herrscher über alle, hilf mir doch und steh dafür mit deinem Namen ein[j]!
Rette mich, weil du reich an Gnade bist!

22 Ich bin arm und vom Leid gebeugt,
und mein Herz ist verwundet.
23 Wie der Schatten immer länger wird, ´bevor er verschwindet,`
so schwinde ich dahin;
wie eine Heuschrecke abgeschüttelt wird, so werde ich aus dem Leben verscheucht.

24 Vom vielen Fasten bin ich so schwach geworden, dass meine Beine zittern,
und ich bin abgemagert bis auf die Knochen.
25 Für meine Feinde bin ich die Zielscheibe für Hohn und Spott,
sie sehen mich und schütteln nur noch den Kopf.

26 Hilf mir, Herr, mein Gott,
rette mich, weil du doch gnädig bist!
27 Lass alle erkennen, dass deine Hand Wunder vollbringt,
dass du, Herr, gehandelt hast.

28 Sie zwar verfluchen mich, du aber segnest.
Sie greifen an und stehen doch zuletzt beschämt da,
während ich, dein Diener, mich freuen darf.
29 Ja, meine Feinde werden mit Schmach bedeckt wie mit einem Gewand,
Schande umgibt sie wie ein Mantel.

30 Ich aber werde den Herrn laut preisen
und mitten unter vielen Menschen ihn rühmen.
31 Denn er steht dem Armen zur Seite,
er hilft ihm gegen alle, die sich als Richter über sein Leben aufspielen.

 

Von morgens bis abends

Von morgens bis abends

Ich wache auf, meine Augen sind noch verschlossen, wollen sich nicht an die Helligkeit gewöhnen. Durch den Schleier des jungen Tages sehe ich Dich neben meinem Bett stehen.

Frohgemut eile ich in mein Bad und wasche mich, lasse das Wasser über meinen Körper gleiten, freue mich über die warme Nässe. Durch den Regenschleier sehe ich Dich in der Ecke stehen. Ich weiß, Du wartest auf mich.

Ich trinke aus meiner alten Kindertasse einen Kaffee und esse ein Marmeladenbrot. Es ist eine Kleinigkeit am Morgen, aber es sättigt mich. Ich blicke hinüber zu Dir, Du sitzt mir gegenüber und siehst mich an. Ich frage Dich, warum Du nichts isst. Du lächelst nur.

Ich fahre mit der Metro in mein Büro. Sie ist voller Menschen, die zu ihrer Arbeit eilen. Es ist ruhig, nur die Fahrgeräusche der Wagen sind zu hören. Neben mir stehst Du. Ich bilde mir ein, Deine Wärme zu spüren. Ich bin jedenfalls voller Tatendrang als ich an meinem Schreibtisch sitze.

Ich arbeite konzentriert, lese, welche Nachrichtern im Computer auf mich warten, was ich zu antworten habe, was ich heute fertigstellen muss. Du sitzt auf dem kleinen Stühlchen neben meinem Schreibtisch und siehst mir bei der Arbeit zu. Deine Anwesenheit ist tröstlich. Ich kann so viel konzentrierter arbeiten, mache keine Fehler.

Ich esse auf der Straße an einem Imbiss ein Brötchen mit Fisch und Zwiebeln. Du stehst neben mir, wieder isst Du nichts. Ich biete Dir von meinem Brötchen an, Du lächelst nur.

Du könntest einmal mit mir sprechen, denke ich. Es ist trotzdem schön, wenn Du einfach da bist.

Als ich am Abend vor dem Fernseher sitze, die Nachrichten höre, sehe ich Dich in so manchen Szenen der Welt, die von den Fernsehleuten berichtet werden. Du bist anscheinend überall. Du bist in Mali und in Vietnam und hast einen Platz im Bundestag. Und Du sitzt in meinem Wohnzimmer. Ich trinke Wein, biete Dir ein Glas an. Du lächelst nur.

Ich gehe ins Bett, bin müde und weiß, dass mich bald der Schlaf umfangen wird. Meine Augen fallen zu. Ich sehe Dich noch am Fußende meines Bettes und ich fühle, wie Du die Bettdecke über mich breitest und sie gerade ziehst. Sie liegt akkurat auf meinem Körper.

Ich sehe Dein Lächeln. Ich freue mich auf morgen, weil ich weiß, dass Du da bist, wenn ich aufwache.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Tagesablauf mit einem Beschützer. Ich habe an den Film „Bodyguard“ gedacht. Gott ist so ein Wächter und Bewahrer, der sich die Zeit nimmt, mich während des gesamten Tages und in der Nacht zu behüten und zu beschützen. Nicht nur mich, auch andere Menschen, wenn sie dies möchten. Gott hat die Eigenschaft der Ubiquität, er kann überall gleichzeitig sein. Mit so einer Aussicht lässt sich ein Tag ganz anders gestalten. Man weiß sich geborgen und kann sich daher auf seine Arbeit konzentrieren.

