Formen- und Farbenlust auf der Expo

Formen- und Farbenlust auf der Expo

Eine EXPO ist zunächst nichts anderes als eine Ausstellung. Auf ihr präsentieren sich die Nationen der Welt und stellen dar, wie schön sie sind. Selbstbeweihräucherung könnte man dies nennen. Viele Sichten sind nicht einmal die Realität, eher Wunschdenken. Als solches vielleicht gut. Eine glückliche, harmonische, farbenprächtige Welt. Dubai soll eine Blaupause für zukünftige Smart Cities sein. Es stimmt, dass die Weltausstellungen immer etwas die Entwicklung der industriell-technologischen Zivilisation dargestellt haben, den Fortschritt in Bauten gegossen haben. Der Eifelturm lässt grüßen. Auf der Expo in Dubai soll die Zukunft des urbanen Lebens neu gestaltet werden. Die Macher behaupten, dass sie digitalisierteste, nachhaltigste und sicherste Expo aller Zeiten sei.

Es ist richtig, dass all die Menschen, die den Weg nach Dubai auf sich nehmen, sich an den Schönheiten der Landschaften und Städten der Welt erfreuen können. Sie werden in den vielen Hallen präsentiert. Natürlich werden auch Geschäfte abgeschlossen, wissenschaftliche Erkenntnisse diskutiert. Für einen Fotografen bietet die Ausstellung ein Spektakel von Farben und Formen. Das ist gut so. Dazu lade ich Sie ein.

Symphonie mit vielen Hochhäusern

Symphonie mit vielen Hochhäusern

Die Skyline der Wüstenmetropole Dubai ist ohnehin beeindruckend. Nun wurde nach fünf Jahren Bauzeit der größte Bilderrahmen der Welt fertiggestellt. Selbst ein Wolkenkratzer, ermöglicht er es, die Skyline durch einen goldenen Rahmen zu betrachten Seit dem 1. Januar 2018 hat Dubai einen weiteren Wolkenkratzer im Repertoire, der nicht unbedingt aufgrund seiner Höhe beeindruckt, sondern aufgrund seiner ausgefallenen Form. Wie der Name „Dubai Frame“ vermuten lässt, hat das Gebäude die Form eines gigantischen Bilderrahmens. Zwei rund 150 Meter hohe Türme sind oben und unten mit Brücken verbunden und bieten in der Mitte freie Sicht auf die Skyline von Dubai. Die Fassade funkelt golden. Besucher können mit Panoramaaufzügen zu der Brücke in 150 Metern Höhe fahren und dort über einen gläsernen Boden wandeln. Wem das zu hoch ist, der kann im unteren Teil die Verwandlung Dubais von einem kleinen Fischerdorf zu einer pulsierenden Metropole nachvollziehen. Das Museum von „Dubai Frame“ soll so nicht nur den Blick auf das neue und auf das alte Dubai ermöglichen, sondern diese beiden Gesichter der Stadt auch verbinden. Soweit der Anspruch. Als Besucher fragt man sich auch nach dem Sinn. Das beginnt zunächst mit der Frage, wären die Menschen nicht auch glücklich geblieben, wenn der Ort ein Fischerdorf geblieben wäre. Die Antwort ist wohl, dass sich manche Entwicklungen in der Welt nicht verhindern lassen. Nur wenn man auf die Pauke haut wird man auch gehört. Nur was ist entstanden? Die Altstadt hat man rekonstruiert, daraus ist ein Museum geworden. Die Hochhäuser wachsen am Ufer entlang. Warum sollen immer mehr Menschen nach Dubai ziehen, warum sollen sich immer mehr Menschen ansiedeln? Für Fotografen sin d die Bauten faszinierend. Beton strebt in die Höhe. Auf den Straßen findet man zwar kaum Menschen. Es ist zu heiß. Die Menschen bleiben in den Hochhäusern. Was machen sie da? Letztendlich ist die Stadt und bleibt die Stadt ein Rätsel? Welchen Sinn macht diese Stadt in der Wüste? Gibt es eine Vision? Es könnte sein: eine himmelwärts strebende Stadt, den Ausgleich von Boden und Himmel schaffen.

Viel Spaß auf meinen Impressionen in den Hochhaus-Sichten.