 

 

 

 

 

 

 

Nichts ist fürchterlicher, als alle Tage von morgens bis abends etwas tun zu müssen, was einem widerstrebt. Und je menschlicher der Arbeiter fühlt, desto mehr muss ihm seine Arbeit verhasst sein, weil er den Zwang, die Zwecklosigkeit für sich selbst fühlt, die in ihr liegen. (Friedrich Engels)

Ein Corona-Psalm

Den Psalm habe ich schon vor langer Zeit geschrieben. Heute habe ich ihn wieder einmal gelesen. Da dachte ich: Das ist ein Corona-Psalm. Eigentlich habe ich ihn überschrieben mit “ Schwimm weiter“. Genauso geht es uns jetzt in den Corona-Zeiten. Die Botschaft lautet: „Schwimm weiter“.

 

Ich bin der Schwimmer.

Vor meinem Entschluss, vor meinem Wagnis, vor dem Beginn habe ich meditiert, mit Dir gesprochen, gebetet, gefragt. Du hast gesagt: „Schwimm!“ So bin ich in das Wasser gestiegen und habe mich den Wellen entgegengeworfen, habe ein Ziel anvisiert, das ich noch gar nicht richtig sehen konnte.

Ich war voller Freude, ich spürte meine Kraft. Meine Muskeln bebten, meine Arme durchpflügten das Wasser, meine Beine unterstützten den Körper. Ich war guten Mutes, voller Hoffnung. Ich sprach mit Dir; Du sagtest anerkennend: „Du schwimmst gut.“

Das war eine Aufforderung für mich. Ich wollte mich anstrengen, schneller schwimmen, in kürzerer Zeit das Ufer erreichen. Doch mein Atem wurde hastiger. So bremste ich meinen Schwung etwas ab. Du sagtest: „Schwimm in aller Ruhe.“

Das befolgte ich. Ab und zu legte ich mich auf den Rücken um auszuruhen. Meine Kräfte nahmen ab, Wille und Ausdauer sind noch da. Ich muss haushalten. Du sagtest: „Schwimm weiter.“

Ich bin geschwommen. Ich weiß nicht wie lange, eine Ewigkeit. Mein Denken setzte aus und meine Bewegungen wurden automatisch. Ich wiederholte sie, immer wieder, ohne zu zählen, ohne an ein Ziel zu denken. Ich existierte und schwamm. Du sagtest: „Schwimm weiter.“

Ich bin erschöpft. Ich merke, dass ich nicht ewig durchhalten werde. Irgendwann ist meine Kraft am Ende. Ich rief Dich an, laut. Ich schluckte Wasser. Kämpfte mich wieder vorwärts. Du antwortetest: „Halte durch. Schwimm weiter.“

Ich werde das Ufer nicht erreichen, ich habe mich überschätzt. Gott, Du hast mich nicht richtig beraten. Du hättest mir sagen können, dass diese Überquerung dummer Jungenkram ist. Ich bin ein Mann, erwachsen, zu alt für solche Spielereien. Herr, ich kann nicht mehr. Du sagtest: „Schwimm weiter. Schwimm weiter. Ich bin bei dir.“

Nein, ich bin alleine im Wasser. Wo bist Du? Ich sehe Dich nicht. Ich nehme alle meine Kraft zusammen und werde wieder etwas schneller. Alle Sehnen, alle Nerven, alle Muskeln spanne ich an, um, die letzte Strecke zu überwinden. Ich bilde mir ein, dass ich das Ufer sehe. Ich frage Gott: Ist das mein Ziel? Er sagt: „Halt durch. Ich bin mit Dir.“

Ja, ich fühle plötzlich, dass ich getragen werde. Ich kann nicht ertrinken, eine mächtige Hand hält mich über Wasser. Ich mache weite Armbewegungen, meine Beine sacken nach unten. Sie spüren Grund. Ich bin gerettet. Ich habe mein Ziel erreicht. Ich danke Gott voller Freude. Gott sagt: „Ich bin immer bei Dir. Sage es weiter. Ich bin bei allen Menschen, die sich auf mich verlassen.“

Ich wate nun im seichten Wasser. Das kostete Kraft, die Gefahr ist vorbei. Ich muss meine Beine immer wieder anheben, ausschreiten. Dort vorne ist der Strand. Er ist ganz nah.

Und ich bin voller Ruhe, denn ich weiß, er ist mit mir.

Ich bin der Schwimmer, er ist der Retter.

 

 

 

Ich bewundere Menschen, die den Ärmelkanal überwinden. Das ist nichts für mich. Mir genügt das tägliche Leben. In diesem Leben komme ich mir wie ein Schwimmer vor. Ich, der Schwimmer, bin angetreten, das Leben zu meistern. Das Leben ist mein Ärmelkanal. Die heutigen Sportler werden von einem Trainer begleitet. Er ermahnt sie, baut sie auf. Er feuert sie an: „Schwimm weiter.“ Trainer gibt es im täglichen Leben. Vielleicht ein Freund, ein Lehrer… Sie sind von Gott gesandt. Vielleicht sind sie Engel. Denn es ist Gott, der uns immer wieder ermuntert: „Schwimm weiter. Ich bin bei Dir.“

 

 

Die längste Strecke ohne Pause und ohne Hilfsmittel schwamm der Kroate Veljko Rogosic. Er überwand unglaubliche 225 Kilometer in einem Stück. Für diese Strecke durch die Adria brauchte er im Jahr 2006 über 50 Stunden.