 

Geld-Tipps

Geld-Tipps

TIPP

Zum Abschluss des ETF-Kapitels möchte ich Ihnen meine drei Favoriten vorstellen, die ich bei den Recherchen gefunden und in die ich auch investiert habe. Sie könnten den Versuch machen, wann immer Sie dies lesen, die WKNs in das Vergleichstool eingeben und nachsehen, ob sich meine Auswahl noch bestätigt. (Ich weise daraufhin, dass das keine Empfehlung von mir ist. Es ist nur eine Information.).

 

BNP Paribas Easy ECPI Circular Economy Leaders UCITS ETF (WKN A2PHCA) Der Themenindex, den der ETF abbildet, enthält Unternehmen, die ihre Tätigkeit nach Prozessen der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet haben. Die Kreislaufwirtschaft stellt ein regeneratives System dar, in dem Ressourcen- und Energieverbrauch durch Einsparungen, Wiederverwertungen und Instandhaltung minimiert werden. Es sind 50 Unternehmen im Index gelistet. Über 50 Prozent stammen aus USA. Japan und Frankreich folgen mit 15 bzw. 13 Prozent. Selbstverständlich halten die ausgewählten Unternehmen die ESG-Kriterien der Nachhaltigkeit ein. Die Rendite für ein Jahr beträgt 43,41 %.

 

iShares Listed Private Equity UCITS ETF (WKN A0MM0N)

Diesem ETF liegt der S&P Listed Private Equity Index zugrunde. Der Index bietet Zugang zu den 30 größten und liquidesten Private Equity Aktien aus Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik, die an Börsen gehandelt werden. Dieser Index und damit der ETF ist nicht explizit auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Die Jahresrendite liegt bei 59,68 %.

 

Lyxor MSCI Future Mobility ESG Filtered (DR) UCITS ETF (WKN LYX0ZJ)

Für die Aufnahme in den Lyxor MSCI Future Mobility ESG Filtered (DR) UCITS ETF müssen Unternehmen in den Bereichen Elektrofahrzeuge, autonome Fahrzeuge und verwandte Technologien oder elektrochemische Energiespeichertechnologien aktiv sein. Im Index und im ETF sind zurzeit 60 Werte enthalten. Dieses Segment ist geprägt von nachhaltigen Unternehmenszielen. 47 % des Volumens stammt aus USA, 20 % aus Asien (Schwellenländer), 5 % aus Asien (Industrieländer) und 10% aus Japan. Die Rendite für ein Jahr lag bei 75,09 %.

Auf den Spuren des Bauhauses

Auf den Spuren des Bauhauses: Dessau

(2021) Auf den Spuren des Bauhauses

Die Bauhaus-Idee gehört zu Deutschland wie Goethe und Bach. Daran sollte man im diesjährigen 100. Gründungsjahr des Bauhauses durchaus erinnern.

Die 1919 in Weimar gegründete Einrichtung galt vielen als ein Labor für Experimente, für neue Ideen, Formen und Materialien bis hin zur Produktwerbung mittels Licht und Fotografie. Das alles hatte Strahlkraft auf ganz Deutschland.

Ich habe mir mit viel Genuss die Musterhäuser in Dessau angesehen. Das Neue der Architektur wird schnell sichtbar. Die vorherige Gründerzeit zeigte die Prachtfassaden an den Hauptstraßen für eine zahlungskräftige Mieterschaft. Dahinter befanden sich schmucklose Hinterhöfe, Mietskasernen, Seitenhäuser. Der Bauhaus-Stil glich nun einer Revolution: Häuser ohne aufwändige Verzierung wurden kreiert, sie strahlten dennoch ein solides Äußeres aus, verbreiteten anerkannt ästhetische Normen. Kubische Formen prägten vielfach das Produkt, das alles nun auch mit Fassaden aus Glas oder flachen Dächern. Dazu kam die neue Idee der Serienfertigung, die Bauen preiswerter und effektiver machte.

Der Stil des Bauhauses wollte in den Musterhäusern zeigen, wie man Leben gestalten kann. Das Wohnen hat einen grundlegenden Anteil daran. Der dringend notwendige Massenwohnungsbau Anfang der 1920er Jahre wurde in einem bisher nicht dagewesenen Ausmaß zum Auftrag für die gemeinnützigen Genossenschaften, kommunalen Bauträger, Architekten und Stadtplaner. In dieser Zeit gab es eine katastrophale Wohnungsnot, Inflation, Armut und Massenarbeitslosigkeit. In diesem Chaos entstanden Siedlungen, die gestalterisch wie funktional neue Maßstäbe im sozialen Wohnungsbau setzten. Licht, Luft, Sonne, insbesondere bezahlbare Mieten waren die Intensionen. Ein Vorbild für heute?

Die Musterhäuser sind auch eine fotografische Herausforderung. Wie kann man den Stil abbilden, die Formen neugestalten und transferieren in unsere heutige Zeit? Verfremden und verfälschen, dann kommen die alten Strukturen neu an die Oberfläche. So sind meine Bilder und der kleine Film zu verstehen. In Bauhaus schwelgen.

 

Baum-Alleen

Baum-Alleen

Selbst ein einfacher Baum fasziniert mich. Eine Allee aus Bäumen ist eine wahre Schönheit. Ich habe nun solche Allee-Darstellungen auf die unterschiedlichste Art und Weise bearbeitet und aus den bloßen Bildern Allee-Kompositionen gemacht. Baum reiht sich an Baum, die Allee verliert sich in der Zukunft.

Lieblingsplätze Mainfranken 2021

Lieblingsplätze Mainfranken

Mainfranken ist Wein

Würziger Silvaner, trockener Ausbau, mineralstoffreicher Müller-Thurgau – dafür ist Mainfranken berühmt. Aber wo ist die fränkische Rotweinecke? Erfahren Sie es mit Werner Schwanfelder, der seine Wurzeln in Franken hat. Lassen Sie sich zu Winzern und an Lieblingsplätze verführen, die erstaunliche Perspektiven auf Mainfranken eröffnen. Die Gegend hat viel zu bieten: die Meterbratwurst in Sulzfeld oder den Schweinfurter Schrotturm. Aber auch das Höttehött-Denkmal in Iphofen zählt zu Werner Schwanfelders ganz persönlichen Lieblingsplätzen.

 

Meine persönlichen Highlights: 

  1. Das Höttehött Denkmal in Iphofen – Geschichte zu einem beeindruckenden Tor
  2. Das Schloss der Hallburg – ein guter Ort zum Rasten
  3. Maria im Weingarten bei Volkach- – eine Wallfahrtskirche
  4. Der Schrottturm von Schweinfurt – ein überraschendes Gebäude
  5. Der Hexenturm von Zell am Main – düstere Zeiten
  6. Das Pompejanum in Aschaffenburg – ein herrlicher Weitblick
  7. Der jüdische Friedhof in Laudenbach – ein Ort der Ruhe
  8. Die Lügensteine von Eibelstadt – kurze Beine
  9. Der Friedwald auf dem Schwanberg – die letzte Ruhe
  10. Der Freihof von Prichsenstadt – willkommener Schutz

Lesung zu Mittelfranken

Der Verlag will für alle seine Bücher Kurzlesungen auf seine WEB-Seite stellen. So habe ich auch drei Beiträge in meinem Garten vorgelesen. Mein Freund Sigi hat gefilmt. Dieses Filmchen habe ich auf YouTube hoch geladen. So können alle Menschen die Kurzlesung genießen.

Die Müllkrise

Die Müllkrise

 

Ich saß mit der Geliebtesten meiner Ehefrauen beim Morgenkaffee. Jeder las in seiner Zeitung. Es war ein ruhiger, friedlicher, schmerzloser Morgen. Der Kaffee schmeckte richtig gut. Die Zeitungen brachten wenig Aufregendes. Manchmal pflegt mir meine liebe Frau eine Überschrift vorzulesen und fragt dann, ob ich das schon gelesen habe. Ich erkenne an ihrer Frage, dass sie sich gerne mit mir darüber unterhalten möchte. Aber ich muss wahrheitsgemäß sagen, dass ich diesen Artikel, ja diese Zeitung noch nicht gelesen habe. Das geschieht erst nach dem Mittagessen.

An diesem wunderbaren Morgen erschrickt sie urplötzlich ein Motorengeräusch, das an- und abschwillt, dann mechanische Geräusche. Sie könnten allesamt von einem Müllwagen stammen, der durch die Burgstallstraße fährt.

Meine geliebte Frau fährt auf und fragt, ob ich den Müll hinausgestellt habe.

Ich verneine, denn heute ist Samstag. Am Samstag wird kein Müll abgeholt. Jedoch wurde in dieser Woche weder der Plastikmüll noch der Restmüll abgeholt. Es war den Müllfahrern wahrscheinlich zu kalt. Ich habe die Mülltonnen rechtzeitig auf die Straße gestellt und nach unvollrichteter Leerung wieder hineingestellt.

Nun stürzt meine geliebte Frau zur Haustüre, sucht nach Mülltonnen. Aber in unserer Straße stehen keine. Sie ist ganz aufgeregt. „Es ist zu spät. Sie haben unseren Müll nicht abgeholt. Du hast ihn nicht hinausgestellt.“

Ich gebe ihr recht und denke, damit ist das Thema erledigt.

Aber sie sieht mich richtig entsetzt an und fragt verzweifelt: „Was machen wir jetzt mit dem Müll?“

„Wir warten bis zur nächsten Abholung.“

Ich wende mich wieder meiner Zeitung zu. Da donnert sie mich an: „Mit dir kann man sich nicht einmal über den Müll unterhalten.“

Ich widerspreche ihr: „Mein Liebes, natürlich kannst du dich mit mir über den Müll unterhalten. Was möchtest du wissen?“

„Du nimmst mich nicht ernst, nicht einmal beim Müll.“

Ich führe aus, dass wir in den Tonern noch genügend Kapazität bis zur nächsten Leerung haben. Aber sie wirft mir vor, dass ich den Müll nicht ernst genug nehme.

Ich setze zu einer größeren Rede an, deren Inhalt sich so zusammenfassen lässt: Die beste Lösung wäre die Müllvermeidung.

Sie ist empört. „Wir können nicht einfach mal so über den Müll reden und dann Entscheidungen treffen.“

Ich erkundige mich, welche Entscheidungen wir jetzt treffen könnten. Ich könnte alle Tonnen auf die Straße stellen. Im Laufe des Monats werden sie dann geleert. Aber dieses Verfahren erscheint ihr zu unlogisch.

Fast verzweifelt fragt sie: „Was können wir jetzt tun?

„Den Bürgermeister anrufen.“ Ein Bürgermeister muss seinen Bürgern auch samstags Antwort geben. Außerdem ist er ja irgendwie schuld, wenn der Müll nicht abgeholt wird.

Meine geliebte Frau findet die Antwort nicht gut.

„Wir könnten auch die zweite Bürgermeisterin anrufen.“ Mit ihr sind wir befreundet, wir könnten uns auch gleichzeitig nach ihrem werten Befinden erkundigen.

Meine geliebte Gattin seufzt. Sie schluchzt, mit mir könne sie sich nicht über den Müll unterhalten.

Ich mache ihr den Vorschlag, einen Termin für eine gezielte Müll-Besprechung zu vereinbaren. Aber das will sie nicht. Sie will sich mit mir spontan über den Müll unterhalten. Außerdem zweifelt sie an meiner Kompetenz. Ich habe versagt. Ab sofort will sie die Müllverwaltung übernehmen.

Ich wende mich meiner Zeitung wieder zu.

Nachdem wir Sport gemacht haben, uns gewaschen, gekämmt und geföhnt haben, möchte sie von mir geküsst werden. Ich verweigere dies, denn sie hat mich stark verunsichert. Ich weiß nun, dass ich für meine Familie nicht mehr sorgen kann.

Sie will sich darüber aber nicht mehr mit mir unterhalten. Ich habe jetzt zwei Mülltonnen auf die Straße gestellt.

 

In meinem nächsten Leben werde ich Frau

In meinem nächsten Leben werde ich Frau

Ich habe mir vorgenommen bei meiner Wiedergeburt – die wohl demnächst stattfinden wird – als Frau auf der Welt aufzutreten. Frauen haben heutzutage viel mehr Chancen als Männer. Man denke nur an all die unterschiedlichen Quoten die es gibt, bereits festgezurrt oder nur gedanklich hinterlegt. Jedenfalls werden Frauen bevorzugt. Frauen mit ein kleinwenig Sachverstand können sofort ins Management großer Unternehmen einsteigen. In der Politik sind sie ebenso präsent und in der Kultur sollen auch weibliche Bilder bevorzugt werden.

Selbst in China mit seiner desaströsen Ein-Kind-Politik, die zulasten der Mädchen ging, hat sich der Wind gedreht. Frauen werden heutzutage mit Gold aufgewogen. Sie können wählen zwischen den schwerreichsten Junggesellen.

Dabei besteht in der Gesellschaft neben der Bevorzugung der Frau immer noch der Reflex eines Schutzes der Frau. Warum gilt der Grundsatz „Frauen und Kinder zuerst!“? Den Untergang der Titanic überlebten nur 20 Prozent Männer an Bord, aber 75 Prozent der Frauen. War das angemessen?

Ich habe den Eindruck, dass das männliche Leben „seit je weniger wert“ ist. Wenn ein Mann und Frau gemeinsam auf einem Gehsteig spazieren gehen, haben viele Benimm-Dich-Ratgeber immer noch vorgeschrieben, dass der Mann auf der Straßenseite gehen soll. Ein ausbrechendes Auto, von einer Emanze gesteuert, mäht dann den Mann nieder und nicht die Frau. Kann mir jemand sagen, warum dies so sein soll?

Früher wurde Frauen der Besitz von Privatvermögen verwehrt, sie wurden vom Berufsleben ausgeschlossen. Das war damals zu ihrem Schutz gedacht. Schutz vor dem harschen Finanzmarkt, Schutz vor der belastenden Arbeitswelt. Heute gilt dies nicht mehr. Daher müssen die Männer Frauen finanzieren, die sich verspekuliert haben und die Windeln der Kinder wechseln, weil die Frau irgendein Meeting hat. Und so weiß man auch ohne den Kommentar des japanischen Olympia-Gurus, dass Frauen Meetings endlos in die Länge treiben. Frauen reden zu viel und schlimmer noch, sie fragen zu viel. Die Männer müssen dann alles erklären. Das braucht eben Zeit.

Ich glaube, dass Frauen nicht schutzbedürftiger sind als Männer, nicht am Arbeitsmarkt und nicht auf sinkenden Schiffen. Im Gegenteil. Ist es in unserer heutigen Welt nicht so, dass die Männer benachteiligt sind?

Aus aktuellem Anlass stelle ich mir die Frage: Warum werden Männer nicht bevorzugt gegen Covid-19 geimpft?

Das RKI schreibt, das Risiko, an Covid-19 zu sterben, sei bei Männern signifikant. Im Wissenschaftsjournal Nature heißt es, „in allen Altersgruppen über 30 Jahren haben Männer ein deutlich höheres Sterberisiko, was ältere Männer zur meistgefährdeten Gruppe macht“. 70 Prozent der deutschen Covid-Betten sind von Männern belegt. Es sind in Deutschland ungefähr doppelt so viele Männer an Covid-19 gestorben wie Frauen. Warum werden Männer nicht bevorzugt geimpft? Wenn es das Ziel ist, Intensivbettenbelegung zu reduzieren und so das Gesundheitssystem zu schützen. Wenn es das Ziel ist, die Totenzahlen gering zu halten. Wenn wir die Mortalitätsrate, die wir bei Frauen zwischen 80 und 85 sehen, bei Männern schon im Alter von 75 und 80 sehen. Warum wird in den Altersgruppen nicht auch nach Geschlecht differenziert?

Diese Forderung wurde bisher nicht gestellt. Lieber Männer-Freunde, lasst uns aufstehen und diese Forderung in die politische Arena einbringen. Ich bin mir sicher, für die Bettenbelegung und die Totenzahlen wäre es besser, Männer zu priorisieren. Doch das scheint nicht machbar zu sein. Dabei liegt es auch an diesem Fall an den Vorschriften des Datenschutzgesetzes. Denn die Männer müssten sich als Männer zu erkennen geben. Das geht aber nicht – wegen dem Datenschutz.

Häufig hört man, die Männer seien selbst für ihre ungesunde Lebensführung verantwortlich. Sie saufen zu viel, essen übermäßig und waschen sich nicht die Hände. Also selbst schuld. Aber selbst wenn Männer maßgeblich selbstverantwortlich sind, was sie wahrscheinlich nicht sind, macht das sie nicht weniger schützenswert. Medizin bedient sich nicht der Schuldfrage.

Diese Frage der Priorisierung wird heute in der politischen Diskussion gar nicht aufgeworfen. Das bedeutet, wir leiden heute noch an der gleichen Einstellung, der die Titanic-Männer benachteiligte.

Es kann sein, dass Männer nicht priorisiert werden. Weil es nicht machbar ist, weil die Welt nicht fair ist. Es sollte dennoch eine Selbstverständlichkeit sein: der Schutz der Schwachen. Die Schwachen, das sind in diesem Fall die Männer.

 

Und deshalb komme ich im nächsten Leben als Frau zurück.

 

(inspiriert von einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung)